Sonntag, Oktober 22, 2006

International Sittning

Am Samstag war ich Abends auf einem International Sittning im Nationernas Hus (das Haus der Nationen). Veranstaltet wurde das Ganze von Hybris, der Fachschaft für Studenten, die eine Fremdsprache außer Englisch lernen. Englisch spricht hier eh jeder, das zählen die hier gar nicht als Fremdsprache.
Was ziemlich krass war an dem Abend war der Dresscode für Männer, nämlich dunkler Anzug. Zum Glück habe ich mir vor einer Woche von Daniel S. meinen Anzug mitbringen lassen. Übrigens der Gleiche, der mir schon auf dem Abiball und diversen Hochzeiten von Bekannten und Verwandten treue Dienste geleistet hat. Demnächst muss ich mich von dem Fetzen aber trennen, die Hose und der Kragen waren ja sowas von eng. Da habe ich nun 230 SEK (25,- €) für das Essen bezahlt und konnte nur kleine Bissen nehmen und mich nur halb satt essen, weil mir sonst Kragen und Hose geplatzt wären. Ob man jetzt daraus schließen kann, dass ich in den letzten 5 Jahren dicker geworden bin? Nein, woher denn, ich bin einfach noch etwas gewachsen, dass wir uns da verstehen!In dem großen Festsaal waren die Austauschstudenten dann so aufgeteilt, dass man jeweils mit vielen Schweden am Tisch saß, die die eigene Sprache als Fremdsprache lernen. Wobei es schon bewundernswert ist wie gut die dann Deutsch können. Der Schwede und die zwei Schwedinnen, die in meiner Nähe saßen, sprachen verdammt gut Deutsch und mussten mir ständig die schwedischen Ankündigungen der Toastmaster übersetzen. Mit meinem Schwedisch komme ich echt noch nicht weit.
Wirklich klasse war also an dem Abend, dass man noch ein paar nette Leute aus Schweden kennen lernte, wo man doch normalerweise fast nur mit Austauschstudenten rumhängt.Das Essen war übrigens sehr lecker, wenn es auch nur kaltes Buffet war, dazu dann noch eine Glas Sekt und eine halbe Flasche Rotwein. So schnell ist man 25,- € los in Schweden, zumal wir für die Afterparty in dem Pub im gleichen Gebäude nochmal 4,- € zahlen mussten. Da gab es dann so ganz Clevere wie Kathrin und Steffen die sich den frischen Stempelabdruck von jemanden einfach auf den eigenen Unterarm kopierten. Bei sowas reagiere ich einfach zu langsam, bis ich anfing mich mal um einen Stempel zu kümmern hatte schon jeder einen. "Was die Beiden können kann ich schon lange", dachte ich mir, ging zur Bar und wartete bis das Barmädchen mal etwas abgelenkt war. Ein schneller Griff hinter die Bar nach dem Stempel und schwups hatte ich einen auf dem Unterarm. War leider doch zu langsam, das Barmädchen kam gerannt, grinste mich siegreich mit diesem "Hab' dich ertappt!"-Blick an und meinte "40 Kronen!". Naja, man weiß ja wann man verloren hat und ein Versuch war es wert. Im Nachhinein kann ich froh sein, dass ich für die Aktion nicht raus geflogen bin, was laut Mats normal gewesen wäre. Wahrscheinlich hatte das Barmädchen einfach Mitleid mit mir, bin ja Deutscher, was kann ich also für meine schlechte Erziehung? oder liegt's an den Genen? Egal, der Pub nach dem Sittning (also dem Speisen) war ganz ok, wurde später dann zur Disko umfunktioniert, wo wieder nur olle Musik gespielt wurde. Ich habe von Musikrichtungen ja relativ wenig Ahnung aber irgendwas machen die hier falsch, da zumindest alle Franzosen und Deutsche die Musik, die hier in den meisten Discos gespielt wird, einfach schlecht finden. Ganz lustig war es dann trotzdem noch wenn auch nicht so gut, als dass ich länger als eins bleiben wollte.

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