Ich kann das Bloggen einfach nicht lassen. Habe gerade meine letzte Klausur für diesen Term hinter mich gebracht und bin super gelaunt, deshalb noch zwei kleine Anekdoten von meiner Kirunareise.
Im Icehotel fielen mir drei Mädchen auf, die auf dem Boden kriechend, Unebenheiten an der Wand und am Boden mit Schnee ausglichen. Ich dachte mir so, krass, Kinderarbeit in Schweden, die sind doch noch nicht mal 16! Nicht weiter drüber nachgedacht, zu dem einen Mädchen gegangen und frei drauflosgeblabbert.
"Wie alt bist du?"
Das Mädchen steht auf, kuckt mich verdutzt an, mustert mich von oben bis unten und meint
"Einundzwanzig."
Zwei Sekunden Denkpause, ich fragte mich ob sich diese Situation noch retten ließe und merkte wie mir das Blut in den Kopf schoss.
"Ähhh... ich dachte du wärst jünger... äh... viel jünger..."
Peinlich, peinlich, zumindest ist ihr kritischer Blick einem Lächeln gewichen.
"Nein, in Schweden gibt es keine Kinderarbeit!"
Wie unheimlich, sie konnte meine Gedanken lesen. Die anderen Beiden, wahrscheinlich auch volljährigen Mädchen, grinsten mich so wissend an, war ich vielleicht nicht der Erste, der sowas fragte? Nach einer Entschuldigung und kurzem Smalltalk waren die Wogen dann wieder geglättet und ich kam mir nicht mehr ganz so blöd vor.
An einem Abend sahen wir zufällig ein Poster von der Metal-Band Nevermoore, die in Kiruna ein Freikonzert gab. Da wir sonst nichts weiter zu tun hatten gingen wir zu dem Konzert, was in einer Art Bürgerhaus stattfand. Der Saal war recht klein und durch die circa 50 Leute einigermaßen gefüllt. Auffällig war, dass auf dem Konzert fast nur 14-16 Jährige waren. Habe diesmal zwar nicht nachgefragt, bin mir aber trotzdem sicher ;-) Naja, die Band hatte begonnen, die Musik war gut aber etwas zu laut, weshalb ich mir ein Taschentuch zerknüllte und in die Ohren steckte. Nach einer Weile rief Kathrin mir was ins Ohr, hatte kein Wort verstanden, weshalb ich mit einem ziemlich lauten "HHHÄÄÄÄÄÄÄÄÄ???" reagierte. Problem war, dass die Band just in diesem Augenblick eine kurze Pause in ihrem Stück hatten, so um die Spannung zu steigern vielleicht, bin kein Musiker. Jedenfalls drehte sich das halbe Publikum zu mir um und schaute mich an. Ich konnte ihre Gedanken praktisch lesen, "Was macht der Typ für komische Geräusche auf einem Metalkonzert?" war einer der Häufigeren. Tom, Martin und Kathrin fingen an laut loszulachen... zum Glück spielte die Band nach ein paar Sekunden weiter.
Man könnte jetzt meinen, dass ich mit diesen Peinlichkeiten für die meisten Lacher verantwortlich war, aber zum Glück gab es ja auch noch Martin, der nach gerademal fünf Minuten Snowmobil fahren, das Teil aus der Spur wurf und im Schnee versenkte. Zu dritt mussten wir es da wieder rausziehen. Wenn man halt einen theoretischen Mathematiker ans Steuer lässt ;-)
Dienstag, Dezember 19, 2006
Sonntag, Dezember 17, 2006
Kiruna
Wie versprochen noch ein kleiner Eintrag zu meiner Reise nach Kiruna, der nördlichsten Stadt Schwedens.
Freitags vor einer Woche kamen Tom, Martin, Kathrin und ich gegen 4 Uhr in Kiruna an. Es war wie erwartet dunkel aber nicht so kalt wie wir dachten. Gerade mal -5°C ließen einen die Horrorgeschichten von bis zu -40°C schnell vergessen. Für den ersten Tag stand das Sami-Museum auf dem Programm. Die Sami sind ein sehr altes Volk im Norden Skandinaviens, dessen Traditionen von der Moderne stark verdrängt wurden.
Das Leben der Einwohner von Kiruna ist stark von der ansässigen Eisenmine geprägt. Das weltweit größte Eisenbergwerk, das ganz Europa versorgt. Natürlich ließen wir uns eine Tour nicht entgehen, zumal die Mine eine der Modernsten weltweit ist. Nachts, kurz nach ein Uhr, kann man in der Stadt die Sprengungen hören, man lebt hier buchstäblich von und mit der Mine.
Der absolute Höhepunkt der Reise war der Ausflug mit Schlittenhunden und Schneemobilen, also Hightech trifft Tradition. Angefangen habe ich mit dem Hundeschlitten, der von acht kanadischen Huskies gezogen wurde. Es ist ein unbeschreiblich leichtes Gefühl so ruhig über den Schnee durch die unberührte Natur zu gleiten. Rentiere kreuzten zweimal den Weg. Die einzigen Laute waren die der Hunde. Die Landschaft war wirklich unbeschreiblich schön, da wir von 9 Uhr bis 14 Uhr einen langen Sonnenaufgang hatten, der sogleich nahtlos in einen Untergang überging ohne, dass die Sonne den Horizont berührte. Das sieht einfach fantastisch aus.
Wesentlich weniger Blick für die Natur lässt einem da ein Schneemobil. Mit bis zu 60km/h durch die Schneelandschaft zu brettern hat aber auch was für sich. Die Beschleunigung dieser Kisten ist schon gigantisch und als wir auf einem Eissee waren konnte man so richtig Gas geben.
Montags waren wir dann noch in dem berühmten Icehotel, das jedes Jahr aufs Neue erbaut wird. Unglaublich was man aus Eis alles machen kann. Trotzdem war ich froh nur ein Besucher zu sein und nicht 250€ pro Nacht für ein Hotel ohne Warmwasser, Strom und Toilette zahlen zu müssen.
Dienstag Morgens ging es dann mit Sack und Pack zurück nach Linköping, ich werde noch lange an dieses traumhafte Wochenende denken müssen. Ein paar Bilder von dem Trip finden sich wie immer rechts in der Leiste.
Als Nächstes steht aber meine Heimreise an. Ich werde am Mittwoch, den 20. Dezember in mein Land zurückkehren und freue mich schon darauf viele, sogar noch vor Weihnachten, wiederzusehen. Am Donnerstag den 21.12. bin ich übrigens Mittags in Karlsruhe, wo ich noch ein paar Dinge zu erledigen habe. Wer zufällig auch noch vor Ort ist und Lust auf einen Kaffee hat, lasst es mich wissen! Ansonsten war das hier wohl der letzte Eintrag in diesem Jahr. Ich danke meinen treuen Lesern, die nun seit fast 5 Monaten diesen Blog verfolgen. Bei durchschnittlich 7 bis 8 Besuchern pro Tag kann ich vielleicht nicht mit eBay mithalten aber für einen privaten Blog ist das schon ganz ordentlich :-)
Ich wünsche Euch allen ein Frohes Fest und einen Guten Rutsch!!!
Freitags vor einer Woche kamen Tom, Martin, Kathrin und ich gegen 4 Uhr in Kiruna an. Es war wie erwartet dunkel aber nicht so kalt wie wir dachten. Gerade mal -5°C ließen einen die Horrorgeschichten von bis zu -40°C schnell vergessen. Für den ersten Tag stand das Sami-Museum auf dem Programm. Die Sami sind ein sehr altes Volk im Norden Skandinaviens, dessen Traditionen von der Moderne stark verdrängt wurden.
Das Leben der Einwohner von Kiruna ist stark von der ansässigen Eisenmine geprägt. Das weltweit größte Eisenbergwerk, das ganz Europa versorgt. Natürlich ließen wir uns eine Tour nicht entgehen, zumal die Mine eine der Modernsten weltweit ist. Nachts, kurz nach ein Uhr, kann man in der Stadt die Sprengungen hören, man lebt hier buchstäblich von und mit der Mine.
Der absolute Höhepunkt der Reise war der Ausflug mit Schlittenhunden und Schneemobilen, also Hightech trifft Tradition. Angefangen habe ich mit dem Hundeschlitten, der von acht kanadischen Huskies gezogen wurde. Es ist ein unbeschreiblich leichtes Gefühl so ruhig über den Schnee durch die unberührte Natur zu gleiten. Rentiere kreuzten zweimal den Weg. Die einzigen Laute waren die der Hunde. Die Landschaft war wirklich unbeschreiblich schön, da wir von 9 Uhr bis 14 Uhr einen langen Sonnenaufgang hatten, der sogleich nahtlos in einen Untergang überging ohne, dass die Sonne den Horizont berührte. Das sieht einfach fantastisch aus.
Wesentlich weniger Blick für die Natur lässt einem da ein Schneemobil. Mit bis zu 60km/h durch die Schneelandschaft zu brettern hat aber auch was für sich. Die Beschleunigung dieser Kisten ist schon gigantisch und als wir auf einem Eissee waren konnte man so richtig Gas geben.
Montags waren wir dann noch in dem berühmten Icehotel, das jedes Jahr aufs Neue erbaut wird. Unglaublich was man aus Eis alles machen kann. Trotzdem war ich froh nur ein Besucher zu sein und nicht 250€ pro Nacht für ein Hotel ohne Warmwasser, Strom und Toilette zahlen zu müssen.
Dienstag Morgens ging es dann mit Sack und Pack zurück nach Linköping, ich werde noch lange an dieses traumhafte Wochenende denken müssen. Ein paar Bilder von dem Trip finden sich wie immer rechts in der Leiste.
Als Nächstes steht aber meine Heimreise an. Ich werde am Mittwoch, den 20. Dezember in mein Land zurückkehren und freue mich schon darauf viele, sogar noch vor Weihnachten, wiederzusehen. Am Donnerstag den 21.12. bin ich übrigens Mittags in Karlsruhe, wo ich noch ein paar Dinge zu erledigen habe. Wer zufällig auch noch vor Ort ist und Lust auf einen Kaffee hat, lasst es mich wissen! Ansonsten war das hier wohl der letzte Eintrag in diesem Jahr. Ich danke meinen treuen Lesern, die nun seit fast 5 Monaten diesen Blog verfolgen. Bei durchschnittlich 7 bis 8 Besuchern pro Tag kann ich vielleicht nicht mit eBay mithalten aber für einen privaten Blog ist das schon ganz ordentlich :-)
Ich wünsche Euch allen ein Frohes Fest und einen Guten Rutsch!!!
Mittwoch, Dezember 13, 2006
Lucia Tag
Heute ist Lucia Tag!!! Lucia? Nie gehört? Ging mir genauso, hier in Schweden ist diese Heilige aber so bekannt wie die GEZ in Deutschland, nur halt im Positiven.
Heute morgen um halb 8 war ich bei einem kleinen, studentischen Lucia Vorführung an der Uni. Neben etwas Theaterspiel, von dem ich wieder fast nichts verstanden habe, ist der Kern einer solchen Veranstaltung immer eine Truppe Frauen in weißen Gewändern, die mit Kerzenkränzen auf dem Kopf Lieder singen.
Was hat es mit all dem auf sich? Lucia war eine italienische Heilige, die heutzutage für das Licht steht und Schutzpatronin der Blinden ist. Traditionell versucht man also heute durch Umzüge und Beschwörungen von Lucia Einfluss auf die spärlichen lokalen Lichtverhältnisse zu nehmen. Über den Sinn lässt sich, wie bei allen Traditionen, streiten aber es ist ganz nett anzusehen. Vor allem, weil die Lucia jedes Jahr neu von einer Jury unter den schönsten Schwedinnen ausgesucht wird. Eine ganz große Lucia-Wahl findet jedes Jahr in Stockholm statt, was neben "Schweden sucht den Superstar" (wird hier einfach "Idol" genannt) wohl der Traum vieler junger Schwedinnen ist.
Hier in Linköping hatte ich weniger Glück. Anstatt mich von einer Sirene besingen zu lassen, musste ich mir haarige Männerbeine anschauen.
Wo wir es gerade von Licht haben, da habe ich gerade einen starken Nachholbedarf. Ich war von letzten Freitag bis gestern Abend in Kiruna, der nördlichsten Stadt von Schweden, die jenseits des nördlichen Polarkreis liegt. Was ich da so alles Tolles erlebt habe erfahrt ihr demnächst, wenn ich die Bilder gesichtet habe. Gleiche Stelle, gleiche Welle!
Heute morgen um halb 8 war ich bei einem kleinen, studentischen Lucia Vorführung an der Uni. Neben etwas Theaterspiel, von dem ich wieder fast nichts verstanden habe, ist der Kern einer solchen Veranstaltung immer eine Truppe Frauen in weißen Gewändern, die mit Kerzenkränzen auf dem Kopf Lieder singen.
Was hat es mit all dem auf sich? Lucia war eine italienische Heilige, die heutzutage für das Licht steht und Schutzpatronin der Blinden ist. Traditionell versucht man also heute durch Umzüge und Beschwörungen von Lucia Einfluss auf die spärlichen lokalen Lichtverhältnisse zu nehmen. Über den Sinn lässt sich, wie bei allen Traditionen, streiten aber es ist ganz nett anzusehen. Vor allem, weil die Lucia jedes Jahr neu von einer Jury unter den schönsten Schwedinnen ausgesucht wird. Eine ganz große Lucia-Wahl findet jedes Jahr in Stockholm statt, was neben "Schweden sucht den Superstar" (wird hier einfach "Idol" genannt) wohl der Traum vieler junger Schwedinnen ist.
Wo wir es gerade von Licht haben, da habe ich gerade einen starken Nachholbedarf. Ich war von letzten Freitag bis gestern Abend in Kiruna, der nördlichsten Stadt von Schweden, die jenseits des nördlichen Polarkreis liegt. Was ich da so alles Tolles erlebt habe erfahrt ihr demnächst, wenn ich die Bilder gesichtet habe. Gleiche Stelle, gleiche Welle!
Donnerstag, Dezember 07, 2006
Blodpudding
Habe mir gerade eines der traditionellsten, schwedischen Gerichte gezaubert; Blodpudding was, wie der Name schon erahnen lässt, einfach nur geronnenes Schweineblut mit ein paar natürlichen Emulgatoren ist.
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiK6N_ezRGorCMBooK_hcldctGiwP-cBtzpHS_fRfuE4Aprb6j375RLpGQSKYH7l_ieg_blpxo0_K-Dzu_sgB01FtKBmFqATcbrFpb8PF9WOgs0d2AZzhenxuSjw8bdKLGZPxnW/s320/CIMG1511.JPG)
So sieht Blodpudding im rohen Zustand aus, bevor man es mit einem Stück Butter in die Pfanne haut.
Dazu isst man dann traditionell Preiselbeerengelee (schwedisch: Lingon Sylt).
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjPoxMSaAeGGKXwLwb2ketJRejd1zaYFu9cFuI8065Q2JvGF6NoSPebT3nZqZh5xwizDd38RaKRQbup6HlJj8Qo5zrMPTWEose36LFRab-YRWb3N2IUS1TO-7zQyu5OidgMAs8h/s320/CIMG1505.JPG)
Gefunden in Tobys Kühlschrank. Star Trek lässt grüßen!
Nach 10 Minuten freudigen Brutzelns in der Pfanne wird das Blut ganz schwarz und sieht ungefähr so aus.
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjpxsrvuFUHZ75wifq3Kg_g3Nvt0FP2QJW-H2cFTSdJ-N-GVEpYUN_7Y7FFGKnwZucBRHLpBUXpv9T5MCg1NhOQemnGkxUPj05LanlICutp1Zu1kyVcPrEWKHuYudloJqs5-9Pa/s320/CIMG1514.JPG)
Also was sagt der Gourmet? An den Geruch muss man sich erstmal gewöhnen, besonders appetitlich sieht es beileibe auch nicht aus, trotzdem schmeckt es irgendwie nicht schlecht. So ähnlich wie die warmen Blutwurststückchen (sprich "Grieweworscht"), die in einer guten Pfälzer Wurstsuppe (sprich "Pälzer Worschtsupp") rumschwimmen.
So sieht Blodpudding im rohen Zustand aus, bevor man es mit einem Stück Butter in die Pfanne haut.
Dazu isst man dann traditionell Preiselbeerengelee (schwedisch: Lingon Sylt).
Nach 10 Minuten freudigen Brutzelns in der Pfanne wird das Blut ganz schwarz und sieht ungefähr so aus.
Also was sagt der Gourmet? An den Geruch muss man sich erstmal gewöhnen, besonders appetitlich sieht es beileibe auch nicht aus, trotzdem schmeckt es irgendwie nicht schlecht. So ähnlich wie die warmen Blutwurststückchen (sprich "Grieweworscht"), die in einer guten Pfälzer Wurstsuppe (sprich "Pälzer Worschtsupp") rumschwimmen.
Mittwoch, Dezember 06, 2006
Julkonsert
Komme gerade von einem Weihnachtskonzert in der St. Lars Kirche heim. Es gibt also doch noch Tage, an denen ein Ketzer wie ich, eine Kirche aufsucht, wenn auch nicht zum Beten. Mit von der Partie waren Thierry, Kathrin, Elisa und Elisabeth, die ganze Kulturtruppe also.
Gesungen haben die Lihkören, ein studentischer Chor, den ich schon einmal gehört habe, zusammen mit dem Östgöta Brasskvintett. Die Lieder waren sehr schön und wurden ausgezeichnet vorgetragen.
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi0o_rDvLNy8_ByOfelyvIdS-XFzeIc0hoWz7EKDmNec4CtDupCxr31cil1riWzNpjmaY61sghGUQ56Jihh4IRecvfd3GKLUCJRtbq1TVvfNCzHvk-xYP4PS5wznOruLzKXUN8W/s400/CIMG1504.JPG)
Der Pumuckl in der Mitte ist Mats von meinem Flur. Unter den Studenten ist es seit wenigen Jahren ein Trend sich am ersten Advent die Haare rot zu färben.
Hej Mats, Elisa hat dich übrigens zum hübschsten Sänger im Chor auserchoren. Schade, dass Mats kein Deutsch versteht... :-)
Gesungen haben die Lihkören, ein studentischer Chor, den ich schon einmal gehört habe, zusammen mit dem Östgöta Brasskvintett. Die Lieder waren sehr schön und wurden ausgezeichnet vorgetragen.
Der Pumuckl in der Mitte ist Mats von meinem Flur. Unter den Studenten ist es seit wenigen Jahren ein Trend sich am ersten Advent die Haare rot zu färben.
Hej Mats, Elisa hat dich übrigens zum hübschsten Sänger im Chor auserchoren. Schade, dass Mats kein Deutsch versteht... :-)
Montag, Dezember 04, 2006
Lost in Translation
Sonntag Abends war ich bei Jan R., um in seinen Geburtstag reinzufeiern. Extra dafür waren auch sechs Freunde aus Deutschland angereist. Da Jan ein vorausschauender, WG-erfahrender Student ist, hatte er schon Tage zuvor einen Zettel an die Küchentür seines Flures angebracht, so zur Vorwarnung. Natürlich ließ er sich nicht lumpen und hatte den Text auf schwedisch verfasst. Unter anderem wollte er sagen "... da werden sechs Freunde kommen.", was er mit "... där ska kommer sex kompis." übersetzte. In Schweden macht man übrigens keinen Unterschied zwischen der Zahl 6 und dem Akt, also hier liegt der Hase nicht begraben. Problem ist eher der fehlende Plural von compis. Lange Rede kurz, Samstags wurde Jan in der Küche von einem seiner Mitschweden gefragt, warum er denn so großartig ankündige, dass eine Sexgespielin ihn besuchen komme. :-)
Den Gesichtsausdruck von Jan hätte ich gern gesehen! Und was sich der besorgte Schwede wohl gedacht hat? Wie laut das wohl werden wird, wenn Jan extra Zettel raushängt?
Den Gesichtsausdruck von Jan hätte ich gern gesehen! Und was sich der besorgte Schwede wohl gedacht hat? Wie laut das wohl werden wird, wenn Jan extra Zettel raushängt?
Freitag, Dezember 01, 2006
Schlaget Kravall
Gestern war mal wieder Kravall angesagt und zwar eine, wie ich meine, von den Besten bisher. Das Thema war Schlagermusik, was einen jetzt nicht unbedingt von den Socken haut, trotzdem war die Stimmung ausgesprochen gut, was zum Großteil der schwedischen Liveband zuzuschreiben ist. Die Jungs haben echt gerockt. Höhepunkt war ein ewig langes Medley aus den besten Rocksongs der 80zigern, die Menge war am Ausrasten. Die eigentlichen Schlager wurden in einem anderen Raum aufgelegt, dem man dank der Band gut ausweichen konnte.
Einziger Zwischenfall an dem Abend war, dass mir so ein scheiß Deutscher doch tatsächlich mein Bierbecher aus der Hand geklaut hat. Wie dreist ist das bitte sehr? Nach ein paar harschen Worten hatte ich mein Bier dann aber zurück. Bei Alkohol hört hier ganz schnell der Spaß auf. Trotzdem ließ ich mir die Stimmung von der Sache nicht verderben. Hier mal noch ein paar Impressionen von der Party.
Auf dem Platz vorm Kårallen steht seit Vorgestern sogar ein Weihnachtsbaum! In Karlsruhe hatten wir sowas nie.
Besoffene Schwedinnen, die einem durch das Bild rennen. Hier der Beweis, es gibt auch dunkelhaarige Frauen in Schweden.
Die Rockband in Nebenraum für alle Leute, die Schlager nicht für Musik halten.
Der Hauptraum mit schwedischer Schlagermusik und Disco.
Einziger Zwischenfall an dem Abend war, dass mir so ein scheiß Deutscher doch tatsächlich mein Bierbecher aus der Hand geklaut hat. Wie dreist ist das bitte sehr? Nach ein paar harschen Worten hatte ich mein Bier dann aber zurück. Bei Alkohol hört hier ganz schnell der Spaß auf. Trotzdem ließ ich mir die Stimmung von der Sache nicht verderben. Hier mal noch ein paar Impressionen von der Party.
![](http://photos1.blogger.com/x/blogger2/3787/3912/320/939674/CIMG1459.jpg)
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Donnerstag, November 30, 2006
Nachruf
Heute verlässt uns Michael, ein extrem lustiger, etwas durchgeknallter Flurmitbewohner. Wir werden ihn als den Menschen in Erinnerung halten, der er war, ist und immer für den Flur sein wird, ein begnadeter Jazz Pianist, Meister des Clatch und Freund. Wo wir es gerade von Erinnerung haben, da steht noch eine Sonntagsfika von Michael aus... *hust*, *hust*
Ich könnte hier noch viele Worte über die witzige Zeit mit Michael verlieren und wie sehr wir ihn doch vermissen werden, aber zum einen zieht er ja nur ein paar Kilometer weit weg und zum anderen haben wir jetzt endlich mehr Platz im Kühlschrank. Stattdessen lasse ich einfach noch ein paar Bilder sprechen:
![](//photos1.blogger.com/x/blogger2/3787/3912/400/328610/CIMG1377.jpg)
Das aktuelle Foto von seinem Studentenausweis.
"I'm on the HIIIIIGGGHHWAY to hell!!!"
![](//photos1.blogger.com/x/blogger2/3787/3912/400/85607/CIMG1381.jpg)
Ein leichtes Lächeln für das Foto im Führerschein. Sehr sympathisch!
![](//photos1.blogger.com/x/blogger2/3787/3912/400/305041/CIMG1388.jpg)
Und beim Zähneputzen.
Also Micha, viel Spaß in deiner neuen Bude und vergiss uns nicht, wenn du deine Einzugsparty feierst! Wir würden das nicht vergessen ;-)
Ich könnte hier noch viele Worte über die witzige Zeit mit Michael verlieren und wie sehr wir ihn doch vermissen werden, aber zum einen zieht er ja nur ein paar Kilometer weit weg und zum anderen haben wir jetzt endlich mehr Platz im Kühlschrank. Stattdessen lasse ich einfach noch ein paar Bilder sprechen:
![](http://photos1.blogger.com/x/blogger2/3787/3912/400/328610/CIMG1377.jpg)
"I'm on the HIIIIIGGGHHWAY to hell!!!"
![](http://photos1.blogger.com/x/blogger2/3787/3912/400/85607/CIMG1381.jpg)
![](http://photos1.blogger.com/x/blogger2/3787/3912/400/305041/CIMG1388.jpg)
Also Micha, viel Spaß in deiner neuen Bude und vergiss uns nicht, wenn du deine Einzugsparty feierst! Wir würden das nicht vergessen ;-)
Mittwoch, November 29, 2006
Schwarzer Stift
Montag, November 27, 2006
Kultur
Zu meinem Geburtstag ist mein alter Freund und Kupferstecher Daniel H. angereist, um mal ein Wochenende auf der ländlicheren Seite von Schweden zu verbringen. Er selbst studiert ja zur Zeit in Stockholm was natürlich mit einem kleinen Städtchen wie Linköping nicht zu vergleichen ist.
Nach meiner Geburtstagsparty am Donnerstag, einer Kellerparty mit anschließender Geburtstagsparty bei Inga und Ausklang im Herrgår'n am Freitag waren wir partymäßig gut bedient und relativ fertig. Unbarmherzig wie sie ist, schleifte uns dann Kathrin Samstags um 14 Uhr (gefühlt war es 8 Uhr Morgens) in ein Museum für Moderne Kunst, das, total unüblich für Schweden, sogar kostenlos war.
Na wer sich da mal nicht an Matrix erinnert fühlt. Krass war der Aufbau des Museum mit einem versteckten Raum zu dem man nur durch einen Spint ohne Rückwand gelangen konnte. Dazu noch Räume mit Neonlicht und komischen Inschriften, viele Medien... halt Kunst irgendwie. Es wurde einem schnell klar warum die dafür kein Geld verlangen.
Dann ging es weiter mit dem Schlossmuseum, das nur ein Steinwurf entfernt liegt. Unsere kleine Kulturgruppe lief schnurstracks in den ersten Ausstellungsraum ohne der Kassiererin auch nur etwas Aufmerksamkeit zu schenken, quasi einmaschiert wie in Polen. Nach fünf Minuten kam uns dann, Haare raufend, eben diese Frau hinterher, wir hätten doch bitte sehr zu zahlen. Wahrscheinlich hatte sie mit Vielem gerechnet aber nicht mit einer Berliner Schnauze wie der von Kathrin, die sogleich anfing über den Preis und die Konditionen zu verhandeln. Was ich an dem Nachmittag gelernt habe, in einem schwedischen Museum verhandelt man nicht, wir verließen es also wieder.
Ein missglückter Kartoffelauflauf später stand dann das letzte große und vor allem teure kulturelle Highlight auf dem Programm, schwedische Folkmusik. Für mich klang das Ganze wie Ska-Punk, auch unter dem Namen Zeckenmusik bekannt. Thierry, ein Franzose, der auch dabei war, kommentierte es mit "Eine neue Erfahrung". Auffällig waren die viele Frauen, die entweder kurz vor oder nach der Entbindung waren.
Der Kleine musste sich die Musik wenigstens nicht anhören und er macht einen zufriedenen Eindruck.
Samstag Abends war dann nochmal eine Korridorparty angesagt und wenige Stunden danach ging es für Daniel dann schon wieder nach Stockholm.
Nach meiner Geburtstagsparty am Donnerstag, einer Kellerparty mit anschließender Geburtstagsparty bei Inga und Ausklang im Herrgår'n am Freitag waren wir partymäßig gut bedient und relativ fertig. Unbarmherzig wie sie ist, schleifte uns dann Kathrin Samstags um 14 Uhr (gefühlt war es 8 Uhr Morgens) in ein Museum für Moderne Kunst, das, total unüblich für Schweden, sogar kostenlos war.
![](http://photos1.blogger.com/x/blogger2/3787/3912/320/813089/CIMG1396.jpg)
Dann ging es weiter mit dem Schlossmuseum, das nur ein Steinwurf entfernt liegt. Unsere kleine Kulturgruppe lief schnurstracks in den ersten Ausstellungsraum ohne der Kassiererin auch nur etwas Aufmerksamkeit zu schenken, quasi einmaschiert wie in Polen. Nach fünf Minuten kam uns dann, Haare raufend, eben diese Frau hinterher, wir hätten doch bitte sehr zu zahlen. Wahrscheinlich hatte sie mit Vielem gerechnet aber nicht mit einer Berliner Schnauze wie der von Kathrin, die sogleich anfing über den Preis und die Konditionen zu verhandeln. Was ich an dem Nachmittag gelernt habe, in einem schwedischen Museum verhandelt man nicht, wir verließen es also wieder.
Ein missglückter Kartoffelauflauf später stand dann das letzte große und vor allem teure kulturelle Highlight auf dem Programm, schwedische Folkmusik. Für mich klang das Ganze wie Ska-Punk, auch unter dem Namen Zeckenmusik bekannt. Thierry, ein Franzose, der auch dabei war, kommentierte es mit "Eine neue Erfahrung". Auffällig waren die viele Frauen, die entweder kurz vor oder nach der Entbindung waren.
![](http://photos1.blogger.com/x/blogger2/3787/3912/320/94041/CIMG1407.jpg)
Samstag Abends war dann nochmal eine Korridorparty angesagt und wenige Stunden danach ging es für Daniel dann schon wieder nach Stockholm.
Freitag, November 24, 2006
Geburtstag
Gestern war es mal wieder soweit, habe jetzt ein weiteres Jahr auf dem Buckel und bin immer noch kein Deut weiser.
Danke für all die lieben Glückwünsche und Geschenke, hat mich tierisch gefreut!
Mit meinen neuen Freunden hier aus Schweden hatte ich gestern noch eine kleine Geburtstagsparty auf unserem Flur. Bilder davon finden sich rechts in der Leiste.
Danke für all die lieben Glückwünsche und Geschenke, hat mich tierisch gefreut!
Mit meinen neuen Freunden hier aus Schweden hatte ich gestern noch eine kleine Geburtstagsparty auf unserem Flur. Bilder davon finden sich rechts in der Leiste.
Sonntag, November 19, 2006
Lego Trippen
Freitags war ich auf der 20 Jahre Feier des Herrgår'n hier in Ryd. 20 Jahre deshalb Eintritt für 20 SEK (2.20€) und Bier für den gleichen Preis, was sehr günstig für eine schwedische Kneipe ist. Der Abend war für einen Abend im Herrgår'n ganz ok, ich werde einfach nicht grün mit dieser Kneipe, kann aber auch nicht genau sagen was mich daran stört. Klar, zum einen die meist schlechte Musik und irgendwie fehlt dem Schuppen einfach die Atmosphäre. Das Flamman ist da schon um Welten besser.
Gestern war ich dann mal wieder auf einer Kravall, diesmal mit dem Thema Lego, wovon man aber nicht besonders viel merkte. Insgesamt eher eine der schlechteren Kravalle, hätte mich besser zuvor mehr informiert und nicht einfach das Ticket gekauft. Dann hätte ich zum Beispiel auch gewusst, dass die Party von dem Computer Science Programm, sprich den Informatikern, organisiert wurde; Parties, die ich in Karlsruhe seit Jahren meide, aber man lernt ja aus Fehlern.
Hier mal etwas Lustiges was ich in einer schwedischen Zeitung gefunden habe.
Die Physik in einer Schwedischen Badewanne ... und in einer Amerikanischen.
Die Schweden machen sich schon häufiger mal über die prüden Amerikaner lustig und sind generell eher noch USA-kritischer eingestellt als wir das seit dem Irak Krieg sind. Die Haltung kommt mir voll entgegen, da ich an den USA noch nie ein gutes Haar gelassen habe.
Gestern war ich dann mal wieder auf einer Kravall, diesmal mit dem Thema Lego, wovon man aber nicht besonders viel merkte. Insgesamt eher eine der schlechteren Kravalle, hätte mich besser zuvor mehr informiert und nicht einfach das Ticket gekauft. Dann hätte ich zum Beispiel auch gewusst, dass die Party von dem Computer Science Programm, sprich den Informatikern, organisiert wurde; Parties, die ich in Karlsruhe seit Jahren meide, aber man lernt ja aus Fehlern.
Hier mal etwas Lustiges was ich in einer schwedischen Zeitung gefunden habe.
![](http://photos1.blogger.com/x/blogger2/3787/3912/400/692669/Namenlos.jpg)
Die Schweden machen sich schon häufiger mal über die prüden Amerikaner lustig und sind generell eher noch USA-kritischer eingestellt als wir das seit dem Irak Krieg sind. Die Haltung kommt mir voll entgegen, da ich an den USA noch nie ein gutes Haar gelassen habe.
Mittwoch, November 15, 2006
Krieg ist die Hölle...
... aber der Sound ist geil! Frei nach diesem Zitat war ich am Montag Abend mit elf Leuten in dem Laserdome von Linköping. Wer es nicht kennt, bei dem Spiel wird man in zwei Gruppen eingeteilt und jeder bekommt einen Anzug mit Sensoren und eine Waffe. Die Sensoren am Anzug registrieren an Bauch, Rücken und Schultern den Laser, den die Waffe aussendet, wonach Punkte vergeben werden. Man rennt in dieser Montur dann in einem dunklen Raum mit vielen Hindernissen bei Technomusik rum und versucht die Leute vom anderen Team abzuschießen. Wer getroffen wird kann zehn Sekunden selbst nicht mehr schießen und nicht weiter getroffen werden.
Also unterm Strich, ein Haufen Spaß!!!
Der schwedische Rambo hier zockt das Spiel schon seit Jahren und war zum Glück in meinem Team.
Mit ihm hatte ich mich noch vor dem Spiel darüber unterhalten, dass Laserdomespiele in Deutschland wohl verboten sind und deshalb sind sie in Deutschland recht unbekannt. Er meinte darauf nur: "Wie verboten? Ihr seid doch sonst so liberal mit eurem billigen Alkohol und den Nutten!". Und schon waren wir wieder bei einem der heikelsten Themen: Prostitution. Wer sich noch vage an die WM 2006 erinnern kann, die Schweden hatten damals gedroht nicht an der WM teilzunehmen, weil in Deutschland Prostitution als normaler Beruf gilt. Hätte ihnen zumindest die Niederlage erspart ;-) In Schweden ist Prostitution strengstens verboten und es werden bei Verstoß sowohl Freier als auch Prostituierte bestraft. Begründung für das Gesetz. Nur wer wirklich hoffnungslos ist, verkaufe seinen Körper. Also die Argumentation ist dann wohl folgendermaßen. Nur Tätigkeiten, die man von sich aus machen würde, wenn man sich nicht in einer finanziellen Notlage befindet, können als legale Berufe zugelassen werden. Somit fällt dann die Prostitution per obiger Definition als Beruf weg. Also ich kann mich der Argumentation nicht ganz anschließen, schließlich gibt es nachweislich auch genug Leute, die ohne finanzielle Notlage lieber ihren Körper verkaufen, weil es einfach bequemer ist als einem normalen Beruf nachzugehen und warum sollten die keine Steuern zahlen? Außerdem treibt man durch Verbote das Ganze doch nur in den Untergrund, ist ja nicht so, dass es keine Prostituierten in Schweden gäbe.
![](http://photos1.blogger.com/blogger2/3787/3912/320/f24ere2.jpg)
Der schwedische Rambo hier zockt das Spiel schon seit Jahren und war zum Glück in meinem Team.
![](http://photos1.blogger.com/blogger2/3787/3912/320/628cre2.jpg)
Sonntag, November 12, 2006
Kopenhagen & Malmö
Freitag Morgens um 6 Uhr fuhr ich mit Jan, Bernhard, Babs und Diana mit einem gemieteten Auto nach Helsingborg von wo wir dann die Fähre nach Helsingør nahmen. In Helsingør schauten wir uns ein Schloss an bevor wir dann weiter Richtung Kopenhagen fuhren. Mittags angekommen luden wir unser Zeugs erstmal in der Jugendherberge ab und fuhren mit dem Bus ins Stadtzentrum. In der Touristeninfo erarbeitete dann Diana einen Schlachtplan wie wir die Stadt angehen. Wir schauten uns viele alte Schlösser, Kirchen und andere Prunkbauten an. Kopenhagen ist eine wirklich sehr schöne Stadt mit vielen Gärten und einer sehr schönen Fußgängerzone. Was negativ auffiel waren die extrem hohen Preise, sogar noch höher als in Schweden! Nach vielen Stunden Fußmarsch in der Stadt und einer verdienten Pizza fuhren wir sichtlich erschöpft aber glücklich mit dem Bus zurück in die Jugendherberge und fielen ins Bett. Die Herberge war übrigens eine der Besten, die ich bisher gesehen habe, wenn man auch nicht von einer Jugendherberge im eigentlichen Sinne reden kann, weil wir mit Abstand die Jüngsten waren.
Am Samstag morgen fuhren wir dann nach einem guten Frühstück wieder in die Innenstadt, um noch ein paar Pärke zu sehen.
Gegen Mittag ging es dann weiter über die berühmte Öresundbrücke nach Malmö, die drittgrößte Stadt in Schweden aber immernoch klein verglichen mit deutschen Städten. Die Altstadt und die Parkanlage sind sehr sehenswert. Nach einigen Stunden hatten wir alles abgeklappert und machten uns wieder auf den Heimweg in Richtung Linköping.
Unsere 2-Tage-2-Städte-Tour war trotz recht knappen Zeitplan ausgesprochen schön. Bilder dazu finden sich wie immer rechts in der Leiste.
Am Samstag morgen fuhren wir dann nach einem guten Frühstück wieder in die Innenstadt, um noch ein paar Pärke zu sehen.
Gegen Mittag ging es dann weiter über die berühmte Öresundbrücke nach Malmö, die drittgrößte Stadt in Schweden aber immernoch klein verglichen mit deutschen Städten. Die Altstadt und die Parkanlage sind sehr sehenswert. Nach einigen Stunden hatten wir alles abgeklappert und machten uns wieder auf den Heimweg in Richtung Linköping.
Unsere 2-Tage-2-Städte-Tour war trotz recht knappen Zeitplan ausgesprochen schön. Bilder dazu finden sich wie immer rechts in der Leiste.
Mittwoch, November 08, 2006
Lo and Behold!
Gestern wurde ich von Tobias, einem Flurmitbewohner, gefragt ob ich Lust hätte an einer Sitzung des FR Ryds teilzunehmen, das ist eine Art Organisationsverein des Studentenviertels Ryd indem ich wohne.
Ich: "Ähm... habe keine Ahnung von FR Ryd und außerdem kriege ich eh nicht soviel mit, wenn nur schwedisch gesprochen wird."
Tobi: "Die Sache ist die, wir brauchen einfach 25 Leute, die an der Sitzung teilnehmen."
Kleine Denkpause meinerseits...
Ich: "Warum das denn?"
Tobi: "So ist die Regel!"
(Klar, mit der Antwort hätte ich mittlerweile rechnen sollen)
Ich: "Moment, ich soll da einfach nur rumsitzen, damit ihr genug Leute seid?"
Tobi: "Genau, nimm dir ein Buch mit oder nen Laptop! Ach, gibt auch was zu essen danach!"
Ich: "Sag das doch gleich, bin dabei!"
Heute Abend um kurz nach 6 Uhr ging ich dann mit Mats und Jan-Erik (die Beiden wollten sich ein kostenloses Essen auch nicht entgehen lassen) ins Herrgår'n, wo die Sitzung dann stattfand. Wie vorhergesagt habe ich wirklich von der Sitzung nicht viel mitgekriegt aber mein schwedisches Donald Duck Buch wollte ich dann doch nicht rausholen und weiterlesen. Nach einer Stunde war die Sitzung dann vorbei und es gab Tacos mit allerlei Beilagen zu essen, was mich für die Mühe entlohnte.
Den ganz Findigen unter euch wird vielleicht aufgefallen sein, dass die Überschrift immernoch keinen Bezug zu dem Text hier hat, aber das hole ich jetzt nach. Seit ein paar Wochen höre ich nämlich noch die Vorlesungen Queuing Theory, wo man praktisch lernt wie sich das In-der-Schlange-Anstellen so theoretisch abspielt. Eine Vorlesung wie geschaffen für Schweden und nun zur Überleitung. Aufgepasst! Jedesmal wenn der Lehrer bei einem Beweis so zur Pointe (sehr unmathematisch!) kommt, also so zum Schluss, dann leitet er die mit "Lo and Behold!" ein, was mich jedesmal schmunzeln lässt. Kennt jemand dafür eine knackige Übersetzung ins Deutsche? Vielleicht sowas wie "Potz, Blitz!" oder einfach "Was für eine Überraschung!".
Ich: "Ähm... habe keine Ahnung von FR Ryd und außerdem kriege ich eh nicht soviel mit, wenn nur schwedisch gesprochen wird."
Tobi: "Die Sache ist die, wir brauchen einfach 25 Leute, die an der Sitzung teilnehmen."
Kleine Denkpause meinerseits...
Ich: "Warum das denn?"
Tobi: "So ist die Regel!"
(Klar, mit der Antwort hätte ich mittlerweile rechnen sollen)
Ich: "Moment, ich soll da einfach nur rumsitzen, damit ihr genug Leute seid?"
Tobi: "Genau, nimm dir ein Buch mit oder nen Laptop! Ach, gibt auch was zu essen danach!"
Ich: "Sag das doch gleich, bin dabei!"
Heute Abend um kurz nach 6 Uhr ging ich dann mit Mats und Jan-Erik (die Beiden wollten sich ein kostenloses Essen auch nicht entgehen lassen) ins Herrgår'n, wo die Sitzung dann stattfand. Wie vorhergesagt habe ich wirklich von der Sitzung nicht viel mitgekriegt aber mein schwedisches Donald Duck Buch wollte ich dann doch nicht rausholen und weiterlesen. Nach einer Stunde war die Sitzung dann vorbei und es gab Tacos mit allerlei Beilagen zu essen, was mich für die Mühe entlohnte.
Den ganz Findigen unter euch wird vielleicht aufgefallen sein, dass die Überschrift immernoch keinen Bezug zu dem Text hier hat, aber das hole ich jetzt nach. Seit ein paar Wochen höre ich nämlich noch die Vorlesungen Queuing Theory, wo man praktisch lernt wie sich das In-der-Schlange-Anstellen so theoretisch abspielt. Eine Vorlesung wie geschaffen für Schweden und nun zur Überleitung. Aufgepasst! Jedesmal wenn der Lehrer bei einem Beweis so zur Pointe (sehr unmathematisch!) kommt, also so zum Schluss, dann leitet er die mit "Lo and Behold!" ein, was mich jedesmal schmunzeln lässt. Kennt jemand dafür eine knackige Übersetzung ins Deutsche? Vielleicht sowas wie "Potz, Blitz!" oder einfach "Was für eine Überraschung!".
Freitag, November 03, 2006
Pallen
Gestern Abend war mal wieder Kravall, diesmal Pallen Kravall was übersetzt "die Palette" heißt, keine Ahnung wie man auf so einen Namen kommt. Zum Warm-up trafen wir uns bei Kathrin und hatten eine kleine, gemütliche Preparty.
Gegen halb 12 fuhren wir dann mit dem Fahrrad Richtung Uni ins Kårallen Gebäude. Es war sicher scheiß kalt auf dem Fahrrad aber dafür hatten wir ja das Warm-up, keiner hat die Kälte mehr so richtig wahr genommen.
Als Thema für die Kravall hatte man sich UV-Licht ausgedacht. Es gab ein Haufen phosphorisierende Deko, die in den unterschiedlichsten Farben schillerte. Krass sahen auch die Seifenblasen in dem UV-Licht aus, die von einer Maschine produziert wurden. Faszinierend war auch, dass später alle Leute auf der Tanzfläche kleine leuchtende Punkte überall auf der Haut hatten, was durch die zerplatzen Seifenblasen kam.
Die Kravall war echt spitze, rechts in der Leiste findet man noch ein paar Fotos mehr.
Gegen halb 12 fuhren wir dann mit dem Fahrrad Richtung Uni ins Kårallen Gebäude. Es war sicher scheiß kalt auf dem Fahrrad aber dafür hatten wir ja das Warm-up, keiner hat die Kälte mehr so richtig wahr genommen.
![](http://photos1.blogger.com/blogger2/3787/3912/320/CIMG1230.jpg)
![](http://photos1.blogger.com/blogger2/3787/3912/320/CIMG1266.jpg)
Donnerstag, November 02, 2006
Swedish Porridge
Die Schweden essen ja praktisch das Gleiche wie wir Deutsche. Die Köttbullar, also die Fleischbällchen sind ja praktisch nur kleinere Frikadellen, das Fleischwurst-Kartoffel Gericht Pytt i Pana kennt man bei uns auch, auch wenn hier in Schweden generell alles kleiner zubereitet wird, so sind in Pytt i Pana die Kartoffeln z.B. in kleine Würfel geschnitten.
Letztens fiel mir dann der große Unterschied in der Ernährung auf, das Frühstück! Neben süßem Brot, Knäckebrot und total salziger Butter zeichnet sich das normale schwedische Frühstück vor allem durch Porridge aus. Bei uns nennt man das auch Haferschleim.
Für die Zubereitung nimmt man Haferflocken mit Kleien und verrührt sie mit Wasser in einem Topf. Gerade soviel Wasser nehmen, dass die Flocken gerade anfangen zu schwimmen, nicht zuviel!
Dann ein paar Sonnenblumenkerne für den Geschmack dazugeben und bei starker Hitze unter stetigem Rühren kochen lassen. Wenn das Wasser verdunstet ist, kann man die Porridge Grundmasse auf einen Teller geben. Hinzu kommt dann noch eine kleine Stulle von dem salzigen, schwedischen Butter, der untergerührt wird. Als nächstes gibt man einen guten Schuss Milch dazu und einen großen Löffel Marmelade (am Besten Waldbeeren) und voilà, das typisch schwedische Porridge, wobei ich mir als noch ein paar Bananen dazu schnipple.
Nach dieser Entdeckung kam ich auf die Idee einen unglauben Selbstversuch zu starten, den die Welt so noch nicht gesehen hat. Was wäre wenn ein Nicht-Schwede sich zwei Monate lang mit schwedischem Porridge zum Frühstück ernähren würde? Keine Ahnung? Genau, dem muss auf den Grund gegangen werden, durch meinen selbstlosen Einsatz. Der Ausgang dieses Experiments ist unvorhersehbar, die Risiken vielfälltig. Wird mein Haar blond werden? Werde ich anfangen sinnlose Regeln ohne Widerworte zu befolgen? Oder kriege ich einfach nur Pickel davon? Fragen über Fragen! Es muss also getan werden, im Namen der Wissenschaft, haltet mich nicht davon ab!
Letztens fiel mir dann der große Unterschied in der Ernährung auf, das Frühstück! Neben süßem Brot, Knäckebrot und total salziger Butter zeichnet sich das normale schwedische Frühstück vor allem durch Porridge aus. Bei uns nennt man das auch Haferschleim.
Für die Zubereitung nimmt man Haferflocken mit Kleien und verrührt sie mit Wasser in einem Topf. Gerade soviel Wasser nehmen, dass die Flocken gerade anfangen zu schwimmen, nicht zuviel!
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Mittwoch, November 01, 2006
Got Snow!
Morgens um kurz vor 7 Uhr aus dem Bett gekrochen. Noch komplett schlaftrunken dann wie in Trance die ganzen Routineaufgaben wie Duschen, Zähne putzen usw. erledigt, danach in die Küche gedackelt um Frühstück zu machen.
Nach ein paar Minuten kam dann Jan-Erik in die Küche und fragte, ob ich schon den Schnee gesehen hätte. Wie Schnee??? Erstmal die Augen richtig aufgemacht und aus dem Fenster geschaut. Tatsächlich Schnee! und das am ersten November.
Das hier ist ein Foto von heute morgen aus meinem Fenster.
Nach ein paar Minuten kam dann Jan-Erik in die Küche und fragte, ob ich schon den Schnee gesehen hätte. Wie Schnee??? Erstmal die Augen richtig aufgemacht und aus dem Fenster geschaut. Tatsächlich Schnee! und das am ersten November.
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Sonntag, Oktober 29, 2006
Platå & Sjukhus Festen
Freitag Abends war ich mit Mats und Jan Erik von meinem Flur in der Stadt unterwegs. Es war das erste Mal, dass wir etwas außerhalb des Flurs zusammen unternommen haben und somit ein riesen Fortschritt. Obwohl alle Schweden auf meinem Flur sehr freundlich sind, geht das alles nur bis zu einem gewissen Grad, man bleibt hier meistens distanzierter als in Deutschland. In den letzten Monaten z.B. habe ich häufig vorgeschlagen mal zusammen auf eine Kravall oder ins Herrgår'n zu gehen, einfach um mal etwas außerhalb des Korridors zu unternehmen, was nie wirklich Anklang fand und am letzten Freitag erstmals klappte.
Wir gingen also Freitags erst in eine Pizzeria und dann ins Platå, was eine eher gehobene Kneipe in Linköping ist. Bei den hohen Preise, 5,- € pro 0,4 Bier, würde man am liebsten laut losheulen, aber man hat ja dann das Bier um den Schmerz des Geldverlustes darin zu ertränken, was nicht wirklich klappte. Ich habe genau ein Bier in zwei Stunden getrunken, wahrscheinlich ist in der Zeit mehr verdunstet als in meiner Kehle gelandet ist aber für ein zweites Bier war ich einfach zu geizig. Das große Highlight an dem Abend und der eigentliche Grund in so einer teuren Kneipe rumzuhängen war der Auftritt von Michael, seiner Freundin Anna und deren neuer Jazz Band. Die Musik war wunderbar und das obwohl die Band an dem Abend das erste Mal zusammen spielte, jep, keine Probe zuvor, so unglaublich das klingen mag aber Michael behauptet das steif und fest und Schweden sind wie Vulkanier, die lügen nicht.
Danach haben wir den Abend dann noch im Wohnzimmer mit ein paar Bier ausklingen lassen.
Samstags war ich dann auf dem Sjukhus Festen ("das Krankenhaus Fest"), einer Party von den Medizinstudenten, die im Nationernas Hus ("das Haus der Nationen") stattfand. Es wurde wirklich was geboten, viele Räume mit unterschiedlichen Musikrichtungen, Themenbars und einfach gute Stimmung, was daran lag, dass wirklich viel los war, weit mehr als auf den Kravallen, die meistens im Kårallen auf dem Campus gefeiert werden.
Ich hatte ja den ganzen Abend die Hoffnung, dass die Party bis 3 Uhr nach Winterzeit und somit länger ginge aber leider war der Spaß schon um 3 Uhr nach Sommerzeit vorbei.
Wir gingen also Freitags erst in eine Pizzeria und dann ins Platå, was eine eher gehobene Kneipe in Linköping ist. Bei den hohen Preise, 5,- € pro 0,4 Bier, würde man am liebsten laut losheulen, aber man hat ja dann das Bier um den Schmerz des Geldverlustes darin zu ertränken, was nicht wirklich klappte. Ich habe genau ein Bier in zwei Stunden getrunken, wahrscheinlich ist in der Zeit mehr verdunstet als in meiner Kehle gelandet ist aber für ein zweites Bier war ich einfach zu geizig. Das große Highlight an dem Abend und der eigentliche Grund in so einer teuren Kneipe rumzuhängen war der Auftritt von Michael, seiner Freundin Anna und deren neuer Jazz Band. Die Musik war wunderbar und das obwohl die Band an dem Abend das erste Mal zusammen spielte, jep, keine Probe zuvor, so unglaublich das klingen mag aber Michael behauptet das steif und fest und Schweden sind wie Vulkanier, die lügen nicht.
![](http://photos1.blogger.com/blogger2/3787/3912/320/CIMG1105.jpg)
Samstags war ich dann auf dem Sjukhus Festen ("das Krankenhaus Fest"), einer Party von den Medizinstudenten, die im Nationernas Hus ("das Haus der Nationen") stattfand. Es wurde wirklich was geboten, viele Räume mit unterschiedlichen Musikrichtungen, Themenbars und einfach gute Stimmung, was daran lag, dass wirklich viel los war, weit mehr als auf den Kravallen, die meistens im Kårallen auf dem Campus gefeiert werden.
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Sonntag, Oktober 22, 2006
International Sittning
Am Samstag war ich Abends auf einem International Sittning im Nationernas Hus (das Haus der Nationen). Veranstaltet wurde das Ganze von Hybris, der Fachschaft für Studenten, die eine Fremdsprache außer Englisch lernen. Englisch spricht hier eh jeder, das zählen die hier gar nicht als Fremdsprache.
Was ziemlich krass war an dem Abend war der Dresscode für Männer, nämlich dunkler Anzug. Zum Glück habe ich mir vor einer Woche von Daniel S. meinen Anzug mitbringen lassen. Übrigens der Gleiche, der mir schon auf dem Abiball und diversen Hochzeiten von Bekannten und Verwandten treue Dienste geleistet hat. Demnächst muss ich mich von dem Fetzen aber trennen, die Hose und der Kragen waren ja sowas von eng. Da habe ich nun 230 SEK (25,- €) für das Essen bezahlt und konnte nur kleine Bissen nehmen und mich nur halb satt essen, weil mir sonst Kragen und Hose geplatzt wären. Ob man jetzt daraus schließen kann, dass ich in den letzten 5 Jahren dicker geworden bin? Nein, woher denn, ich bin einfach noch etwas gewachsen, dass wir uns da verstehen!
In dem großen Festsaal waren die Austauschstudenten dann so aufgeteilt, dass man jeweils mit vielen Schweden am Tisch saß, die die eigene Sprache als Fremdsprache lernen. Wobei es schon bewundernswert ist wie gut die dann Deutsch können. Der Schwede und die zwei Schwedinnen, die in meiner Nähe saßen, sprachen verdammt gut Deutsch und mussten mir ständig die schwedischen Ankündigungen der Toastmaster übersetzen. Mit meinem Schwedisch komme ich echt noch nicht weit.
Wirklich klasse war also an dem Abend, dass man noch ein paar nette Leute aus Schweden kennen lernte, wo man doch normalerweise fast nur mit Austauschstudenten rumhängt.
Das Essen war übrigens sehr lecker, wenn es auch nur kaltes Buffet war, dazu dann noch eine Glas Sekt und eine halbe Flasche Rotwein. So schnell ist man 25,- € los in Schweden, zumal wir für die Afterparty in dem Pub im gleichen Gebäude nochmal 4,- € zahlen mussten. Da gab es dann so ganz Clevere wie Kathrin und Steffen die sich den frischen Stempelabdruck von jemanden einfach auf den eigenen Unterarm kopierten. Bei sowas reagiere ich einfach zu langsam, bis ich anfing mich mal um einen Stempel zu kümmern hatte schon jeder einen. "Was die Beiden können kann ich schon lange", dachte ich mir, ging zur Bar und wartete bis das Barmädchen mal etwas abgelenkt war. Ein schneller Griff hinter die Bar nach dem Stempel und schwups hatte ich einen auf dem Unterarm. War leider doch zu langsam, das Barmädchen kam gerannt, grinste mich siegreich mit diesem "Hab' dich ertappt!"-Blick an und meinte "40 Kronen!". Naja, man weiß ja wann man verloren hat und ein Versuch war es wert. Im Nachhinein kann ich froh sein, dass ich für die Aktion nicht raus geflogen bin, was laut Mats normal gewesen wäre. Wahrscheinlich hatte das Barmädchen einfach Mitleid mit mir, bin ja Deutscher, was kann ich also für meine schlechte Erziehung? oder liegt's an den Genen? Egal, der Pub nach dem Sittning (also dem Speisen) war ganz ok, wurde später dann zur Disko umfunktioniert, wo wieder nur olle Musik gespielt wurde. Ich habe von Musikrichtungen ja relativ wenig Ahnung aber irgendwas machen die hier falsch, da zumindest alle Franzosen und Deutsche die Musik, die hier in den meisten Discos gespielt wird, einfach schlecht finden. Ganz lustig war es dann trotzdem noch wenn auch nicht so gut, als dass ich länger als eins bleiben wollte.
Was ziemlich krass war an dem Abend war der Dresscode für Männer, nämlich dunkler Anzug. Zum Glück habe ich mir vor einer Woche von Daniel S. meinen Anzug mitbringen lassen. Übrigens der Gleiche, der mir schon auf dem Abiball und diversen Hochzeiten von Bekannten und Verwandten treue Dienste geleistet hat. Demnächst muss ich mich von dem Fetzen aber trennen, die Hose und der Kragen waren ja sowas von eng. Da habe ich nun 230 SEK (25,- €) für das Essen bezahlt und konnte nur kleine Bissen nehmen und mich nur halb satt essen, weil mir sonst Kragen und Hose geplatzt wären. Ob man jetzt daraus schließen kann, dass ich in den letzten 5 Jahren dicker geworden bin? Nein, woher denn, ich bin einfach noch etwas gewachsen, dass wir uns da verstehen!
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Wirklich klasse war also an dem Abend, dass man noch ein paar nette Leute aus Schweden kennen lernte, wo man doch normalerweise fast nur mit Austauschstudenten rumhängt.
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Dienstag, Oktober 17, 2006
Besuch aus der Heimat
Letzten Freitag Morgen kam mich mein alter Freund Daniel S. aus der alten Heimat besuchen. Ich holte ihn gegen ein Uhr morgens am Bahnhof in Linköping ab. Nach einer freundschaftlichen Begrüßung machten wir uns zu Fuß auf den Heimweg nach Ryd, Busse fuhren leider nicht mehr. Zeitansatz für die Strecke dachte ich mir so 45 Minuten zu Fuß (hinzus bin ich mit dem Rad gefahren) am Ende wurden aber 2.5 Stunden draus, weil ich dachte, man könnte doch Mal eine Abkürzung ausprobieren. Eigentlich habe ich ja eine Orientierung wie ein alter Seefahrer aber irgendwas hat an dem Abend mit dem Sternenhimmel nicht gestimmt, anders kann ich mir das nicht erklären. Da man sich nach so langer Zeit viel zu erzählen hat, war der unfreiwillige Umweg aber nicht sonderlich tragisch.
Freitags Mittags wurden wir von Kathrin zum Essen eingeladen, es gab Lachs mit Reis, sehr lecker! Abends waren wir dann im Herrgår'n, wo es leider nicht so klasse war. Es war sehr wenig los und wir sind schon gegen halb eins wieder nach Hause gegangen, weil wir am nächsten Morgen um 5 Uhr schon wieder raus und in Richtung Stockholm los mussten. Um 7 Uhr ging der vollbesetzte Bus vom Bahnhof ab. Ich schlief nach 10 Minuten wie immer ein, um diesmal aber nach kurzer Zeit frierend wieder aufzuwachen. Irgendwas war an der verdammten Klimaanlage kaputt, in dem Bus war nahezu Außentemperatur. Jeder saß mit Jacke, Mütze und Schaal da, wir waren kurz davor uns aus einigen Sitzen ein kleines Lagerfeuer zu machen. Den Busfahrer ließ das Ganze ziemlich kalt, er erzählte uns irgendwas Unverständliches von einem technischen Defekt. Wie auch immer, wir kamen gegen 10 gut gekühlt in Stockholm an und fingen an die Stadt zu besichtigen, für mich ist es ja schon das dritte Mal. Dadurch konnte ich dann auch meinen Ruf als ehemaliger Pfadfinder wieder etwas aufbessern, mittlerweile kenne ich in der Innenstadt jede Ecke und vor allem jede echte Abkürzung.
Gegen Abend checkten wir dann ins Hotel Hepper ein. Eine Übernachtung mit Abendessen und Frühstrück für nur drei Dosen Bier, unschlagbar günstig.
Frisch gestärkt gingen wir dann auf eine Preparty bei einer Truppe Spanier, um uns dort dann für den Abend breit, äh bereit zu machen. Nachdem dann gegen 10 alle da und vor allem gut angeheitert waren, fuhren wir dann in die Innenstadt in einen Club. Einer der Spanier war wieder so besoffen, dass er nicht in den Club reinkam, welcher klar denkende Mensch... Moment, falscher Satzanfang, welcher Depp kommt nur auf die Idee eine Wache dumm anzulabern wenn man doch eigentlich in den Club rein will und nicht rausfliegen. Naja, jeder ist sich selbst der Nächste, wir gingen dann halt ohne die Spanier in den Club, der echt der Hammer war. Von den Dreien, die ich bisher aus Stockholm kenne klar der Beste. Einziger Haken war, dass die schon um 3 Uhr morgens dicht machten, zumindest konnten wir dann noch mit der letzten U-Bahn heimfahren.
Sonntags schlenderten wir dann noch etwas durch die Stadt und schlugen etwas Zeit tot. Wenn ich das nächste Mal nach Stockholm gehe, dann nur noch wegen dem Nachtleben, von der Stadt habe ich echt genug gesehen. Gegen 6 Uhr abends fuhren wir dann in einem wohl temperierten Bus zurück nach Linköping, wo an dem Abend nichts mehr großartig los war.
Montags Mittags mussten wir uns dann schon wieder verabschieden, das Wochenende war spitze, ging aber verdammt schnell rum.
Abends dann holte ich noch mit meinen Mitbewohnern die versäumte Sonntagsfika nach.
Wir sind schon ein lustiger Haufen :-)
![](http://photos1.blogger.com/blogger/1315/3493/320/CIMG1061.jpg)
Gegen Abend checkten wir dann ins Hotel Hepper ein. Eine Übernachtung mit Abendessen und Frühstrück für nur drei Dosen Bier, unschlagbar günstig.
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Sonntags schlenderten wir dann noch etwas durch die Stadt und schlugen etwas Zeit tot. Wenn ich das nächste Mal nach Stockholm gehe, dann nur noch wegen dem Nachtleben, von der Stadt habe ich echt genug gesehen. Gegen 6 Uhr abends fuhren wir dann in einem wohl temperierten Bus zurück nach Linköping, wo an dem Abend nichts mehr großartig los war.
Montags Mittags mussten wir uns dann schon wieder verabschieden, das Wochenende war spitze, ging aber verdammt schnell rum.
Abends dann holte ich noch mit meinen Mitbewohnern die versäumte Sonntagsfika nach.
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Donnerstag, Oktober 12, 2006
Systembolaget
Als es in Schweden noch Mode war Helme mit langen Hörnern zu tragen und massenweise Bier aus den Selbigen zu trinken, ging einiges drunter und drüber. Während Alkohol viele Menschen eher lustig oder träge macht, wurden die Schweden zu dieser Zeit ziemlich aggressiv durch das heilige Gebräu. Sturzbetrunken schafften sie es Finnland und große Teile von Europa einzunehmen, sogar München soll dazu gehört haben, klar bei dem guten Bier. Es muss eine herrliche Zeit gewesen sein, so brandschatzend wie Hägar, der Schreckliche, durch die Landen zu ziehen. Echte Männer mit Vollbärten, die morgens mit dickem Kopf aufstehen, um dann laut brüllend neues Land zu erobern, Angst vor niemanden außer vielleicht vor der eigenen Frau. Das ist heute alles Geschichte.
Irgendwann kam nämlich jemand aus mir unerfindlichen Gründen auf die Idee den Alkohol staatlich und zu völlig überteuerten Preisen zu verkaufen. Und urplötzlich wurden die Schweden friedlich, handzahm und verloren die meisten Gebiete wieder. Eine wissenschaftliche Erklärung gibt es dafür natürlich nicht. Ich habe die Vermutung, dass die Schweden so eine Art Chaosgen in sich tragen, dass bei starkem Alkoholgenuss aktiviert wird. Ohne Alkohol sind sie wie Popeye ohne Spinat, friedlich und neutral. Viele Schweden sind heutzutage sogar überzeugte Antialkoholiker, unglaublich aber ich habe schon Studenten getroffen, die keinen Schluck Alkohol trinken. In Bayern würde man dafür exmatrikuliert werden und das mit Recht! Trotzdem nimmt der Alkohol bei Einigen immernoch einen hohen Stellenwert ein und das vor allem wegen des hohen Preises. Bei Alkohol hört hier die Freundschaft auf, lautet die Devise. Auf Korridorparties aber auch auf Geburtstagen und Parties im Kleinen bringt jeder seinen eigenen Stoff mit und nimmt den Rest wieder nach Hause. Ein Schwede, der einem auf einer Party ein Bier aus gibt, kann man mit Fug und Recht als Freund für's Leben bezeichnen.
Und wie sieht die Alkoholbeschaffung in Schweden also aus? Zum einen darf vor 12 Uhr Mittags kein Alkohol ausgeschenkt werden, Weißwurstfrühstück mit Bier kann man also vergessen. In Läden und Supermärkten werden nur Getränke mit bis zu 3.5% Alkohol verkauft, natürlich nur an Personen über 18 Jahren. Für den härteren Stoff wozu hier auch das normale Bier gehört, das nicht wie Wasser schmeckt, muss man in das Systembolaget gehen, wo sie einem dann so richtig das Geld aus den Taschen ziehen. Dafür muss man übrigens mindestens 20 Jahre alt sein und die kontrollieren sogar einen alten Hund wie mich noch ab und zu. Ein richtig geiles Werbevideo vom Systembolaget findet man übrigens hier. Die wollen auch noch den Rest von Europa von ihrem System überzeugen. Ich finde es ja klasse von den Schweden solche fortschrittlichen Dinge wie das Bildungsystem, die Gleichberechtigung und das Gesundheitssystem zu übernehmen aber den teuren Alkohol? Ich meine man muss nicht jedem Trend hinterrennen, wenn man überhaupt von einem Trend reden kann, bis jetzt sind nämlich nur die Norweger dabei.
Was mich aber wirklich am meisten wundert ist, dass wenn man einen Schweden fragt ob er eine Partei wählen würde, die sich für die Abschaffung des staatlichen Alkoholmonopols einsetzt, man dann die schlichte Antwort Nej, also Nö kriegt. Die finden das toll hier, weil es ja so vernünftig ist und jeder Angst hat, dass Schweden wieder im Chaos versinken würde, wenn es das arm machende Systembolaget nicht gäbe. Also ich denke, selbst wenn es vielleicht mal häufiger einen Krieg gäbe als sonst, sollte man es einfach auf einen Versuch ankommen lassen. So schlimm wird es schon nicht kommen!
Irgendwann kam nämlich jemand aus mir unerfindlichen Gründen auf die Idee den Alkohol staatlich und zu völlig überteuerten Preisen zu verkaufen. Und urplötzlich wurden die Schweden friedlich, handzahm und verloren die meisten Gebiete wieder. Eine wissenschaftliche Erklärung gibt es dafür natürlich nicht. Ich habe die Vermutung, dass die Schweden so eine Art Chaosgen in sich tragen, dass bei starkem Alkoholgenuss aktiviert wird. Ohne Alkohol sind sie wie Popeye ohne Spinat, friedlich und neutral. Viele Schweden sind heutzutage sogar überzeugte Antialkoholiker, unglaublich aber ich habe schon Studenten getroffen, die keinen Schluck Alkohol trinken. In Bayern würde man dafür exmatrikuliert werden und das mit Recht! Trotzdem nimmt der Alkohol bei Einigen immernoch einen hohen Stellenwert ein und das vor allem wegen des hohen Preises. Bei Alkohol hört hier die Freundschaft auf, lautet die Devise. Auf Korridorparties aber auch auf Geburtstagen und Parties im Kleinen bringt jeder seinen eigenen Stoff mit und nimmt den Rest wieder nach Hause. Ein Schwede, der einem auf einer Party ein Bier aus gibt, kann man mit Fug und Recht als Freund für's Leben bezeichnen.
Und wie sieht die Alkoholbeschaffung in Schweden also aus? Zum einen darf vor 12 Uhr Mittags kein Alkohol ausgeschenkt werden, Weißwurstfrühstück mit Bier kann man also vergessen. In Läden und Supermärkten werden nur Getränke mit bis zu 3.5% Alkohol verkauft, natürlich nur an Personen über 18 Jahren. Für den härteren Stoff wozu hier auch das normale Bier gehört, das nicht wie Wasser schmeckt, muss man in das Systembolaget gehen, wo sie einem dann so richtig das Geld aus den Taschen ziehen. Dafür muss man übrigens mindestens 20 Jahre alt sein und die kontrollieren sogar einen alten Hund wie mich noch ab und zu. Ein richtig geiles Werbevideo vom Systembolaget findet man übrigens hier. Die wollen auch noch den Rest von Europa von ihrem System überzeugen. Ich finde es ja klasse von den Schweden solche fortschrittlichen Dinge wie das Bildungsystem, die Gleichberechtigung und das Gesundheitssystem zu übernehmen aber den teuren Alkohol? Ich meine man muss nicht jedem Trend hinterrennen, wenn man überhaupt von einem Trend reden kann, bis jetzt sind nämlich nur die Norweger dabei.
Was mich aber wirklich am meisten wundert ist, dass wenn man einen Schweden fragt ob er eine Partei wählen würde, die sich für die Abschaffung des staatlichen Alkoholmonopols einsetzt, man dann die schlichte Antwort Nej, also Nö kriegt. Die finden das toll hier, weil es ja so vernünftig ist und jeder Angst hat, dass Schweden wieder im Chaos versinken würde, wenn es das arm machende Systembolaget nicht gäbe. Also ich denke, selbst wenn es vielleicht mal häufiger einen Krieg gäbe als sonst, sollte man es einfach auf einen Versuch ankommen lassen. So schlimm wird es schon nicht kommen!
Dienstag, Oktober 10, 2006
Vårdcentral
Über das Wochenende ging nicht wirklich was, d.h. ich hab nichts unternommen, die üblichen Korridorparties fanden natürlich trotzdem statt. Seit letzten Donnerstag habe ich Halsschmerzen, anfangs nur leicht, nach meinen Desinfektionsversuchen von Innen auf der Intervallen, dann stärker. Alkohol ist halt nur ein symptomatisches Medikament, man säuft bis man denkt man ist geheilt und am nächsten Morgen geht es einem noch schlechter. Nach nun 5 Tagen ohne merklicher Verbesserung und drei Nächten mäßigen Schlafes habe ich mich dann heute dazu entschlossen mal doch einen Arzt aufzusuchen. Schließlich habe ich extra noch eine Auslandskrankenversicherung für den Aufenthalt hier in Schweden abgeschlossen. Also Morgens gleich zu dem Vårdcentral geradelt, um mir dort mal in den Hals schauen zu lassen, aber erstmal langsam, wir sind hier schließlich in Schweden, nichts geht einfach so ohne langes Vorgeplänkel. Die Dame am Empfang gab mir erstmal eine Telefonnummer, wie kam ich nur auf die Idee ich könnte einen Termin direkt vorort ausmachen? Nein, so geht das nicht. Also aus dem Gebäude raus und die Nummer angerufen, dort dann die Telefonnummer hinterlassen und gewartet. Irgendwann ein paar Stunden später wurde ich dann angerufen und konnte einen Termin ausmachen, juhuu. Mittags dann um halb zwei wieder in der Vårdcentral wurde ich dann von einem Medizinstudenten untersucht. Das Medizinstudium ist hier sehr praktisch, die lassen ihre Zöglinge schon nach einem halben Jahr an lebendigen Fleisch rumdoktern, vor allem an Austauschstudenten :-) Nach einer Weile rief der dann eine männliche Krankenschwester und erzählte dem meine Geschichte. Dieser rief einen richtigen Arzt, dem er wiederum alles erzählte, praktisch Schneckenpost bei Ärzten, über den Sinn lässt sich wahrlich streiten. Der Arzt ordnete erstmal noch eine Untersuchung im Labor an, was recht schnell erledigt war. Ich musste mich dann wieder in das Wartezimmer setzen und bekam von dem Medizinstudenten gesagt, dass ich nach 10min die Ergebnisse kriege. Darauf verschwand der Selbige und wart nicht mehr gesehen für mehr als eine Stunde. Nach mehrfachen Nachfragen bei der Empfangsdame ließ sich der Typ doch mal wieder blicken, hat der mich doch glatt vergessen! Der Labortest fiel negativ aus also positiv für mich weshalb ich trotz geschwollener Mandeln wohl nur ein Simulant bin und sich das von alleine wieder gibt. Na schön, krieg ich wenigstens was Nettes aufgeschrieben damit ich mir nachts nicht die Seele aus dem Leib röchle?
"Na dafür gibt's die Apotheke."
"War ich schon! Die haben mir was gegeben was nicht hilft!"
"Nochmal hingehen, die haben davon mehr Ahnung als ich."
Na schön, da bin ich ja wieder genau an den Richtigen geraten, ohne Medikamente zog ich von dannen.
Wieder daheim kurz noch was erledigt und mir eine Pizza Thunfisch gemacht. Sowas kennen die hier gar nicht, Fisch auf einer Pizza obwohl es hier so unmögliche Dinge gibt wie Kebab auf Pizza. Darum kauf ich mir immer Magaritas und belege die dann selbst. Mats, der alte Schwede, hat mir dann noch etwas Gesellschaft geleistet, wir blödeln dann immer die ganze Zeit rum.
"Hey Mats, hast du von dem Atomtest in Nordkorea gehört?"
"Ja, war der schon? Was sagt die USA?"
"Die finden's net so klasse, wollen wohl ein paar Strafen verhängen."
"Oh, das ist gefährlich, vielleicht fängt Nordkorea dann den 3. Weltkrieg an."
"Ja wär doch klasse. Das erste Mal, dass wir Deutsche nicht anfangen!"
"Stimmt! Aber wetten, dass Deutschland am Ende doch wieder die Kriegsschuld kriegt?"
Ja uns ist kein Thema zu heikel, um darüber blöde Sprüche zu kloppen. Den Schweden auf meinem Flur musste ich anfangs erst sagen, dass ich keine Probleme habe wenn sie in meiner Gegenwart über den 2. Weltkrieg reden wollen. Irgendwie gilt auch hier die Devise "Don't mention the war!" wenn Deutsche in der Nähe sind.
"Na dafür gibt's die Apotheke."
"War ich schon! Die haben mir was gegeben was nicht hilft!"
"Nochmal hingehen, die haben davon mehr Ahnung als ich."
Na schön, da bin ich ja wieder genau an den Richtigen geraten, ohne Medikamente zog ich von dannen.
Wieder daheim kurz noch was erledigt und mir eine Pizza Thunfisch gemacht. Sowas kennen die hier gar nicht, Fisch auf einer Pizza obwohl es hier so unmögliche Dinge gibt wie Kebab auf Pizza. Darum kauf ich mir immer Magaritas und belege die dann selbst. Mats, der alte Schwede, hat mir dann noch etwas Gesellschaft geleistet, wir blödeln dann immer die ganze Zeit rum.
"Hey Mats, hast du von dem Atomtest in Nordkorea gehört?"
"Ja, war der schon? Was sagt die USA?"
"Die finden's net so klasse, wollen wohl ein paar Strafen verhängen."
"Oh, das ist gefährlich, vielleicht fängt Nordkorea dann den 3. Weltkrieg an."
"Ja wär doch klasse. Das erste Mal, dass wir Deutsche nicht anfangen!"
"Stimmt! Aber wetten, dass Deutschland am Ende doch wieder die Kriegsschuld kriegt?"
Ja uns ist kein Thema zu heikel, um darüber blöde Sprüche zu kloppen. Den Schweden auf meinem Flur musste ich anfangs erst sagen, dass ich keine Probleme habe wenn sie in meiner Gegenwart über den 2. Weltkrieg reden wollen. Irgendwie gilt auch hier die Devise "Don't mention the war!" wenn Deutsche in der Nähe sind.
Samstag, Oktober 07, 2006
Intervallen
Letzten Donnerstag war eine besondere Kravall die Intervallen. Die Kravall wurde hauptsächlich von den internationallen Studenten organisiert, daher auch der Name Intervallen, wobei das en am Ende immer die bestimmte Form im Schwedischen ist. Es gab sechs verschiedene Bars aus verschiedenen Ländern mit den jeweiligen Spezialitäten. Die Deutschen hatten Erdinger Weißbier und Currywurst, die Franzosen Crêpes und Rotwein, dann gab es noch eine spanische, italienische, russische und finnische Bar. Trotz ausverkaufter Tickets war leider etwas wenig los auf der Party, der große Mensasaal blieb über den Abend schon ziemlich leer. Das liegt wohl an den schwedischen Brandschutzbestimmungen. Trotzdem war die Stimmung sehr gut, ich war übrigens echt froh, dass ich an dem Abend nicht arbeiten musste. Vor einigen Wochen als man sich für eine Bar eintragen musste war ich an dem Tag gerade in Stockholm und hatte einem Kumpel gesagt er solle mich für irgendwas eintragen. Der bekam nur noch eine Stelle für sich selbst, ich ging leer aus, was dann aber mehr als ok war nachdem ich mitbekam wie hier in Schweden Parties organisiert werden. Zum einen trifft man sich andauernd vor der Party und bekommt irgendwelche Sicherheitsbelehrungen und Einweisungen wie eine Party so abzulaufen hat. Da gibt es dann auch so tolle Vorschriften wie, dass die Leute in der Küche nie abgelöst werden dürfen und praktisch 12 Stunden lang in der Küche arbeiten. 12 Stunden? Ja genau, so lange gehen hier die Schichten. Von Mittags 5 Uhr bis morgens um 5 Uhr wird gearbeitet. Mit etwas Glück wechseln die Arbeiten, die man zu tun hat stündlich, aber man ist 12 Stunden beschäftigt und darf keinen Schluck Alkohol während der Zeit trinken. Das wird von einem schwedischen Aufpasser kontrolliert. Das Alles ist also nicht mit den typischen Studentenparties in Deutschland zu vergleichen, wo man maximal eine 3 Stundenschicht hat und am Ende der Schicht praktisch aus der Bar rausgetragen wird, weil man selbst soviel getrunken hat. Dafür gibt es dann aber generell Dankeschön-Parties für die Helfer auf einer Kravall, was es trotzdem nicht ausgleicht, mir gefällt das deutsche System schon besser :-)
Alles in Allem war es aber wieder eine klasse Kravall!
Alles in Allem war es aber wieder eine klasse Kravall!
Mittwoch, Oktober 04, 2006
Ein Wochenende mit den Eltern
Letzten Freitag kamen meine Sponsoren, ähh Eltern zu Besuch noch mit einer Freundin von meiner Mutter im Schlepptau. Obwohl ich erst seit zwei Monaten weg bin, war es trotzdem schön die Beiden mal wiederzusehen. Die Zwei können halt einfach nicht ohne mich und so lange sie jedesmal zehn Liter harten Stoff mitbringen sind sie hier mehr als willkommen :-) Mit drei Flaschen Whiskey, Ramazzotti und gutem Pfälzer Wein von meiner Tante und Onkel (Altes Schlößchen) komme ich hier den nächsten Monat gut über die Runden.
Für die erste Nacht hatte ich leider kein günstiges Hotel gefunden, war alles ausgebucht, so schliefen die Drei in meinen 16m² Zimmer und ich machte es mir auf meinem kleinen Stück Flur bequem. Zum Glück war das alles nur für die allererste Nacht, hatte nicht viel geschlafen, weil es einfach zu unbequem war mit den Füßen an der Tür und dem Kopf auf der Türschwelle. Am nächsten Tag habe ich die Drei dann auf einem Campingplatz mit Holzhütten einquatiert was hier in Schweden die einzigst günstige Möglichkeit ist jemanden unterzubringen. Nicht gerade komfortabel, halt einfach zwei Doppelbetten, einen Schrank, Kühlschrank und die obligatorische Kaffeemaschine mit vier Tassen, klar wir sind ja in Schweden.
Über das Wochenende schauten Vater, Mutter und Freundin sich dann die Innenstadt von Linköping und den Alstadtteil Gamla Linköping an während ich noch einiges für die Uni zu tun hatte. Vor allem meinem schwedischen Teamkollegen in den Arsch treten, weil er seinen Teil unseres Projekts bis Montag hatte abgeben müssen. Die Schweden sind ja im Allgemeinen ein verdammt diszipliniertes und fleißiges Völkchen aber natürlich gibt es auch hier Ausnahmen wie z.B. mein Teamkollege von dem ich eigentlich ständig nur genau vier Worte höre, wenn ich ihn etwas frage - "I have no idea!", was natürlich unglaublich hilfreich ist. Aber was soll's, nur noch ein Lab muss ich irgendwie überstehen.
Dienstag morgens sind wir vier dann mit dem Bus nach Stockholm gefahren, um uns dort noch etwas umzuschauen. Ich war ja gerade vor ein paar Wochen schonmal dort gewesen und habe mich deshalb als Stadtführer zur Verfügung gestellt, was doch recht schnell stressig wurde. Meine Mutter und ihre Freundin haben an jeder Straßenecke etwas Bemerkenswertes gefunden worüber man erstmal diskutieren musste und das natürlich ohne dabei weiterzugehen. Wie war das nochmal mit Frauen und der besonderen Fähigkeit mehrere Dinge gleichzeitig zu machen? Über 40 geht die wohl verloren. Mein Vater und ich schauten uns mehr als einmal mit diesem "Ich weiß, was du gerade denkst!"-Blick an. Wir standen das alles zwar zähneknirschend aber uns sonst nichts weiter anmerken lassend durch und zum Glück gibt es in Stockholm diese Citytour Busse. Da gaben wir die beiden dann ab und gingen erstmal einen Kaffee trinken mit den üblichen Männergesprächen.
Gegen Abend kehrten wir dann noch in ein Restaurant ein, wo ich mein erstes Rumpsteak seit zwei Monaten aß. Danach trafen wir Daniel und gingen mit ihm noch einen Kaffee trinken bevor wir wieder zum Bus nach Linköping mussten.
Mittwochs war dann der Tag des Abschieds, es war ein echt nettes Wochenende mit meinen Eltern.
Für die erste Nacht hatte ich leider kein günstiges Hotel gefunden, war alles ausgebucht, so schliefen die Drei in meinen 16m² Zimmer und ich machte es mir auf meinem kleinen Stück Flur bequem. Zum Glück war das alles nur für die allererste Nacht, hatte nicht viel geschlafen, weil es einfach zu unbequem war mit den Füßen an der Tür und dem Kopf auf der Türschwelle. Am nächsten Tag habe ich die Drei dann auf einem Campingplatz mit Holzhütten einquatiert was hier in Schweden die einzigst günstige Möglichkeit ist jemanden unterzubringen. Nicht gerade komfortabel, halt einfach zwei Doppelbetten, einen Schrank, Kühlschrank und die obligatorische Kaffeemaschine mit vier Tassen, klar wir sind ja in Schweden.
Über das Wochenende schauten Vater, Mutter und Freundin sich dann die Innenstadt von Linköping und den Alstadtteil Gamla Linköping an während ich noch einiges für die Uni zu tun hatte. Vor allem meinem schwedischen Teamkollegen in den Arsch treten, weil er seinen Teil unseres Projekts bis Montag hatte abgeben müssen. Die Schweden sind ja im Allgemeinen ein verdammt diszipliniertes und fleißiges Völkchen aber natürlich gibt es auch hier Ausnahmen wie z.B. mein Teamkollege von dem ich eigentlich ständig nur genau vier Worte höre, wenn ich ihn etwas frage - "I have no idea!", was natürlich unglaublich hilfreich ist. Aber was soll's, nur noch ein Lab muss ich irgendwie überstehen.
Dienstag morgens sind wir vier dann mit dem Bus nach Stockholm gefahren, um uns dort noch etwas umzuschauen. Ich war ja gerade vor ein paar Wochen schonmal dort gewesen und habe mich deshalb als Stadtführer zur Verfügung gestellt, was doch recht schnell stressig wurde. Meine Mutter und ihre Freundin haben an jeder Straßenecke etwas Bemerkenswertes gefunden worüber man erstmal diskutieren musste und das natürlich ohne dabei weiterzugehen. Wie war das nochmal mit Frauen und der besonderen Fähigkeit mehrere Dinge gleichzeitig zu machen? Über 40 geht die wohl verloren. Mein Vater und ich schauten uns mehr als einmal mit diesem "Ich weiß, was du gerade denkst!"-Blick an. Wir standen das alles zwar zähneknirschend aber uns sonst nichts weiter anmerken lassend durch und zum Glück gibt es in Stockholm diese Citytour Busse. Da gaben wir die beiden dann ab und gingen erstmal einen Kaffee trinken mit den üblichen Männergesprächen.
Gegen Abend kehrten wir dann noch in ein Restaurant ein, wo ich mein erstes Rumpsteak seit zwei Monaten aß. Danach trafen wir Daniel und gingen mit ihm noch einen Kaffee trinken bevor wir wieder zum Bus nach Linköping mussten.
Mittwochs war dann der Tag des Abschieds, es war ein echt nettes Wochenende mit meinen Eltern.
Freitag, September 29, 2006
Le Mans
Am Donnerstag Abend war mal wieder Kravall, diesmal mit dem Thema "Le Mans", also dem berühmten 24h Rennen neben der gleichnamigen Stadt. Angefangen hat der Abend mit Vorglühen auf der Preparty von Diana, was auch gleichzeitig ihr Geburtstag war. Neben Punsch und Bier haben wir auch einen typisch schwedischen Partystarter Polkagris & Vodka probiert. Man nimmt sich gut 10cl Vodka und wirft ein rot/weiß gestreiftes Bonbon namens Polkagris rein. Man wartet dann etwas bis es sich auflöst und trinkt das Ganze als Shot. Schmeckt ziemlich mintzig und kann man eigentlich nur empfehlen wenn man schnell voll werden will, ich blieb nach einem Shot von dem Zeugs lieber beim Bier, der Abend hatte ja erst begonnen.
Gegen halb 11 rum machten wir uns in Richtung Party an der Uni auf, jedoch blieben wir gleich bei der nächsten Preparty hängen, die nur ein Stockwerk weiter unten war.
Noch einer halben Stunde konnten wir uns aber auch da loseisen und fuhren mit dem Rad zur Uni.
Die Party war natürlich voll auf Motorsport getrimmt, so ein Motto verpflichtet. Es gab viele Reifenstapel, die Cocktails waren nach berühmten Rennfahrern benannt und die Overalls der Veranstallter waren ferrarirot, das ist hier offiziell die Farbe der Maschinenbauer. Im Kellergeschoss gab es eine Bar mit Liveband, die harten Rock bis Metal spielte während in der Haupthalle die übliche Discomukke gespielt wurde.
Ziemlich cool war, dass ich mich doch mit einigen Einheimischen über den Abend unterhielt, was so nur mit Besoffenen möglich ist. Die Schweden und vor allem die Schwedinnen sind zwar ein sehr freundliches aber auch sehr schüchternes Völkchen. Wenn die dann aber mal so gegen ein Uhr in der Früh voll sind wie eine Haubitze dann wird man ständig angelabert, meistens so auf die Art: "Hej, you are from Germany, right?" - "Fuck, is it that obvious?" ... Also dass man es an meinem deutschen Akzent hört versteh ich ja und dass mein Overall mich als Austauschstudent entlarvt ist auch klar, dass die aber meine Herkunft kennen obwohl ich noch gar kein einziges Wort gesagt habe wundert mich als schon ein Bisschen. Naja, die meisten Austauschstudenten hier sind nun mal aus Deutschland, deshalb wahrscheinlich.
Die Kravall war echt spitze, wenn sie ganz nüchtern betrachtet auch wie jede Andere war aber das muss ja nichts Schlechtes heißen.
Gegen halb 11 rum machten wir uns in Richtung Party an der Uni auf, jedoch blieben wir gleich bei der nächsten Preparty hängen, die nur ein Stockwerk weiter unten war.
![](http://photos1.blogger.com/blogger/1315/3493/320/BILD0579.jpg)
Die Party war natürlich voll auf Motorsport getrimmt, so ein Motto verpflichtet. Es gab viele Reifenstapel, die Cocktails waren nach berühmten Rennfahrern benannt und die Overalls der Veranstallter waren ferrarirot, das ist hier offiziell die Farbe der Maschinenbauer. Im Kellergeschoss gab es eine Bar mit Liveband, die harten Rock bis Metal spielte während in der Haupthalle die übliche Discomukke gespielt wurde.
![](http://photos1.blogger.com/blogger/1315/3493/320/BILD0584.jpg)
Die Kravall war echt spitze, wenn sie ganz nüchtern betrachtet auch wie jede Andere war aber das muss ja nichts Schlechtes heißen.
Dienstag, September 26, 2006
Tribefunction
Heute war mal wieder Problemclass bei Vladimir, also Übung. Man sitzt da löst noch ein paar Aufgaben, ruft Vladimir wenn man nicht weiterkommt oder Fragen zu den Hausaufgaben hat. Bei einer Aufgabe hatte ich nicht ganz die Lösung und wollte nachfragen wo mein Fehler ist, Vladimir gerufen und ihm erklärt wie ich an die Aufgabe rangegangen bin. Es ging darum eine harmonische Funktion u auf der Halbebene (y>0) zu finden mit Neumann Randbedingung. Mein Vorgehen war v als die Richtungsableitung von u in Richtung y zu definieren und das Ganze einfach als Dirichlet Problem zu sehen, dass wir in der Halbebene bereits mit der Greenfunktion gelöst hatten. Soweit so gut, bis es daran ging die Funktion wieder zu integrieren, um von v auf u zu kommen. Hatte da irgendwie voll den Blödsinn geschrieben und Vladimir war nicht ganz klar was ich da mache. Eigentlich nur die Stammfunktion, aber Moment was heißt das auf Englisch? "I've calculated the tribefunction of v", war das Erste was ich ohne groß nachzudenken rausblabberte. Ratloser Blick von Vladimir, Martin neben mir hätte am liebsten laut losgelacht, sichtlich angstrengt sich auf die Zunge beissend. Ja, ich seh schon, das wird mir von ihm noch lange vorgehalten. Letztendlich verstand dann Vladimir, um was es mir da geht, die Mathematik ist halt doch noch universeller als Englisch.
Die Anhänger meiner Zunft unterscheiden sich hier in Schweden übrigens kaum von denen in Deutschland. Es gibt wenige Normale und einen Haufen Typen, die jedes Klischee über Mathematiker erfüllen, ja Typen, der Frauenanteil ist sogar hier in Schweden zu vernachlässigen. In meinem nächsten Leben werde ich übrigens Lehrer, die werden ja gerade stark gesucht, was so die Tagesschau verlauten lässt. Spruch von Jack Black:
Abends wollte ich mal die volle Dröhnung schwedischer Nationalgerichte auf einmal und hab mir Köttbular, das sind so Fleischbällchen und Pytt i Panna, das sind so Kartoffelstücker mit Ei und Fleisch, in eine Pfanne gehauen. Mats war vollends aus dem Häuschen als er mich kochen sah. Das kann man doch nicht machen, niemals zusammen! Er hat dann noch eines seiner Fischstäbchen dazugeworfen, das Pünktchen auf dem i in ungenießbar.
Also soooo schlecht hat das dann gar nicht geschmeckt. Der Fisch hat den Geschmack der Köttbular ausgezeichnet unterstichen, nein ernsthaft ich hatte einfach Hunger...
Die Anhänger meiner Zunft unterscheiden sich hier in Schweden übrigens kaum von denen in Deutschland. Es gibt wenige Normale und einen Haufen Typen, die jedes Klischee über Mathematiker erfüllen, ja Typen, der Frauenanteil ist sogar hier in Schweden zu vernachlässigen. In meinem nächsten Leben werde ich übrigens Lehrer, die werden ja gerade stark gesucht, was so die Tagesschau verlauten lässt. Spruch von Jack Black:
But anyway, I just decided to give up on myself andDemnach würde ich mich dann auch ganz klar für die Kombination Mathe/Sport entscheiden :-)
become a teacher because those that can't do, teach.
And those that can't teach, teach gym.
Abends wollte ich mal die volle Dröhnung schwedischer Nationalgerichte auf einmal und hab mir Köttbular, das sind so Fleischbällchen und Pytt i Panna, das sind so Kartoffelstücker mit Ei und Fleisch, in eine Pfanne gehauen. Mats war vollends aus dem Häuschen als er mich kochen sah. Das kann man doch nicht machen, niemals zusammen! Er hat dann noch eines seiner Fischstäbchen dazugeworfen, das Pünktchen auf dem i in ungenießbar.
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Samstag, September 23, 2006
Flurparty
Gestern abend war ich mal wieder auf einer Flurparty ein paar Straßen weiter. Es gab sogar eine illegale Bar, d.h. ohne Ausschankgenehmigung was in Deutschland absolut üblich, hier aber fast einem Aufgebähren gegen das System gleichkommt. Was mich vor allem freute war, dass auch richtiger Whiskey ausgeschenkt wurde, kein Jack Daniels oder Johnny Walker Fusel. Von einem besoffenen Schweden erfuhr ich dann von dem Transrapid Unglück in Deutschland. Nachdem ich erstmal etwas verdutzt kuckte meinte er mich etwas aufmuntern zu müssen: "Bei 80 Millionen Deutschen kommt es auf die 20 auch nicht mehr an!". Na klar, so isses! Ein Bisschen Schwund gibt's immer. Wir haben uns dann aber darauf geeinigt lieber blöde Sprüche über Amis zur reißen, was einen bei soviel Vorlage eine Zeit lang beschäftigt.
Die Party war im Grunde genommen wie jede Flurparty, d.h. gut aber nicht der Renner, jedoch ohne Alkohol kaum zu ertragen. Nebenan war im Herrgår'n auch wieder irgendein Special an dem Abend mit Queues deren Ende man im Dunkeln nicht mal mehr sah. Das Ganze dann noch für umgerechnet 5€, ich werde zu solchen Preisen nie wieder da hingehen. Dann schon lieber auf die tausend und erste Flurparty.
Heute konnte ich auch seit Tagen mal wieder mein Fahrrad benutzen. Vor drei Tage hatte ich mir ein neues Schloss gekauft und es direkt mal ausprobiert, nichts Böses befürchtend. Während das Zuschließen noch relativ gut ging, brach beim Öffnen der Schlüssel. Ich schiebe den Fehler jetzt einfach mal auf den Schlüssel. Das Ganze hieß für mich vor allem wieder viel Laufen in den letzten Tagen. Heute habe ich dann jemand mit Bolzenschneider gefunden der mir das Ding wieder öffnete. Konnte das kaputte Schloss auch wieder im Geschäft gegen ein Neues umtauschen nach langer Diskussion mit dem Personal. Wie der Materialfehler in dem Schlüssel wird von der Garantie nicht abgedeckt? Der gehört doch wohl dazu. Morgen muss ich dann mal das neue Schloss ausprobieren.
Vor zwei Stunden haben wir uns in der WG noch einen neuen Kühlschrank beschafft. Zwei Straßen weiter wird gerade ein Haus renoviert und da stehen absolut funktionstüchtige Kühlschränke rum, die nur auf einen neuen Besitzer warten. Das mit dem absolut funktionstüchtig stimmte leider nicht ganz. Bei dem Ersten den wir rangekarrt hatten ist irgendein Teil hinten explodiert und hat die Sicherung mit in den Tod gerissen. Zum Glück hatten wir Ersatz. Bei dem zweiten Kühlschrank hatten wir bis jetzt Glück und zu meiner Beruhigung sind hier überall Brandmelder installiert.
Die Party war im Grunde genommen wie jede Flurparty, d.h. gut aber nicht der Renner, jedoch ohne Alkohol kaum zu ertragen. Nebenan war im Herrgår'n auch wieder irgendein Special an dem Abend mit Queues deren Ende man im Dunkeln nicht mal mehr sah. Das Ganze dann noch für umgerechnet 5€, ich werde zu solchen Preisen nie wieder da hingehen. Dann schon lieber auf die tausend und erste Flurparty.
Heute konnte ich auch seit Tagen mal wieder mein Fahrrad benutzen. Vor drei Tage hatte ich mir ein neues Schloss gekauft und es direkt mal ausprobiert, nichts Böses befürchtend. Während das Zuschließen noch relativ gut ging, brach beim Öffnen der Schlüssel. Ich schiebe den Fehler jetzt einfach mal auf den Schlüssel. Das Ganze hieß für mich vor allem wieder viel Laufen in den letzten Tagen. Heute habe ich dann jemand mit Bolzenschneider gefunden der mir das Ding wieder öffnete. Konnte das kaputte Schloss auch wieder im Geschäft gegen ein Neues umtauschen nach langer Diskussion mit dem Personal. Wie der Materialfehler in dem Schlüssel wird von der Garantie nicht abgedeckt? Der gehört doch wohl dazu. Morgen muss ich dann mal das neue Schloss ausprobieren.
Vor zwei Stunden haben wir uns in der WG noch einen neuen Kühlschrank beschafft. Zwei Straßen weiter wird gerade ein Haus renoviert und da stehen absolut funktionstüchtige Kühlschränke rum, die nur auf einen neuen Besitzer warten. Das mit dem absolut funktionstüchtig stimmte leider nicht ganz. Bei dem Ersten den wir rangekarrt hatten ist irgendein Teil hinten explodiert und hat die Sicherung mit in den Tod gerissen. Zum Glück hatten wir Ersatz. Bei dem zweiten Kühlschrank hatten wir bis jetzt Glück und zu meiner Beruhigung sind hier überall Brandmelder installiert.
Freitag, September 22, 2006
Norrköping
Ein ordentlicher Student geht ja Donnerstags ins verdiente Wochenende. Deshalb hatte ich heute den ganzen Tag Zeit mal etwas über den Tellerrand von Linköping hinaus zu schauen. Die Universtität von Linköping hat insgesamt drei Campi (Plural Campus, musst's auch nachschlagen ;-) wovon einer in Norrköping liegt, das 40 Minuten mit dem Bus entfernt ist. Für die armen Studenten, die da hin müssen steht ein kostenloser Pendlerbus zur Verfügung. Heute morgen um kurz nach 11 Uhr haben ein Kumpel und ich den Bus nach Norrköping genommen, um uns dort mal die Stadt anzuschauen. Vor Ort trafen wir dann noch einen Österreicher, der uns den Campus zeigte. Der Campus liegt direkt an einem Fluss und ist noch keine 10 Jahre alt. Man hatte alte Industriegebäude, die lange brach lagen, umfunktioniert was sehr gut gelungen ist. Es hat schon eine besondere Anziehung die ganze Zeit einen Blick auf einen Fluss zu haben und dazu noch die Geräusche der kleinen Staustufen im Ohr.
Nach der Campusführung gingen wir uns noch die Stadt ankucken, die obwohl sie eigentlich kleiner als Linköping ist, trotzdem mehr Stadtflair besitzt. Das liegt wohl zum einen an der Straßenbahn und zum anderen an der typisch städtischen, kompakten Bauweise. Das Wetter war wirklich herrlich und wir liefen lange Zeit in der Fußgängerzone umher. Nach einiger Zeit machte sich dann meine Kaffeesucht bemerkbar. Eigentlich bich ich als Teetrinker hierher gekommen, unglaublich was Schweden aus einem macht. Wir steuerten dann also das nächste Straßencafé an und brachten unseren niedrigen Koffeinspiegel wieder auf das normale Niveau. Etliche Gespräche später und frisch gestärkt liefen wir dann gegen 4 Uhr zurück zur Bushaltestelle, von wo wir kurz vor halb 5 dann zurück nach Linköping fuhren.
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Dienstag, September 19, 2006
Laboratorium
Hatte heute das erste Mal Optimierungstheorielabor im B-Bau. Als Vorbereitung für das Labor hatten wir bereits letzte Woche Material bekommen auf Schwedisch, was die Sache nicht unbedingt leichter machte. Zum Glück hatte uns unser Lehrer Oleg in 2er Teams eingeteilt, je ein Schwede und ein Ausländer. So ging ich die Vorbereitung eher nach dem Motto an, so ein Bisschen was machen um nicht mit leeren Händen dazustehen aber der Rest ergibt sich dann. Soviel zu der Theorie, in der Praxis bekam ich einen Schweden zugeteilt, der noch nicht mal die Aufgabenstellung gelesen hatte. Also nichts von wegen TEAM (Toll ein Andere macht's) aber mit Ach und Krach gaben wir dann eine viertel Stunde über der Zeit doch noch unsere Aufgaben ab. Für meine Leser mit mathematischem Hintergrund, wir haben im Labor ein paar einfache lineare Optimierungsaufgaben mit AMPL gelöst, was soweit eigentlich ganz einfach ist wenn man mal den Syntax verstanden hat. Nächster Schritt war dann das Ganze nochmal mit Excel zu lösen, also dieses unsägliche Programm von Microsoft, das es schafft auch die einfachen Dinge schwierig zu machen. Also gleich mal so einen Assistenten gerufen, nicht die komsiche Büroklammer sondern einen Leibhaftigen, der uns dann erklärte wie das funktioniert. Nach ewigem Rumgeklicke, Spaltenrumgeschiebe usw. hatten wir dann das auch geschafft. Ich meinte so zum Assi, dass AMPL ja um einiges besser ist. Der grinste nur und meinte ich könnte das laut sagen. Die ließen uns die Aufgabe nur in Excel machen, damit wir mal sehen was das für eine Krux ist. In der nächsten Aufgabe hatten wir dann die Wahl und jeder hat sich wohl für AMPL entschieden.
Noch was zum B-Bau, das Gebäude war angeblich mal eine Waffenfabrik und sieht dementsprechend karg aus. Ich meine wer Bomben zum Häuser zerstören baut, braucht auch selbst nichts architektonisch Anspruchsvolles. Mit einer ähnlichen Argumentation hat wohl die Univerwaltung alle Ingenieurswissentschaften und die Mathematik dorthin verbannt. Die haben sich dann noch alle Mühe gegeben das ganze ja geekig aussehen zu lassen. So nennt jeder Fachbereich seine Gänge und Flure nach Fachwörtern aus der eigenen Wissenschaft.
Dreimal dürft ihr raten welcher Fachbereich das ist.
Wo wir es gerade von Geeks haben, habe heute rausgefunden wie der Allererste hieß.
So also zwei unnötige Bilder am Schluss aber es kann ja nicht jeden Tag was Interessantes zum zeigen geben.
Noch was zum B-Bau, das Gebäude war angeblich mal eine Waffenfabrik und sieht dementsprechend karg aus. Ich meine wer Bomben zum Häuser zerstören baut, braucht auch selbst nichts architektonisch Anspruchsvolles. Mit einer ähnlichen Argumentation hat wohl die Univerwaltung alle Ingenieurswissentschaften und die Mathematik dorthin verbannt. Die haben sich dann noch alle Mühe gegeben das ganze ja geekig aussehen zu lassen. So nennt jeder Fachbereich seine Gänge und Flure nach Fachwörtern aus der eigenen Wissenschaft.
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Wo wir es gerade von Geeks haben, habe heute rausgefunden wie der Allererste hieß.
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Samstag, September 16, 2006
Dra't i Spa't
Bin gerade von einem Seilziehwettbewerb nach Hause gekommen. Verschiedene studentische Hochschulgruppen messen nunmehr seit über 30 Jahren ihre Kräfte an einem kleinen Flüßchen oder nennen wir es eher stehendes, stinkendes Gewässer.
Das ist übrigens auch der Bach an dem es erlaubt ist seinen Overall zu waschen. Ich glaube aber nicht, dass der Overall dermaßen dreckig werden kann, dass er in der Kloake sauberer wird.
Beeindruckend ist, dass die meisten Schweden echt schmerzlos sind wenn es darum geht bei maximal 15°C total durchnässt stundenlang auf einer Wiese rumzufallen und ins Wasser zu springen. Das liegt aber zum größten Teil an dem hohen Alkoholspiegel. Da waren Sturzbetrunke dabei, die dann trotzdem noch, oder gerade deswegen, bei den Saufspielchen voll dabei waren.
Im KO-System traten dann immer 8-Personen Gruppen (4 Frauen, 4 Männer) gegeneinander an. Zum größen Teil ging es aber den meisten Gruppen nur um die Gaudi. Die kamen dann meistens witzig verkleidet an und wussten schon, dass sie gleich in der Suppe schwimmen. Andere Gruppen wie die langjährigen Gewinner der Wirschaftsingenieure kamen mit speziellen Schuhen, langem Training und ausgereifter Technik an den Start. Die schmierten sich auch einen speziellen Klebstoff auf die Hände damit das Seil ja nicht abrutscht. Letztendlich konnte sich die Gruppe der Wirtschaftsingenieure auch wieder gegen alle Anderen durchsetzen.
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Freitag, September 15, 2006
Swedish Dinner
Dienstag Abend war meins erstes kulturelles Event hier in Schweden. Ich war auf einem Konzert des studentischen Chores Lihkören. Wie ich auf sowas komme? Mats, einer meiner Flurmitbewohner, der auch in dem Chor singt, lag der ganzen WG schon seit einer Wochen mit seinem Auftritt in den Ohren. Da das Konzert für neue Studenten kostenlos war sprach für mich jedenfalls nichts dagegen. Eigentlich ging ich ja davon aus, dass zumindest ein Teil meines Flures dann noch mitkommt aber irgendwie war ich dann doch der Einzige, aber egal, ich hatte zugesagt also stand ich dazu und war von dem Abend sogar positiv überrascht. Es wurden 20 Lieder verschiedenster Stile gesungen in den verschiedensten Sprachen darunter Schwedisch, Englisch und sogar Deutsch. Eines der Highlights war "Marry a woman uglier than you", das auf Englisch mit jamaikanischen Akzent vorgetragen wurde während sich der Hauptsänger rumblödelnterweise bis auf die Unterwäsche auszog. Der Klassiker "Drunken Sailor" war sehr gut und "Sie liebt dich" von John Lennon und Paul McCartney. Das Ganze machte einen sehr professionellen Eindruck und war zugleich sehr unterhaltend was mich meine anfänglichen Bedenken schnell vergessen ließ.
Mittwochs Abend war ich dann mit ein paar internationalen Studenten in der Studentenkneipe Flamman auf einem Jazzabend. Sieht ja fast so aus als hätte ich Blut geleckt was Kultur angeht, ja fast, ich kam dazu, weil ich einem schwedischen Flurmitbewohner namens Michael versprochen hatte, dass ich bei seinem ersten Auftritt in Flamman dabei bin. Er war für den Pianisten der Jazzband kurzfristig eingesprungen und musste sich an dem Abend quasi seine Sporen verdienen, was ihm soweit ich das beurteilen kann problemlos gelang. Ich trank ein kühles Guinness, aß einen Burger mit Pommes und lauschte der ausgesprochen schönen Musik mit den anderen Studenten an meinem Tisch. Die Atmosphäre dort war wahrlich wunderbar.
Gestern Abend hatte meine Peerstudentin Jessica zum Swedish Dinner eingeladen. Ich hatte mit Tobias und Maurizio ausgemacht (das sind die Beiden mit denen ich mir Jessica teilen muss), dass wir uns um halb 7 treffen um pünktlich um 7 da zu sein. Diese Rechnung hatten Tobias und ich ohne die italienische Pünktlichkeit gemacht, will sagen, Maurizio kam so um dreiviertel 7 (18:45 für alle nicht Pfälzer) und erklärte uns, dass er erst noch einkaufen müsse. Letztendlich waren wir also eine halbe Stunde zu spät was aber nicht weiter tragisch war. Jessica hatte auch noch ihre beste Freundin Kerstin (die ESN Austauschorganisatorin) eingeladen was zu einem guten Teil für die Unterhaltung an dem Abend beitrug. Jessica und Kerstin sind zwar die besten Freundinnen haben aber prinzipiell immer gegensätzliche Meinungen und sind demnach ständig am zanken, was einfach nur spaßig rüberkommt.
Der kulinarsiche Abend begann mit Toast, Gemüse und einer Fischpaste also Vorspeise, ging weiter über Waffeln mit Eis, Sahne und diversen Marmeladen hin zu Fika mit selbstgebackenen Apfelkuchen, was alles ausgezeichnet schmeckte. Die Beiden hatten sich wirklich reingehängt, um uns ein köstliches Mahl zu zaubern. Während des Abends unterhielten wir uns über Mögliches und Unmögliches, Krieg und Frieden, Musik... ach und Fußball. Schade, dass ich meine Digicam vergessen hatte auch wenn ich mit ihr den Moment eh nicht hätte einfangen können. Der Traum vieler deutscher Männer, zwei bildhübsche, blonde Schwedinnen, die sich über Fußball unterhalten und das mit einer Leidenschaft und Verbissenheit, unglaublich! Natürlich artete das zwischen den beiden wieder in einem kleinen Streitgespräch aus bei dem sie uns fast vergaßen. Tobias, Maurizio und ich konnten eh kaum noch was dazu sagen. Ich musste kurz (sehr kurz!) an Dominik H. und Steffen F. denken. Hätte ich dem Gelaber der Beiden damals mehr Aufmerksamkeit geschenkt, hätte ich gestern wahrscheinlich mehr Ahnung von der WM gehabt und hätte mitreden können. So saß ich quasi mit Tobias und Maurizio auf der Ersatzbank für eine halbe Stunde. Nachdem die beiden dann zu einer Art Einigung gekommen waren strahlten sie uns an und meinten: "Ok, wir haben jetzt über Fußball geredet, jetzt könnt ihr euch über Make-up unterhalten!", worauf wir erstmal loslachten. Kerstin gab dann noch ein paar witzige Anekdoten aus ihrem Beruf als ESN Organisatorin zum Besten. Ein Austauschstudent hatte ich sich einmal nach einem Monat bei dem schwedischen Studentenwerk beschwert, dass sie doch mal bitteschön die Kühlschränke wieder auffüllen könnten. Der Typ hatten einen Monat lang von dem Essen seiner Mitbewohner gelebt und als die immer weniger in den öffentlich zugänglichen Regalen bunkerten, ging er davon aus, dass das Studentwerk vergessen hatte diese aufzufüllen. Der Typ fiel aus allen Wolken als ihm erklärt wurde, dass er für sein Essen schon selbst aufkommen müsse. Ja, er kam aus einem kommunistischen Land.
Ein anderer Student verpasste seinen Flug und kam deshalb erst in Linköping an als das Büro von Kerstin schon zu hatte. Man kriegt dort unter anderem auch die Schlüssel für die Wohnung. Also was macht man wenn man aus eigenem Verschulden in einem fremden Land ohne Bleibe ist? Klar, man ruft die Polizei an und trägt der sein Leid vor, die Jungs haben ja sicher nichts Besseres zu tun. Ich weiß ja nicht welche herzerweichende Geschichte er denen aufgetischt hat aber die waren von dem jungen Mann so angetan, dass sie ihm ein kostenloses Zimmer in einer Sozialwohnung besorgten. Am nächsten Tag holte er dann den Schlüssel bei Kerstin ab und erzählte ihr stolz die Geschichte. Kerstins Begeisterung dafür war eher gedämpft, weil der Typ quasi als erste Geste in einem fremden Land ein Zimmer auf Staatskosten genommen hatte, was sicher keinen guten Eindruck bei Einheimischen macht. Vielleicht hätte er das bei all seiner eingebildeten Schlauheit mal bedenken sollen.
Der gesellige Abend ging so um kurz nach Mitternacht zu Ende und war einfach spitze!
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Der kulinarsiche Abend begann mit Toast, Gemüse und einer Fischpaste also Vorspeise, ging weiter über Waffeln mit Eis, Sahne und diversen Marmeladen hin zu Fika mit selbstgebackenen Apfelkuchen, was alles ausgezeichnet schmeckte. Die Beiden hatten sich wirklich reingehängt, um uns ein köstliches Mahl zu zaubern. Während des Abends unterhielten wir uns über Mögliches und Unmögliches, Krieg und Frieden, Musik... ach und Fußball. Schade, dass ich meine Digicam vergessen hatte auch wenn ich mit ihr den Moment eh nicht hätte einfangen können. Der Traum vieler deutscher Männer, zwei bildhübsche, blonde Schwedinnen, die sich über Fußball unterhalten und das mit einer Leidenschaft und Verbissenheit, unglaublich! Natürlich artete das zwischen den beiden wieder in einem kleinen Streitgespräch aus bei dem sie uns fast vergaßen. Tobias, Maurizio und ich konnten eh kaum noch was dazu sagen. Ich musste kurz (sehr kurz!) an Dominik H. und Steffen F. denken. Hätte ich dem Gelaber der Beiden damals mehr Aufmerksamkeit geschenkt, hätte ich gestern wahrscheinlich mehr Ahnung von der WM gehabt und hätte mitreden können. So saß ich quasi mit Tobias und Maurizio auf der Ersatzbank für eine halbe Stunde. Nachdem die beiden dann zu einer Art Einigung gekommen waren strahlten sie uns an und meinten: "Ok, wir haben jetzt über Fußball geredet, jetzt könnt ihr euch über Make-up unterhalten!", worauf wir erstmal loslachten. Kerstin gab dann noch ein paar witzige Anekdoten aus ihrem Beruf als ESN Organisatorin zum Besten. Ein Austauschstudent hatte ich sich einmal nach einem Monat bei dem schwedischen Studentenwerk beschwert, dass sie doch mal bitteschön die Kühlschränke wieder auffüllen könnten. Der Typ hatten einen Monat lang von dem Essen seiner Mitbewohner gelebt und als die immer weniger in den öffentlich zugänglichen Regalen bunkerten, ging er davon aus, dass das Studentwerk vergessen hatte diese aufzufüllen. Der Typ fiel aus allen Wolken als ihm erklärt wurde, dass er für sein Essen schon selbst aufkommen müsse. Ja, er kam aus einem kommunistischen Land.
Ein anderer Student verpasste seinen Flug und kam deshalb erst in Linköping an als das Büro von Kerstin schon zu hatte. Man kriegt dort unter anderem auch die Schlüssel für die Wohnung. Also was macht man wenn man aus eigenem Verschulden in einem fremden Land ohne Bleibe ist? Klar, man ruft die Polizei an und trägt der sein Leid vor, die Jungs haben ja sicher nichts Besseres zu tun. Ich weiß ja nicht welche herzerweichende Geschichte er denen aufgetischt hat aber die waren von dem jungen Mann so angetan, dass sie ihm ein kostenloses Zimmer in einer Sozialwohnung besorgten. Am nächsten Tag holte er dann den Schlüssel bei Kerstin ab und erzählte ihr stolz die Geschichte. Kerstins Begeisterung dafür war eher gedämpft, weil der Typ quasi als erste Geste in einem fremden Land ein Zimmer auf Staatskosten genommen hatte, was sicher keinen guten Eindruck bei Einheimischen macht. Vielleicht hätte er das bei all seiner eingebildeten Schlauheit mal bedenken sollen.
Der gesellige Abend ging so um kurz nach Mitternacht zu Ende und war einfach spitze!
Montag, September 11, 2006
Fika!
Sonntags wollte ich zur Abwechslung mal etwas Anderes essen als Spaghetti oder Pizza. In meinem mir zugewiesenen Gefrierschrankfach habe ich neulich ein Hähnchen gefunden was soweit ich das sehen kann noch in Ordnung ist. Also war klar, heute gibt es Hähnchen mit Reis und Soße. Nachdem das Ziel mal definiert war, das ist ja schonmal was, war nur noch die Frage nach dem Weg dorthin zu klären. Da meine Kochkünste sich, wie schon bemerkt, auf Spaghetti und Pizza beschränken holte ich mir weibliche Unterstützung, Kathrin, die wie sich herausstellte nur wenig mehr Ahnung von der Materie hat als ich. Kathrin kommt übrigens aus Berlin und hat die typische Berliner Schnauze. Mit Sprüchen wie "Hey Flo, hast du verstanden um was es gerade geht, oder sollen wir dir noch ne Minute geben?" und "Kick dir mal das Foto an, da siehste vielleicht scheiße aus, wa?" könnte man sie quasi zur Definition der Berliner Schnauze ranziehen. Da sie so herzlich offen alles rausplabbert was sie von einem denkt (und das ist meistens nichts Gutes ;-) weiß man immer woran man ist. Trotz ihrer direkten Art ist sie sehr nett und es macht mit ihr einen heiden Spaß sich gegenseitig runterzuputzen und blöde Sprüche zu reißen, weil sie genauso gut einsteckt wie austeilt. In Deutschland waren für diesen Part immer die Jochens (Joos & Eichhorn) zuständig. An dieser Stelle mal ein Gruß an die Beiden, ich vermisse euch hier also keinen Meter ;-)
Aber zurück zum Kochen. Ich kam mit einem Bärenhunger um 13:15 bei ihr mit meinem fast aufgetauten Hähnchen unterm Arm an. Dieses sogleich auf so eine Form gelegt dann stullenweise Butter drauf, Kathrin bestand darauf und ab in den Ofen. Der Reis war meine Aufgabe und schnell gemacht, ja, zu schnell, wer hätte gedacht, dass so ein Hähnchen bald zwei Stunden lang braucht. Der Reis war jedenfalls schon nach 25 Minuten fertig, was mir einige blöde Kommentare einbrachte. Nach einer Stunde dachten wir, dass das Hähnchen fertig sei, luden überschwenglich sogar noch eine Mitbewohnerin von Kathrin ein, um dann enttäuscht festzustellen, dass der scheiß Vogel immernoch halb roh ist. Also wieder zurück in den Ofen während sich mein Magen vor lauter Hunger schon anfing selbst zu verdauen. Nebenbei noch Milch für den Pudding aufgekocht, äh, überkocht, ja meine Schuld. Kathrin: "Ja genau, sau mir doch meine Küche komplett zu!" - "Ja klar, was glaubst du warum wir nicht bei mir kochen!".
Nach einer weiteren halben Ewigkeit Warten und Pudding Essen holten wir den Phönix ein weiteres Mal aus dem Höllenfeuer und aßen ihn mit kaltem Reis. Ja, es war kurz nach halb vier, ich konnte vor Hunger schon nicht mehr klar denken und mir war praktisch egal was da jetzt in meinem Magen landet. Kathrin ging es wohl genauso. Wir haben uns dann darauf geeinigt das nächste Mal früher anzufangen und ein Kochbuch zu Rate ziehen.
Nun mal zu einem meiner schwedischen Lieblingswörter, Fika! Es zaubert jedem Schweden und was noch viel wichtiger ist, jeder Schwedin ein freudiges Lächeln ins Gesicht. Man tut es häufiger am Tag und gern in kleinen Gruppen. Die Rede ist natürlich von dem Kaffeetrinken bzw. der Kaffeepause, die hier besonders zelebriert wird. Bei uns auf dem Flur hat sich eingebürgert, dass wir uns jede zweite Woche Sonntags Abends zur Fika mit Kuchen in unserem Wohnzimmer treffen.
Um 8 Uhr saßen dann alle erwartungsvoll um den Wohnzimmertisch, Tobias' Freundin Petra hatte uns einen super Schokoladenkuchen gebacken und ich hatte zwei Kannen Kaffee gekocht. Der gemütliche Teil des Abends konnte also beginnen. Wir redeten viel über dies und das, ob wir eine WG Katze brauchen, wie wir das Wohnzimmer verschönern können und vor allem viel Blödsinn. Ich bin hier total glücklich mit meiner WG, da ich mich mit allen sehr gut verstehe und wir ein spaßiger Haufen sind. Trotzdem redeten wir auch mal über Politik, die anstehenden Wahlen zum Beispiel. Ich versuche ja die Leute davon zu überzeugen die Piratenpartei zu wählen, weil es wohl ziemlich witzig werden würde, wenn die gewännen. Ich ließ mir auch etwas über die Geschichte von Schweden erzählen, dass z.B. Schweden schonmal Norwegen und Finnland eingenommen hatte. Mats gab zu bedenken, dass mittlerweile wohl Schweden einfach von den Finnen eingenommen werden könnte, da man hier die Armee stark abgebaut hat. Tobias war der Meinung, dass Schweden keine Armee brauche und stellte die Frage in die Runde: "Warum würde jemand Schweden angreifen wollen?". Stille..., trotz der für mich offensichtlichen Antwort: "Wegen den Frauen vielleicht?", worauf die Diskussion die politischen Gefilde schnell verließ und wieder lustiger wurde :-)
Es war einer der schönsten Sonntag Abende hier in Schweden.
Heute morgen stand ich dann ab 6 Uhr in der Früh für Tickets an, mir stand's bis Oberkante Unterlippe. Das ist das Einzgiste was mich hier gewaltig ankotzt von den Alkoholpreisen mal abgesehen. Da das Ganze ein allwöchentliches Ritual ist werde ich das in Zukunft nur noch in Extremfällen erwähnen.
Aber zurück zum Kochen. Ich kam mit einem Bärenhunger um 13:15 bei ihr mit meinem fast aufgetauten Hähnchen unterm Arm an. Dieses sogleich auf so eine Form gelegt dann stullenweise Butter drauf, Kathrin bestand darauf und ab in den Ofen. Der Reis war meine Aufgabe und schnell gemacht, ja, zu schnell, wer hätte gedacht, dass so ein Hähnchen bald zwei Stunden lang braucht. Der Reis war jedenfalls schon nach 25 Minuten fertig, was mir einige blöde Kommentare einbrachte. Nach einer Stunde dachten wir, dass das Hähnchen fertig sei, luden überschwenglich sogar noch eine Mitbewohnerin von Kathrin ein, um dann enttäuscht festzustellen, dass der scheiß Vogel immernoch halb roh ist. Also wieder zurück in den Ofen während sich mein Magen vor lauter Hunger schon anfing selbst zu verdauen. Nebenbei noch Milch für den Pudding aufgekocht, äh, überkocht, ja meine Schuld. Kathrin: "Ja genau, sau mir doch meine Küche komplett zu!" - "Ja klar, was glaubst du warum wir nicht bei mir kochen!".
Nach einer weiteren halben Ewigkeit Warten und Pudding Essen holten wir den Phönix ein weiteres Mal aus dem Höllenfeuer und aßen ihn mit kaltem Reis. Ja, es war kurz nach halb vier, ich konnte vor Hunger schon nicht mehr klar denken und mir war praktisch egal was da jetzt in meinem Magen landet. Kathrin ging es wohl genauso. Wir haben uns dann darauf geeinigt das nächste Mal früher anzufangen und ein Kochbuch zu Rate ziehen.
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Um 8 Uhr saßen dann alle erwartungsvoll um den Wohnzimmertisch, Tobias' Freundin Petra hatte uns einen super Schokoladenkuchen gebacken und ich hatte zwei Kannen Kaffee gekocht. Der gemütliche Teil des Abends konnte also beginnen. Wir redeten viel über dies und das, ob wir eine WG Katze brauchen, wie wir das Wohnzimmer verschönern können und vor allem viel Blödsinn. Ich bin hier total glücklich mit meiner WG, da ich mich mit allen sehr gut verstehe und wir ein spaßiger Haufen sind. Trotzdem redeten wir auch mal über Politik, die anstehenden Wahlen zum Beispiel. Ich versuche ja die Leute davon zu überzeugen die Piratenpartei zu wählen, weil es wohl ziemlich witzig werden würde, wenn die gewännen. Ich ließ mir auch etwas über die Geschichte von Schweden erzählen, dass z.B. Schweden schonmal Norwegen und Finnland eingenommen hatte. Mats gab zu bedenken, dass mittlerweile wohl Schweden einfach von den Finnen eingenommen werden könnte, da man hier die Armee stark abgebaut hat. Tobias war der Meinung, dass Schweden keine Armee brauche und stellte die Frage in die Runde: "Warum würde jemand Schweden angreifen wollen?". Stille..., trotz der für mich offensichtlichen Antwort: "Wegen den Frauen vielleicht?", worauf die Diskussion die politischen Gefilde schnell verließ und wieder lustiger wurde :-)
Es war einer der schönsten Sonntag Abende hier in Schweden.
Heute morgen stand ich dann ab 6 Uhr in der Früh für Tickets an, mir stand's bis Oberkante Unterlippe. Das ist das Einzgiste was mich hier gewaltig ankotzt von den Alkoholpreisen mal abgesehen. Da das Ganze ein allwöchentliches Ritual ist werde ich das in Zukunft nur noch in Extremfällen erwähnen.
Samstag, September 09, 2006
Tenta Kravall & Welcome Dinner
Vorgestern abend war ich auf einer "normalen" Studentenparty, auf der Tenta Kravall. Anfangs ging ich immer davon aus, dass Kravall Party heißt, weil die meisten Parties hier irgendwas mit Kravall zu tun haben. Eigentlich ist Kravall aber ein schwedisches Wortspiel und heißt übersetzt in etwa "Trage einen Overall", somit ist dann dadurch der Dresscode am Abend geklärt. Tenta heißt übrigens Examen, im Ganzen also eine Examen-vorbei-trage-Overall-Party.
Zurück zu den Overalls, die Schweden sind verrückt nach den Dingern, man sieht überall auf dem Campus Leute damit rumlaufen. Jede Fakultät hat ihre eigene Farben und Muster, somit weiß man gleich ob man gerade mit einem Chemiker, Physiker, WiWi oder Mediziner spricht. Auf den Overall näht man sich dann Patches, die aussagen auf welchen Parties man war (hab einen vom München Hoben :-), zu welcher Studentenorganisation man gehört oder einfach nur Blödsinn. Mittlerweile habe ich auch einen blauen Overall mit zwei gelben Streifen an den Seiten wie in die internationalen Studenten tragen. Das Annähen dieser verdammten gelben Streifen hat mich sechs Stunden und einige Tropfen Blut gekostet. Ok, Textilkleber wäre auch eine Möglichkeit gewesen aber ist traditionell nicht erlaubt, genau wie z.B. das Waschen des Overalls. Es gibt genau drei Arten seinen Overall zu waschen.
1) Gar nicht
2) Unter der Dusche, wenn man es selbst nicht mehr merkt.
3) In dem dreckigen Fluß, der durch Linköping fließt.
1) und die 2) vor allem nach Parties, kommen wohl am häufigsten vor, dementsprechend laufen die Leute hier rum wie die größten Rassler.
Für mich war die Tenta Kravall die erste Party im Overall und nach kurzer Gewöhnung ist es einfach ein bocklustiges, befreiendes Gefühl da in einem weiten Overall rumzuhüpfen. Freu mich schon auf die nächste Kravall, dann mit nochmehr Patches!
Gestern war dann mal wieder ein Welcome Dinner, quasi Ätor & Punsch Reloaded. Diesmal jedoch in größeren Räumlichkeiten mit 250 Studenten und besserem Essen. Als Vorspeise gab's so einen roten Elchaufstrich mit Knäckebrot. Ich hätte ja mal gern ein Elchsteak probiert aber doch bitte keinen Elch als Paste! Als Hauptspeise gab es dann Schwein und Kartoffeln mit Soße, das, wenn auch etwas schwach gewürtzt, ganz lecker schmeckte. Während dem Essen gab es wieder die Gyckel, also die Auftritte verschiedener Gruppen und betrunkener Franzosen, Spanier, Deutsche... die Toastmaster mussten die Spanier quasi von der Bühne runtergebrügeln, weil die nach einer viertel Stunde einfach nicht mit dem Singen neuer Lieder aufhören wollten. Nachdem es dann hieß "Alle Deutsche auf die Bühne" war nach 5 Minuten die Bühne voll und der Saal halb leer oder halb voll? Naja, gesangstechnisch war dann Eisgekühlter Bommerlunder angesagt, das wird von einem quasi erwartet und dann 54, 74, 90, 2010, danach gingen uns die deutschen Lieder aus. Kommentiert mal schön, was man hätte noch alles singen können!
Der Abend war wirklich schön mit nur einem Markel. Als Jan, Diana, Babs und ich gerade unsere Fahrräder abschließen wollten, um uns auf den Heimweg zu machen, wurde Jan von einem sturzbetrunkenen Schweden blöd angemacht. Als der immer aggressiver wurde versucht ich ihn von Jan wegzuschieben, worauf ich mich in der nächsten Sekunde auf ein paar Fahrrädern liegend fand. Irgendwie war von hinten ein weiterer Schwede aufgetaucht und hatte mich umgeworfen. Ich war erstmal so geschockt, dass ich den Schweden nur auf Deutsch angeschnauzt habe, um dann nach 10 Sekunden zu merken, dass es mehr Sinn macht es auf Englisch zu probieren. Zum Glück kamen dann zwei Securities angerannt, die die Eskalation verhinderten. Eine Prügelei wäre so ziemlich das Letzte gewesen auf was ich an dem eigentlich gelungenen Abend Bock gehabt hätte.
Die ganzen Woche haben wir alle uns immer gefragt warum es soviel Securities auf den kleinsten Parties gibt, die mit voller Montur und Schlagstock patrolieren. Der Umgang mit Alkohol ist bei vielen Schweden mit dem von 16 jährigen Deutschen zu vergleichen. Aufgrund der restriktiven Alkoholgesetze und Preise gewöhnen sie sich häufig keinen "normalen" Umgang mit Alkohol an sondern besaufen sich maßlos wenn sie einmal trinken. Ich möchte das auf keinen Fall verallgemeinern, die Allermeisten kommen wohl mit Alkohol klar, aber das starke Securityaufkommen lässt schon auf eine nicht zu vernachlässigende Menge derer schließen, die mit Alkohol nicht klar kommen.
![](http://photos1.blogger.com/blogger/1315/3493/320/HPIM3418.jpg)
1) Gar nicht
2) Unter der Dusche, wenn man es selbst nicht mehr merkt.
3) In dem dreckigen Fluß, der durch Linköping fließt.
1) und die 2) vor allem nach Parties, kommen wohl am häufigsten vor, dementsprechend laufen die Leute hier rum wie die größten Rassler.
Für mich war die Tenta Kravall die erste Party im Overall und nach kurzer Gewöhnung ist es einfach ein bocklustiges, befreiendes Gefühl da in einem weiten Overall rumzuhüpfen. Freu mich schon auf die nächste Kravall, dann mit nochmehr Patches!
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Der Abend war wirklich schön mit nur einem Markel. Als Jan, Diana, Babs und ich gerade unsere Fahrräder abschließen wollten, um uns auf den Heimweg zu machen, wurde Jan von einem sturzbetrunkenen Schweden blöd angemacht. Als der immer aggressiver wurde versucht ich ihn von Jan wegzuschieben, worauf ich mich in der nächsten Sekunde auf ein paar Fahrrädern liegend fand. Irgendwie war von hinten ein weiterer Schwede aufgetaucht und hatte mich umgeworfen. Ich war erstmal so geschockt, dass ich den Schweden nur auf Deutsch angeschnauzt habe, um dann nach 10 Sekunden zu merken, dass es mehr Sinn macht es auf Englisch zu probieren. Zum Glück kamen dann zwei Securities angerannt, die die Eskalation verhinderten. Eine Prügelei wäre so ziemlich das Letzte gewesen auf was ich an dem eigentlich gelungenen Abend Bock gehabt hätte.
Die ganzen Woche haben wir alle uns immer gefragt warum es soviel Securities auf den kleinsten Parties gibt, die mit voller Montur und Schlagstock patrolieren. Der Umgang mit Alkohol ist bei vielen Schweden mit dem von 16 jährigen Deutschen zu vergleichen. Aufgrund der restriktiven Alkoholgesetze und Preise gewöhnen sie sich häufig keinen "normalen" Umgang mit Alkohol an sondern besaufen sich maßlos wenn sie einmal trinken. Ich möchte das auf keinen Fall verallgemeinern, die Allermeisten kommen wohl mit Alkohol klar, aber das starke Securityaufkommen lässt schon auf eine nicht zu vernachlässigende Menge derer schließen, die mit Alkohol nicht klar kommen.
Donnerstag, September 07, 2006
Kallas Mottagning
Gestern musste ich das erste Mal um 8 in eine Vorlesung. Wann war ich das letzte Mal so früh in einer Vorlesung? Als Erstie in den ersten beiden Semestern? Keine Ahnung, ich studiere wohl schon zu lange.
Trotzdem habe ich es geschafft relativ fit, natürlich mit Kaffee gedopt, pünktlich zum Unterricht zu erscheinen. Unser Prof heißt Vladimir und erinnert mich irgendwie an den einen Russen aus dem Film Armageddon. Er kam wie immer pünktlich aber leicht verplant, eine typische Mathematikereigentschaft übrigens, in den Unterricht und laberte uns erstmal auf Schwedisch zu. An den Gesichtern der internationalen Studenten, die das ganze Spektrum von blöd grinsend bis irritiert schauend abdeckten, bemerkte er dann nach 5 Minuten, dass es geschickter wäre auf Englisch fortzufahren.
In dem ersten anderthalb Stunden Block hatten wir Übung in der Vladimir uns immer bei den Hausaufgaben hilft, wobei es kein Problem ist auch dumme Fragen zu stellen. Das Studenten-Professor Verhältnis ist wirklich ausgezeichnet.
Im nächsten Block hatten wir dann Vorlesung über Partielle Differentialgleichungen auch bei Vladimir. Das Ganze ist so ziemlich die angewandeste Vorlesung, die man als Mathematiker hören kann. Ich kann doch mittlerweile tatsächlich die Schwingungen der eindimensionalen Saite einer Violine berechnen. Hoffentlich bezahlt mich später mal jemand für solche tollen Berechnungen :-)
Mittags dann war ich auf dem Kallas Mottagning, das in einem Eishockeystadion stattfand. Vergleichbar ist es ungefähr mit der Bonding Messe in Karlsruhe. Es gibt viele Stände verschiedener Firmen, die um die Gunst der Studenten werben. Um die Gunst vor allem der angewandten Wissentschaften, als Mathematiker schaut man da meistens in die Röhre, was mich immer dazu veranlasst ganz frech und wortlos deren Korb mit Werbegeschenke zu plündern. Ich habe jetzt Kulis bis zum Ende meines Auslandsaufenthalts sogar wenn ich jeden Monat einen verliere.
Zusätzlich stellten sich noch diverse studentische Organistionen vor. Warum zur Hölle werde ich eigentlich immer von irgendwelchen christlichen Organistionen angequatscht? Sehe ich aus wie eine verlorene Seele, die nach Hilfe sucht? Das ging mir schon in Karlsruhe auf den Senkel. Willst du an unserem Bibelkreis teilnehmen? Glaubst du an Gott? Nein verdammt! Lasst mich mit eurem dogmatischen Hirngespinst in Ruhe! Ihr Spaken habt doch noch nicht mal Kulis und Süßigkeiten an eurem Stand, wie wollt ihr da was verkaufen?
Gegen Abend gab es dann noch einen Auftritt der Band The Soundtrack of Our Lives, einer richtig guten schwedischen Rockband. Leider kam nicht wirklich soviel Stimmung auf. Die Überorganisation hat da vieles kaputt gemacht. Obwohl die Halle nur zu einem Drittel voll war, durfte jeder nur in eine bestimmte Sektion der Halle gehen, was die wenigen Leute, die da waren noch mehr verteilt hat. Trotzdem war der Abend dort nicht schlecht, zumal später noch in der Vorhalle Discomusik aufgelegt wurde, wo sich die Leute nicht ganz so in der Weite verloren wie in der großen Halle. Da mein Maß für Disco noch vom Wochenende voll war, blieb ich nicht mehr allzu lange nachdem die Band fertig war. Heimradeln dann wieder im Regen, zur Zeit ist das Wetter hier wie in Irland.
Trotzdem habe ich es geschafft relativ fit, natürlich mit Kaffee gedopt, pünktlich zum Unterricht zu erscheinen. Unser Prof heißt Vladimir und erinnert mich irgendwie an den einen Russen aus dem Film Armageddon. Er kam wie immer pünktlich aber leicht verplant, eine typische Mathematikereigentschaft übrigens, in den Unterricht und laberte uns erstmal auf Schwedisch zu. An den Gesichtern der internationalen Studenten, die das ganze Spektrum von blöd grinsend bis irritiert schauend abdeckten, bemerkte er dann nach 5 Minuten, dass es geschickter wäre auf Englisch fortzufahren.
In dem ersten anderthalb Stunden Block hatten wir Übung in der Vladimir uns immer bei den Hausaufgaben hilft, wobei es kein Problem ist auch dumme Fragen zu stellen. Das Studenten-Professor Verhältnis ist wirklich ausgezeichnet.
Im nächsten Block hatten wir dann Vorlesung über Partielle Differentialgleichungen auch bei Vladimir. Das Ganze ist so ziemlich die angewandeste Vorlesung, die man als Mathematiker hören kann. Ich kann doch mittlerweile tatsächlich die Schwingungen der eindimensionalen Saite einer Violine berechnen. Hoffentlich bezahlt mich später mal jemand für solche tollen Berechnungen :-)
Mittags dann war ich auf dem Kallas Mottagning, das in einem Eishockeystadion stattfand. Vergleichbar ist es ungefähr mit der Bonding Messe in Karlsruhe. Es gibt viele Stände verschiedener Firmen, die um die Gunst der Studenten werben. Um die Gunst vor allem der angewandten Wissentschaften, als Mathematiker schaut man da meistens in die Röhre, was mich immer dazu veranlasst ganz frech und wortlos deren Korb mit Werbegeschenke zu plündern. Ich habe jetzt Kulis bis zum Ende meines Auslandsaufenthalts sogar wenn ich jeden Monat einen verliere.
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Sonntag, September 03, 2006
Stockholm
Freitag 5 Uhr morgens. Der Wecker klingelt unbarmherzig und reißt mich aus meinen süßen Träumen. Nur die Sonne ist vor mir aufgestanden. Also Fenster auf, laut gähnend gestreckt und den Tag begrüßt. Fertig gemacht, gefrühstückt und mit dem Bus zum Hauptbahnhof in Linköping gefahren. Um 7 Uhr dann in den Bus nach Stockholm gestiegen und wie das beim mir immer ist bei großen, schaukelnden Dingen, natürlich sofort wieder eingeschlafen.
Um 10 Uhr rum bin ich dann in Stockholm angekommen, strahlend schönes Wetter, verdammt meine Sonnebrille liegt natürlich daheim. Direkt daran gemacht die erste Mission zu erfüllen, die da lautet: "Gebiet aufklären, Deutsche Botschaft ausfindig machen und Reisepass beantragen". Sowas hatte ich nämlich noch nie besessen und da ich vor habe nach Norwegen zu gehen oder auch mal nach Rußland, brauche ich den. Der Bahnhof ist zum Glück mitten in der Innenstadt und von der Botschaft nur so 30 Minuten Fußmarsch entfernt. Also raus aus dem Bahnhof, kurz am Sonnenstand orientiert und nach Osten gelaufen. Mein Weg führte mich durch die Innenstadt und am Hafen vorbei. Die Stadt ist wirklich wunderschön. Viele alte Sandsteingebäude mit Skulpturen, Grünstreifen säumen die Straßen und es gibt sehr viele Parkanlagen. Nach einiger Zeit kam ich dann an der deutschen Botschaft an. Die liegt inmitten eines Stadtviertels in der es nur Botschaften gibt. Ich betrat also das Gebäude und wurde mit einem trockenem "Guten Tag" begrüßt.
"Hallo, ich würde gern einen Reisepass beantragen"
"Füllen Sie diese Formular aus und dann schauen wir mal ob das möglich ist!"
Ach, die Freundlichkeit in einem deutschen Amt. Ich setzte mich also hin, um das Formular auszufüllen. Dabei bekam ich das Gespräch zwischen einer Bediensteten und einem alten Ehepaar mit, das ebenfalls einen Reisepass beantragte. Anscheinend wohnen die beiden seit geraumer Zeit in Kiruna, sind aber weiterhin Deutsche und brauchen deshalb alle 10 Jahre einen neuen Reisepass, der nur in Stockholm ausgestellt wird. Der alte Mann schnautze die Bedienstete an und fragte nach einem Formular für die Rückerstattung seiner Reisekosten. "Wie bitte?" meinte die Frau. Der alte Sack fing an sich aufzuregen, dass er alle 10 Jahre nach Stockholm reisen müsste, weil die deutsche Regierung das so will und niemand ihm seine Reisekosten erstatte. Dabei zahle er doch seine Steuerung in Deutschland und mit denen sollten die gefälligst eine Botschaft in Kiruna aufmachen, denn "in Deutschland wird nur verordnet, da wird nicht gedacht!". Wie es sich für einen Deutschen gehört hat er gleich noch nach der Nummer des Auswärtigen Amtes gefragt, weil er gedenke sich dort zu beschweren. Dass er nicht noch nach der Handynummer vom Steinmeier gefragt hatte war gerade alles. So wie ich das sehe muss der Typ eh nur noch maximal zweimal einen Reisepass beantragen, warum also die Aufregung? Wie die recht junge Bedienstete, also nicht die alte Schachtel mit der Krähenstimme, bei der ich meinen Antrag gestellt hatte, weiterhin so ruhig blieb ist mir ein Rätsel. Nachdem sie den alten Mann abgewimmelt hatte, gab ich mein Formular dann bei ihr ab. Auf die alte Krähe hatte ich keinen Bock mehr. Leider gab es dann noch Probleme mit diesen blöden biometrischen Passbildern, da meine leider zu groß waren. Also zurück in die Stadt gedabbt und neue gemacht. Nach weiteren Formularen und Unterschriften wechselten 900 SEK (ca. 96€) den Besitzer und hoffentlich werde ich in vier Wochen stolzer Besitzer eines biometrischen Reisepasses mit RFID Chip, den jeder möchtegern Hacker so im Vorbeigehen auslesen kann. Aber was rege ich mich auf.
Danach bin ich dann noch etwas durch die Innenstadt flaniert und habe mir den Altstadtteil Gamla Stockholm angeschaut. Um 19 Uhr bin ich dann mit der U-Bahn in den Stadtteil gefahren in dem Daniel wohnt. Es war verdammt gut einen meiner besten Freunde und ehemaligen WG Mitbewohner wieder zu sehen. Ich schaute mir seine Wohnung an, laberte ihm ein Ohr ab und ließ mich dabei bekochen. Wie in alten Zeiten! Gegen Abend trafen wir dann ein paar spanische Studenten und machten mit denen einen Club unsicher. War wirklich spaßig mit den Leuten, die Spanier haben Sprüche drauf und machen Blödsinn, dass man den ganzen Abend was zu lachen hat. Vor allem wenn sie erstmal etwas betrunken sind. Die Frauen in dem Club waren verdammt hübsch und das obwohl ich ja schon einen Monat lang Zeit hatte mich an das hohe Niveau zu gewöhnen. Auch in der Innenstadt wo Daniel und ich uns samstags noch etwas umschauten und einen Kaffee tranken musste man höllisch aufpassen. Wenn man nämlich einer Frau zu lange hinterher schaut, dann verpasst man meistens schon die Nächste, die einem entgegen kommt. Also man hat's nicht leicht ;-)
Samstag abends waren wir dann nochmal in einem Club, war wieder super. Nach so 2 Stunden Schlaf ging es dann um halb sechs wieder los Richtung Linköping. Ich muss unbedingt demnächst mal wieder nach Stockholm gehen. Für ungefähr 15€ mit dem Bus hin und zurück rentiert sich das wirklich. War wirklich ein unvergessliches Wochenende.
Um 10 Uhr rum bin ich dann in Stockholm angekommen, strahlend schönes Wetter, verdammt meine Sonnebrille liegt natürlich daheim. Direkt daran gemacht die erste Mission zu erfüllen, die da lautet: "Gebiet aufklären, Deutsche Botschaft ausfindig machen und Reisepass beantragen". Sowas hatte ich nämlich noch nie besessen und da ich vor habe nach Norwegen zu gehen oder auch mal nach Rußland, brauche ich den. Der Bahnhof ist zum Glück mitten in der Innenstadt und von der Botschaft nur so 30 Minuten Fußmarsch entfernt. Also raus aus dem Bahnhof, kurz am Sonnenstand orientiert und nach Osten gelaufen. Mein Weg führte mich durch die Innenstadt und am Hafen vorbei. Die Stadt ist wirklich wunderschön. Viele alte Sandsteingebäude mit Skulpturen, Grünstreifen säumen die Straßen und es gibt sehr viele Parkanlagen. Nach einiger Zeit kam ich dann an der deutschen Botschaft an. Die liegt inmitten eines Stadtviertels in der es nur Botschaften gibt. Ich betrat also das Gebäude und wurde mit einem trockenem "Guten Tag" begrüßt.
"Hallo, ich würde gern einen Reisepass beantragen"
"Füllen Sie diese Formular aus und dann schauen wir mal ob das möglich ist!"
Ach, die Freundlichkeit in einem deutschen Amt. Ich setzte mich also hin, um das Formular auszufüllen. Dabei bekam ich das Gespräch zwischen einer Bediensteten und einem alten Ehepaar mit, das ebenfalls einen Reisepass beantragte. Anscheinend wohnen die beiden seit geraumer Zeit in Kiruna, sind aber weiterhin Deutsche und brauchen deshalb alle 10 Jahre einen neuen Reisepass, der nur in Stockholm ausgestellt wird. Der alte Mann schnautze die Bedienstete an und fragte nach einem Formular für die Rückerstattung seiner Reisekosten. "Wie bitte?" meinte die Frau. Der alte Sack fing an sich aufzuregen, dass er alle 10 Jahre nach Stockholm reisen müsste, weil die deutsche Regierung das so will und niemand ihm seine Reisekosten erstatte. Dabei zahle er doch seine Steuerung in Deutschland und mit denen sollten die gefälligst eine Botschaft in Kiruna aufmachen, denn "in Deutschland wird nur verordnet, da wird nicht gedacht!". Wie es sich für einen Deutschen gehört hat er gleich noch nach der Nummer des Auswärtigen Amtes gefragt, weil er gedenke sich dort zu beschweren. Dass er nicht noch nach der Handynummer vom Steinmeier gefragt hatte war gerade alles. So wie ich das sehe muss der Typ eh nur noch maximal zweimal einen Reisepass beantragen, warum also die Aufregung? Wie die recht junge Bedienstete, also nicht die alte Schachtel mit der Krähenstimme, bei der ich meinen Antrag gestellt hatte, weiterhin so ruhig blieb ist mir ein Rätsel. Nachdem sie den alten Mann abgewimmelt hatte, gab ich mein Formular dann bei ihr ab. Auf die alte Krähe hatte ich keinen Bock mehr. Leider gab es dann noch Probleme mit diesen blöden biometrischen Passbildern, da meine leider zu groß waren. Also zurück in die Stadt gedabbt und neue gemacht. Nach weiteren Formularen und Unterschriften wechselten 900 SEK (ca. 96€) den Besitzer und hoffentlich werde ich in vier Wochen stolzer Besitzer eines biometrischen Reisepasses mit RFID Chip, den jeder möchtegern Hacker so im Vorbeigehen auslesen kann. Aber was rege ich mich auf.
Danach bin ich dann noch etwas durch die Innenstadt flaniert und habe mir den Altstadtteil Gamla Stockholm angeschaut. Um 19 Uhr bin ich dann mit der U-Bahn in den Stadtteil gefahren in dem Daniel wohnt. Es war verdammt gut einen meiner besten Freunde und ehemaligen WG Mitbewohner wieder zu sehen. Ich schaute mir seine Wohnung an, laberte ihm ein Ohr ab und ließ mich dabei bekochen. Wie in alten Zeiten! Gegen Abend trafen wir dann ein paar spanische Studenten und machten mit denen einen Club unsicher. War wirklich spaßig mit den Leuten, die Spanier haben Sprüche drauf und machen Blödsinn, dass man den ganzen Abend was zu lachen hat. Vor allem wenn sie erstmal etwas betrunken sind. Die Frauen in dem Club waren verdammt hübsch und das obwohl ich ja schon einen Monat lang Zeit hatte mich an das hohe Niveau zu gewöhnen. Auch in der Innenstadt wo Daniel und ich uns samstags noch etwas umschauten und einen Kaffee tranken musste man höllisch aufpassen. Wenn man nämlich einer Frau zu lange hinterher schaut, dann verpasst man meistens schon die Nächste, die einem entgegen kommt. Also man hat's nicht leicht ;-)
Samstag abends waren wir dann nochmal in einem Club, war wieder super. Nach so 2 Stunden Schlaf ging es dann um halb sechs wieder los Richtung Linköping. Ich muss unbedingt demnächst mal wieder nach Stockholm gehen. Für ungefähr 15€ mit dem Bus hin und zurück rentiert sich das wirklich. War wirklich ein unvergessliches Wochenende.
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