Ich kann das Bloggen einfach nicht lassen. Habe gerade meine letzte Klausur für diesen Term hinter mich gebracht und bin super gelaunt, deshalb noch zwei kleine Anekdoten von meiner Kirunareise.
Im Icehotel fielen mir drei Mädchen auf, die auf dem Boden kriechend, Unebenheiten an der Wand und am Boden mit Schnee ausglichen. Ich dachte mir so, krass, Kinderarbeit in Schweden, die sind doch noch nicht mal 16! Nicht weiter drüber nachgedacht, zu dem einen Mädchen gegangen und frei drauflosgeblabbert.
"Wie alt bist du?"
Das Mädchen steht auf, kuckt mich verdutzt an, mustert mich von oben bis unten und meint
"Einundzwanzig."
Zwei Sekunden Denkpause, ich fragte mich ob sich diese Situation noch retten ließe und merkte wie mir das Blut in den Kopf schoss.
"Ähhh... ich dachte du wärst jünger... äh... viel jünger..."
Peinlich, peinlich, zumindest ist ihr kritischer Blick einem Lächeln gewichen.
"Nein, in Schweden gibt es keine Kinderarbeit!"
Wie unheimlich, sie konnte meine Gedanken lesen. Die anderen Beiden, wahrscheinlich auch volljährigen Mädchen, grinsten mich so wissend an, war ich vielleicht nicht der Erste, der sowas fragte? Nach einer Entschuldigung und kurzem Smalltalk waren die Wogen dann wieder geglättet und ich kam mir nicht mehr ganz so blöd vor.
An einem Abend sahen wir zufällig ein Poster von der Metal-Band Nevermoore, die in Kiruna ein Freikonzert gab. Da wir sonst nichts weiter zu tun hatten gingen wir zu dem Konzert, was in einer Art Bürgerhaus stattfand. Der Saal war recht klein und durch die circa 50 Leute einigermaßen gefüllt. Auffällig war, dass auf dem Konzert fast nur 14-16 Jährige waren. Habe diesmal zwar nicht nachgefragt, bin mir aber trotzdem sicher ;-) Naja, die Band hatte begonnen, die Musik war gut aber etwas zu laut, weshalb ich mir ein Taschentuch zerknüllte und in die Ohren steckte. Nach einer Weile rief Kathrin mir was ins Ohr, hatte kein Wort verstanden, weshalb ich mit einem ziemlich lauten "HHHÄÄÄÄÄÄÄÄÄ???" reagierte. Problem war, dass die Band just in diesem Augenblick eine kurze Pause in ihrem Stück hatten, so um die Spannung zu steigern vielleicht, bin kein Musiker. Jedenfalls drehte sich das halbe Publikum zu mir um und schaute mich an. Ich konnte ihre Gedanken praktisch lesen, "Was macht der Typ für komische Geräusche auf einem Metalkonzert?" war einer der Häufigeren. Tom, Martin und Kathrin fingen an laut loszulachen... zum Glück spielte die Band nach ein paar Sekunden weiter.
Man könnte jetzt meinen, dass ich mit diesen Peinlichkeiten für die meisten Lacher verantwortlich war, aber zum Glück gab es ja auch noch Martin, der nach gerademal fünf Minuten Snowmobil fahren, das Teil aus der Spur wurf und im Schnee versenkte. Zu dritt mussten wir es da wieder rausziehen. Wenn man halt einen theoretischen Mathematiker ans Steuer lässt ;-)
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