Freitag 5 Uhr morgens. Der Wecker klingelt unbarmherzig und reißt mich aus meinen süßen Träumen. Nur die Sonne ist vor mir aufgestanden. Also Fenster auf, laut gähnend gestreckt und den Tag begrüßt. Fertig gemacht, gefrühstückt und mit dem Bus zum Hauptbahnhof in Linköping gefahren. Um 7 Uhr dann in den Bus nach Stockholm gestiegen und wie das beim mir immer ist bei großen, schaukelnden Dingen, natürlich sofort wieder eingeschlafen.
Um 10 Uhr rum bin ich dann in Stockholm angekommen, strahlend schönes Wetter, verdammt meine Sonnebrille liegt natürlich daheim. Direkt daran gemacht die erste Mission zu erfüllen, die da lautet: "Gebiet aufklären, Deutsche Botschaft ausfindig machen und Reisepass beantragen". Sowas hatte ich nämlich noch nie besessen und da ich vor habe nach Norwegen zu gehen oder auch mal nach Rußland, brauche ich den. Der Bahnhof ist zum Glück mitten in der Innenstadt und von der Botschaft nur so 30 Minuten Fußmarsch entfernt. Also raus aus dem Bahnhof, kurz am Sonnenstand orientiert und nach Osten gelaufen. Mein Weg führte mich durch die Innenstadt und am Hafen vorbei. Die Stadt ist wirklich wunderschön. Viele alte Sandsteingebäude mit Skulpturen, Grünstreifen säumen die Straßen und es gibt sehr viele Parkanlagen. Nach einiger Zeit kam ich dann an der deutschen Botschaft an. Die liegt inmitten eines Stadtviertels in der es nur Botschaften gibt. Ich betrat also das Gebäude und wurde mit einem trockenem "Guten Tag" begrüßt.
"Hallo, ich würde gern einen Reisepass beantragen"
"Füllen Sie diese Formular aus und dann schauen wir mal ob das möglich ist!"
Ach, die Freundlichkeit in einem deutschen Amt. Ich setzte mich also hin, um das Formular auszufüllen. Dabei bekam ich das Gespräch zwischen einer Bediensteten und einem alten Ehepaar mit, das ebenfalls einen Reisepass beantragte. Anscheinend wohnen die beiden seit geraumer Zeit in Kiruna, sind aber weiterhin Deutsche und brauchen deshalb alle 10 Jahre einen neuen Reisepass, der nur in Stockholm ausgestellt wird. Der alte Mann schnautze die Bedienstete an und fragte nach einem Formular für die Rückerstattung seiner Reisekosten. "Wie bitte?" meinte die Frau. Der alte Sack fing an sich aufzuregen, dass er alle 10 Jahre nach Stockholm reisen müsste, weil die deutsche Regierung das so will und niemand ihm seine Reisekosten erstatte. Dabei zahle er doch seine Steuerung in Deutschland und mit denen sollten die gefälligst eine Botschaft in Kiruna aufmachen, denn "in Deutschland wird nur verordnet, da wird nicht gedacht!". Wie es sich für einen Deutschen gehört hat er gleich noch nach der Nummer des Auswärtigen Amtes gefragt, weil er gedenke sich dort zu beschweren. Dass er nicht noch nach der Handynummer vom Steinmeier gefragt hatte war gerade alles. So wie ich das sehe muss der Typ eh nur noch maximal zweimal einen Reisepass beantragen, warum also die Aufregung? Wie die recht junge Bedienstete, also nicht die alte Schachtel mit der Krähenstimme, bei der ich meinen Antrag gestellt hatte, weiterhin so ruhig blieb ist mir ein Rätsel. Nachdem sie den alten Mann abgewimmelt hatte, gab ich mein Formular dann bei ihr ab. Auf die alte Krähe hatte ich keinen Bock mehr. Leider gab es dann noch Probleme mit diesen blöden biometrischen Passbildern, da meine leider zu groß waren. Also zurück in die Stadt gedabbt und neue gemacht. Nach weiteren Formularen und Unterschriften wechselten 900 SEK (ca. 96€) den Besitzer und hoffentlich werde ich in vier Wochen stolzer Besitzer eines biometrischen Reisepasses mit RFID Chip, den jeder möchtegern Hacker so im Vorbeigehen auslesen kann. Aber was rege ich mich auf.
Danach bin ich dann noch etwas durch die Innenstadt flaniert und habe mir den Altstadtteil Gamla Stockholm angeschaut. Um 19 Uhr bin ich dann mit der U-Bahn in den Stadtteil gefahren in dem Daniel wohnt. Es war verdammt gut einen meiner besten Freunde und ehemaligen WG Mitbewohner wieder zu sehen. Ich schaute mir seine Wohnung an, laberte ihm ein Ohr ab und ließ mich dabei bekochen. Wie in alten Zeiten! Gegen Abend trafen wir dann ein paar spanische Studenten und machten mit denen einen Club unsicher. War wirklich spaßig mit den Leuten, die Spanier haben Sprüche drauf und machen Blödsinn, dass man den ganzen Abend was zu lachen hat. Vor allem wenn sie erstmal etwas betrunken sind. Die Frauen in dem Club waren verdammt hübsch und das obwohl ich ja schon einen Monat lang Zeit hatte mich an das hohe Niveau zu gewöhnen. Auch in der Innenstadt wo Daniel und ich uns samstags noch etwas umschauten und einen Kaffee tranken musste man höllisch aufpassen. Wenn man nämlich einer Frau zu lange hinterher schaut, dann verpasst man meistens schon die Nächste, die einem entgegen kommt. Also man hat's nicht leicht ;-)
Samstag abends waren wir dann nochmal in einem Club, war wieder super. Nach so 2 Stunden Schlaf ging es dann um halb sechs wieder los Richtung Linköping. Ich muss unbedingt demnächst mal wieder nach Stockholm gehen. Für ungefähr 15€ mit dem Bus hin und zurück rentiert sich das wirklich. War wirklich ein unvergessliches Wochenende.
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1 Kommentar:
Jetzt bin ich endlich mal zum lesen gekommen. Bei deiner Beschreibeung von dem "Alten Sack" habe ich mich so weggeschießen. Wie geil. *hehe*
Deine Bilder habe ich mir jetzt auch angeschaut. Sind ja echt fett. Und die Weiber erst. Besonders auf München Hoben. Da viel mir echt der Sack in Scheiben.
Da ging es mir glaube ich auch nicht gut(Also genau so schlecht wie in Irland ;) ). Irgend wie habe ich eine totale Schwäche für Blondinen.
Also halt dich ran und mach was draus. ;)
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