Sonntag, August 19, 2007

Toga Party

Nachdem Daniel und ich uns wieder so richtig in Deutschland eingelebt hatten, war uns klar, dass wir dem Volk endlich das geben musten, nach dem es seit langem gelüstet hatte, Brot und Spiele in Form einer WG-Party.
Nach den letzten Parties waren die Ansprüche groß, die Erwartungen gewachsen, ein besonderes Motto musste also her. Nach einigen WG-Zusammenkünften bei guten Wein und über so manchem Folio, lang vergessener Lehr, hatten wir bald eine göttliche Eingebung.
Die Götter wollten eine Toga Party und so sollte es sein!
Mit der Gewissheit, dass uns die Götter wohlgesonnen waren, machten wir uns freudig an die Arbeit; errichteten eine ionische Säule nach der anderen und verzierten alles mit Efeu.
Dann legten wir uns unsere Gewänder an und konnten bald die ersten Gäste begrüßen. Fast alle waren unserer Weisung gefolgt und erschienen in Togen. Die Party war bald in vollem Gange, man gab sich den berauschenden Getränken hin und Musik wart auch vernommen. So befeuert, ließen wir es uns nicht nehmen auch die Perser in ihren Dönerläden zu besuchen und von den Errungenschaften der griechischen Philosophie zu berichten, was häufig mit dem Ausruf "This is Sparta!" endete. Natürlich blieb alles friedlich und schließlich sind auch Römer schöner mit Döner.
Doch genug der geschwollenen Worte und dem Schwachsinn, die Party war der Hammer und die Bilder dazu gibt es hier:
Toga Party

Montag, Juli 16, 2007

Besuch aus Schweden

Nach gerade einmal zwei Wochen klopfte schon der erste Besuch aus Schweden an die Tür. Mein ehemaliger Korridornachbar Tobias hatte etwas Zeit gefunden auf seiner Europa Biketour ein Abstecher nach Karlsruhe zu machen.


Nachdem er in den letzten 11 Monaten häufig Zeit gefunden hatte mir Schweden und die Stadt Linköping näherzubringen, konnte ich mich jetzt endlich mal revanchieren, indem ich ihm Karlsruhe und den Campus zeigte. Das Abendprogramm stand natürlich auch schon. Freitags besuchten wir die Fakultätsparty der Mathematiker bei der es unbeschränkt Freibier gab. Für einen Schweden ist sowas eigentlich undenkbar. Dazu gab es noch tolle Livemusik von der Faculty Gang in der auch Ralph spielte.
Samstag Abends waren wir dann auf dem Hadiko Sommerfest. Ganz schwedentypisch hatte ich ein letztes Mal meinen Overall rausgekramt, Toby hatte seinen leider nicht dabei. Dazu dann noch das passende SOF-Shirt und ich war bereit für den Abend. Auf der Party trafen wir dann noch Jan, Babs, Ralph und andere, viele davon auch im Overall. Die Stimmung war ausgelassen und wir hatten eine Menge Spaß, vor allem Toby nutzte seinen Exotikfaktor als Schwede bei den Damen auf der Party ;-)


Nach nur wenigen Stunden Schlaf rieß uns der Wecker jäh aus unseren Träumen. Leider musste Toby schon früh los, um noch seine Fähre zu erwischen, aber wer feiern kann, kann auch früh aufstehen.
Es waren zwar nur 48 Stunden für Toby in Karlsruhe aber nach eigenem Bekunden hatte es ihm sehr gut gefallen.
Tack för ditt besök!

Donnerstag, Juni 28, 2007

Tag der Abreise

Nach ziemlich genau 11 Monaten geht meine schöne Zeit in Schweden zu Ende. Etwas wehmütig habe ich in den letzten Tagen meine Sachen gepackt, mein Zimmer ausgeräumt und geputzt. Es scheint als ob man seine Spuren verwischen würde, am Ende bleibt ein steriles Zimmer, als ob man nie dagewesen wäre.
Was bleibt sind die vielen schönen Erinnerungen, die ich aus diesem wunderbaren Land mitnehmen werde, ein Teil von mir bleibt wohl zurück.


In Jans, bis an den Rand vollgepackten, Kombi fuhren wir morgens los Richtung Heimat. Noch einmal auf fast leeren Autobahnen bei Tempolimit 110km/h, nicht alles werde ich vermissen. Gegen Abend boardeten wir in Trelleborg die Fähre, die uns nach Travemünde brachte. Von dort aus ging es weiter nach Koblenz, wo Familie Rauland schon sehnsüchtig auf ihren Sohn wartete. Mein Vater war auch wenig später da, ich freute mich rießig ihn wiederzusehen. Wir verabschiedeten uns von den Raulands und fuhren weiter in unser verschlafenes Pfälzer Dörfchen. Es ist schön wieder daheim zu sein.

Mittwoch, Juni 20, 2007

Norwegen Trip

Am 11. Juni machten sich vier notorische Kaffeetrinker auf die Expedition mit dem Ziel, die letzten Winkel von Skandinavien zu entdecken und dabei vielleicht sogar ein paar Elche zu sehen.
Von Linköping aus machten wir, d.h. Jan, Bernhard und ich uns in Jans weißen Kombi auf Richtung Skavsta, wo wir Ralph am Flughafen abholten. Von dort ging es in einem total überfüllten Auto weiter durch Stockholm und Uppsala Richtung Norden an der Ostsee entlang, wo wir eine kurze Rast einlegten um zu Schwimmen und um unserer Sucht zu frönen.
Gegen Abend, nach einigen weiteren Stunden auf schwedischen Straßen, hatten wir (d.h. alle außer Ralph) sogar schon einen Elch am Straßenrand gesehen. Wir besichtigen kurz die Stadt Sundsvall und fuhren nach Westen Richtung Trondheim bis in die späten Abendstunden. Als niemand mehr fahren wollte schlugen wir kurzum unsere Zelte auf und machten uns auf die Pirsch. Wir konnten die Elche zwar rufen hören, nur zeigen wollte sich keiner. Zumindest hat Ralph, der als einziger den Elch am Straßenrand verpasst hat, die Nacht über von einer ganzen Elchkolonie, äähhh Herde geträumt ;-)
Am nächsten Tag schon, im Nordwesten von Schweden, verließ uns der Asphalt und wir holperten auf einer Schotterpiste weiter Richtung Trondheim in Norwegen. Die Landschaft hatte sich von der üblichen Gras-Wald Landschaft zu einer Sumpf-See Landschaft verändert. Mittags erreichten wir dann die Grenze zu Norwegen und konnten endlich auf asphaltierter Straße weiterfahren. Abends kamen wir dann nördlich von Trondheim auf einem verlassenen aber wunderschönen Campingplatz an. Als schon eingespieltes Team bauten wir schnell die Zelte auf und warfen ein 1.8kg Flintsteak auf den Grill. Bei einem Flintsteak handelt es sich wohl um die beste schwedische Erfindung aller Zeiten. Man bekommt sie in den Ausführung 1.1kg bis 1.9kg und es schmeckt einfach fantastisch. Allein der Knochen in der Mitte und die Haut außen gibt einem das wollige Gefühl ein totes Tier vor einem liegen zu haben, in das man alsbald seine Hauer versenken kann... aber ich streife ab. Nach unserem königlichen Mahl gönnten wir uns noch ein mitgebrachtes Bier und glitten in die üblichen Lagerfeuer-Männergespräche ab. Ralph scherzte, dass am nächsten Morgen hier sicher die norwegische Schwimmnationalmannschaft der Frauen trainiere. Mit dieser Vorstellung schliefen wir bald ein... und staunten nicht schlecht als am nächsten Morgen beim Frühstück wirklich eine Gruppe Mädels ankam. Es war zwar nicht die Schwimmnationalmannschaft sondern nur eine Gruppe Sportstudentinnen, die eine Koreographie einstudierten, aber der erste Eindruck von den Norwegerinnen war schonmal sehr positiv. Nur leider haben die sich ein bisschen geziert und wollten nicht mehr mit uns Beachvolleyball spielen... also Sack und Pack wieder ins Auto und weiter nach Trondheim, wo wir wie verabredet das frisch verliebte Pärchen Babs und Jan trafen. Die Beiden kamen quasi gerade aus den Flitterwochen von den Lofoten zurück. Ganz stolz berichteten Sie uns von den vielen gesehenen Elchen, die ja praktisch überall rumstanden. Nachdem mir Jan mit stolz geschwellter Brust die Elchbilder zeigte und mir erklärte, dass die Elche alle noch recht jung und deshalb so klein waren, konnte ich mir das Lachen nicht mehr verkneifen. Auf den Fotos waren nur Rentiere zu sehen, die es im Norden in rauen Mengen gibt, kein einziges zeigte einen Elch. Nach längerer Diskussion, reichlich bösen Blicken und bestimmenter Gestik von Seiten Jans, konnte ich mich dann aber doch noch überzeugen lassen, dass das eine ganz verschwommene Foto einen Elch zeigt. Bei zwei Dingen fängt man besser nicht an mit Jan zu streiten, wenn er glaubt einen Elch gesehen zu haben oder wenn er Hunger hat.
Am nächsten Tag brachten uns etliche Fähren, überteuerte Brücken und der wunderschöne Pass Trollstigen nach Bergen, wo wir uns in einer Jugendherberge einquatierten. Der Student an der Rezeption lud uns nach Dienstschluss kurzerhand auf ein Bier ein und zeigte uns die coolsten Clubs in der Stadt. Es war ein Hammerparty und zu dieser Jahreszeit wurde es nie wirklich dunkel, was dem ganzen nochmal einen besonderen Flair gab. Die Norweger sind im Gegensatz zu den Schweden ein ausgesprochen offenes Völkchen. Häufig waren wir davon überrascht wir direkt die Menschen in Norwegen auf Fremde zugingen, von der schwedischen Verschlossenheit keine Spur.
Die nächsten beiden Tage kämpften wir uns auf den kleinsten Straßen zu dem berühmten Preikestolen, einem Felsen, der 600m über einem wunderschönen Fjord liegt. Schon alleine die zweistündige Wanderung dorthin macht einem nochmal klar, dass Norwegen nur aus der Hand eines Künstlers stammen könne.
In den folgenden Tagen machten wir noch etwas den Süden von Norwegen unsicher, besichtigten die Stadt Rauland, was Jan Rauland sehr am Herzen lag und als wir zufällig an dem Dorf Flo vorbeifuhren schoss auch ich noch ein paar Bilder.
In Oslo besuchten wir dann noch den Holmenkollen und gönnten uns noch ein Eis in einem Cafe. Dort mussten wir uns auch bald von Ralph verabschieden, dessen Flug von hier aus nach Deutschland zurück ging. So machten wir Verbliebenen uns auch auf den Heimweg ins schöne Linköping zurück mit den vielen Eindrücken und Bildern der letzten Tage, die unserem Schwedenaufenthalt einen würdigen Abschluss gaben.

Auf dieser Karte kann man nochmal unsere mehr als 3.000 km lange Strecke ungefähr sehen:
Quelle: Map24.de


Was wäre so ein Bericht ohne Bilder? Mit einem Klick auf das Bild geht es zu meinem Webalbum.
Norwegen Trip

Freitag, Mai 25, 2007

SOF 2007

Die SOF 2007 (Student Orkester Festivalen), das größte Festival in Skandinavien welches jedes Jahr abwechselnd in Linköping und Uppsala ausgetragen wird, ist vor ein paar Tagen zu Ende gegangen und hat tiefe Spuren auf den Gesichtern der Studenten hinterlassen. Mit einem immer noch vorhandenen Schlafdefizit aber glücklich, schleppte man sich Montag Morgens wieder an die Uni. Die letzten fünf Tage waren die beste Party, die Schweden zu bieten hat.
Auf einem riesigen Parkgelände mit fünf Bühnen stellten meist studentische Hochschulgruppen ihr musikalisches Können unter Beweis bei donnerten Beifall. Dazu gab es noch einige Discoräume, die man aufsuchen konnte wenn man von der Orchestermusik genug hatte, was nicht wirklich häufig vorkam. Neben dem musikalisch Gebotenen, gab es noch wie auf einem Straßenfest Hüpfsburgen, ein Bällebad und andere Vergnügungen aus der Jugend. Hand aufs Herz, wer hätte nicht Lust nochmal ein Kind zu sein für einen Tag.
Ein weiteres Highlight der SOF war eine Parade durch die Stadt. Das Thema der Parade war Amerika, deshalb waren auf den meisten Wägen der Studenten verschiedene amerikanische Klischees stilisiert. Gekonnt wurde Spaß mit so manchem Denkanstoß kombiniert. Wettertechnisch hatten wir echtes Glück, fünf Tage lang Sonne und dabei wahnsinning abfeiern, was will man mehr?
Noch lange werde ich an dieses Fest zurückdenken, vielleicht schaue ich auch einfach nächstes Jahr in Uppsala mal vorbei :-) Es wundert einen schon sehr wie es den Studenten in Schweden möglich ist etwas so großes so reibungslos auf die Beine zu stellen.
Hier ein paar ungeordnete Bilder von dem Spektakel, die leider die Wahnsinnsstimmung nur unzureichend vermitteln.
SOF 2007

Noch ein paar Bilder findet man hier.

Montag, Mai 14, 2007

Grand Prix Eurovision

Über das Wochenende war ich zum zweitletzten Mal zu Besuch bei Daniel in Stockholm. Gleich nach meiner Ankunft Samstag Mittags gingen wir erstmal gemütlich einen Kaffee trinken, es war sogar warm genug um draußen zu sitzen. Dabei dann die üblichen Gespräche, was alles passiert ist, wie komisch doch manchmal die Schweden sind und hauptsächlich darüber, dass wir beide nur noch knappe 6 Wochen in diesem Land verbringen werden.
Danach bei Daniel in der Wohnung, gab es dann wieder etwas Leckeres zu essen, was mit einer der Hauptgründe dafür ist, dass ich Daniel häufig besuche. Nach Wochen endlich mal wieder was Richtiges zu essen.
Frisch gestärkt machten wir uns dann mit ein paar weiteren Deutschen auf zu einem Schweden, der eine Einweihungsparty für uns schmiss. Er und seine amerikanische Freundin haben eine Wahnsinns Wohnung in Södermalm, einem der teuersten Viertel in Stockholm bezogen. Die gerade neu renovierte Wohnung in einem Altbau kann sich wirklich sehen lassen, hohe Decken, Parkettboden, eine Küche aus Edelstahl (alles von Siemens) und alle Arbeitsflächen aus edlem Stein. Ich war nur kurz verwundert als er uns später Häppchen mit Kaviar servierte und der Alkohol war, Schweden untypisch, auch reichlich für alle da.
Bald war die Wohnung gefüllt, es wurde viel erzählt und dabei nebenbei noch den Grand Prix Eurovision geschaut. Am Ende bei der Auszählung der Punkte, die Türkei hatte gerade 12 Punkte an Armenien gegeben, da meint der anwesende Türke trocken: "Oh, sorry wegen dem Völkermord aber hier sind 12 Punkte!". Ich hab mich darüber fast kaputt gelacht, natürlich hatte auch er es witzig gemeint und wollte damit eher zum Ausdruck bringen, dass er keiner der üblichen Türken ist oder besser gesagt nicht dem Klischee entspricht. Um dem auch nochmal Nachdruck zu verleihen erzählte er uns folgenden Witz:
Als Gott sah, dass es verschiedene Religionen auf der Erde gab, wollte er die Frauen gerecht unter den großen Religionen aufteilen. Dazu brachte er alle Frauen in ein großes, weites Tal und bestellte nach einem Propheten aus jeder Religion. Sobald eilten Moses, Jesus und Mohammed herbei.
"Damit auch alles seine Ordnung hat", sagte Gott, "darf sich jeder von euch, in historischer Reihenfolge, die Frauen aussuchen."
Moses trat also in das Tal und rief: "Alle schlauen und intelligenten Frauen zu mir!"
Sie kamen und Moses zog mit den Frauen von dannen, die fortan jüdisch waren.
Nun kam Jesus an die Reihe, er rief: "Alle schönen und gut aussehenden Frauen zu mir!".
Sie kamen und folgen Jesus, von nun an wurden sie Christen genannt.
Als Letztes kam Mohammed dran, er schaute sich die übrig gebliebenen Frauen an, stutzte etwas und sagte: "Jo, zieht euch irgendwas über und dann kommt halt mit mir!"
und sie wurden Muslime.

Sehr geil oder? Nach der Einweihungsparty ging es dann weiter in die Stadt, wo wir noch etwas in einem Club abzappelten. Es war ein sehr gelungener Tag.
Am Sonntag gingen wir dann noch ein paar Runden Joggen und bald musste ich schon wieder los Richtung Linköping.

Montag, Mai 07, 2007

Labs

In Schweden legt man beim Studium wert auf viel Praxis und beschäftigt die Studenten in sogenannten Laboren (engl. Lab), was nichts weiter als praktische Übungen sind.
Zur Zeit beanspruchen mich vor allem die Labs aus meiner Vorlesung Numerical Methods for Advanced Computer Graphics und Programming Parallel Computers.
In Programming Parallel Computers lassen sie uns Studenten an Schwedens schnellsten Supercomputer ran, der es mit 1132 GFlops Ende 2003 immerhin noch auf Platz 103 der Top 500 schaffte. Die Sicherheitsvorkehrungen, um an einen Account zu kommen waren, schon etwas schärfer als üblich. Da der Cluster, also der Supercomputer, aus den USA kommt hat sich die Universität verpflichtet nur Verbündeten einen Zugang bereitzustellen. Deshalb wurde von jedem eine Kopie des Ausweises eingesammelt und geprüft. Mich hätte ja sehr interessiert was passiert wäre, wenn einer der iranischen Austauschstudenten mit ihm Kurs gewesen wäre. Oder vielleicht haben sie die schon im Voraus ausgefiltert? Wer weiß...
In dem Kurs lernen wir hauptsächlich den Umgang mit MPI, womit man Programme für Computer-Cluster schreibt und OpenMP, mit dessen Hilfe man Multicore- und Multiprozessorsysteme programmiert. Alles sehr technisch aber ich dachte ich erwähne doch mal was ich so neben den Parties treibe. Mir sind da schon so gänzlich aus der Luft gegriffene Gerüchte zu Ohren gekommen, dass ich hier gar nichts schaffen würde. Das stimmt so ganz natürlich nicht.
In Numerical Methods for Advanced Computer Graphics machen wir sogar, ganz untypisch für die Mathematik, etwas, das sich vorzeigen lässt.


Man sieht hier einen Punkt oder auch idealisierten Ball, der den Gesetzen der Schwerkraft ausgesetzt wird und sowohl am Boden als auch an dem sich bewegenden Hindernis abprallt.


Der Vogel war nur als Punktwolke vorgegeben und wurde durch parametrisierte Splines gezeichnet. Er bewegt sich entlang einer Sinuskurve und wird dabei mit Hilfe von einer Rotationsmatrix nach der jeweiligen Steigung der Sinus Funktion gedreht.

Hui, viel Fachsimpelei, ich frage mich wer bis hierhin gelesen hat. Mich beschleicht gerade die Befürchtung, dass ich damit die eh schon bescheidene Anzahl meiner weiblichen Leser weiter reduziert habe. Haltet durch, das nächste Mal gibt es wieder etwas lustigeres zu lesen!

Sonntag, Mai 06, 2007

Was mich ärgert

Da sitzt man an einem Samstag Abend zu später Stunde in geselliger Runde mit internationaler Besetzung und hängt gemeinsam seinen Gedanken nach. Bei ein paar Gläsern Wein oder auch Bier hangelt man sich von einem lauen Schwätzchen zum nächsten während die Zeit so an einem vorbeifließt. Zu fortgeschrittener Stunde lässt die Vernunft in den Diskussionen erfahrungsgemäß immer mehr von sich missen und bei uns war das keine Ausnahme. Ein Österreicher empörte sich z.B. lautstark darüber, dass jeder Österreicher alle Ausdrücke der Deutschen kenne, aber nur wenige Deutsche könnten etwas mit den einfachsten österreichischen Ausdrücken wie Jänner anfangen. Das sei nicht in Ordnung, sowas müsse geändert werden. Diesem absurden Vorschlag brachte ich die etwas spitze aber nichtsdestoweniger richtige Bemerkung entgegen, dass Deutschland nunmal viel wichtiger als Österreich sei und es deshalb schon passe, wie es ist.
Meine Aussage wiederum nahm ein bis dato still zuhörender Schwede zum Anlass seine Gesangskünste mit "Deutschland, Deutschland über alles!" unter Beweis zu stellen.
Klar, nur so zur Provokation, hatte aber trotzdem gesessen. Plötzlich ist man selbst wieder in der missligen Lage sich für einen Hauch von Nationalstolz rechtfertigen zu müssen. Ich fühle mich nicht schuldig für etwas, was die Generation meiner Großväter verbrochen hat und sehe es darüber hinaus nicht ein warum ich mein Land nicht genauso bevorzugen kann wie ein Franzose Frankreich und ein Italiener Italien bevorzugt.
Man erwartet einfach, dass ein Deutscher nicht stolz auf sein Land ist und ständig sein Licht unter den Scheffel stellt. Tut er das nicht kommt man gern mit solchen verbalen Tiefschlägen. Sowas ärgert mich...

Donnerstag, April 19, 2007

Lang ist's her...

... seit ich das letzte Mal etwas schrieb. Zu meiner Entschuldigung kann ich nur sagen, dass ich echt viel um die Ohren hatte. Was war also so los?
Die Woche vor Ostern war ich mal wieder in Deutschland um meine Familie und Freunde zu sehen. Es stand in der Woche jeden Tag etwas an, das Schönste war, dass ich mit meiner ganzen Clique die Grillsaison einleiten konnte. War ein super Abend.
Noch am Ostersamstag ging es dann zurück nach Schweden wo ich mich bis zum kommenden Freitag auf meine Klausur in Queuing Theory (engl. für Warteschlangentheorie) weiter vorbereiten musste. Trotz tage- und nächtelangem Lernen lief die Klausur leider schlechter als erwartet. Wäre ich abergläubisch würde ich es auf das Datum schieben, Freitag, den 13. Da ich das leider nicht bin, muss ich mir etwas anderes als Ausrede einfallen lassen.
Vielleicht hätte ich aber auch ganz einfach auf den Spruch der Woche unseres Kühlschrankphilosophen Toby hören sollen.


Noch am gleichen Tag kam mich dann Mittags mein Cousin Markus besuchen. Nach einer obligatorischen Uni- und Stadtführung grillten wir mit ein paar anderen Studenten neben dem Volleyballfeld. Danach ging es dann noch zu einer kleinen, bunt gemischten Preparty.
Den Samstag verbrachten wir dann in Stockholm, hauptsächlich in der Innenstadt und im Skansen. Am späten Nachmittag trafen wir dann noch Daniel, der uns irgendwie wirr in der Stadt rumführte. Auch er war auf einer Party am Vorabend und seine Orientierungslosigkeit damit entschuldigt.
Sonntags, wieder zurück in Linköping, machten wir eine Fahrradtour zum See Roxen und dann am Kindakanal entlang. Das Wetter war mit 25°C ausgesprochen warm für Schweden im April. Ein schöner Ausflug.
Schon am Montag musste ich mich dann wieder von Markus verabschieden, die Schulpflicht rief. Mich riefen mehr die zwei unbearbeiteten Laborarbeiten, die ich in letzter Zeit grob vernachlässigt hatte.
Habe ich sonst noch was vergessen? Ja! Nachdem mich die Busfahrer in Linköping nun regelmäßig für älter als 26 halten (und ich deshalb mehr zahle), habe ich mich von meinem Bart getrennt in der Hoffnung etwas jünger auszusehen.


Und siehe da, plötzlich nimmt man mir die zarten 25 wieder ab.
Über das kommende Wochenende kommt mich dann meine Clique aus der Heimat besuchen, wovon ich dann nächste Woche berichten werde. Also keine Angst, ich habe das Bloggen nicht aufgegeben!

Montag, März 26, 2007

Neulich beim Arzt

Als vorausschauender Mensch, den ich gerne vorgebe zu sein, wollte ich mich noch vor der Frühlingszeit gegen FSME impfen lassen, das durch Zecken übertragen wird. Das Risiko hier in Schweden von einer infizierten Zecke gebissen zu werden ist zwar nicht hoch, aber es gibt vor allem um den See Vättern und um Stockholm doch ein erhöhtes Risiko. Da ich vor habe Ende Juli auch in diesen Gegenden zu wandern, dachte ich mir, warum nicht mal impfen lassen, sicher ist sicher.
So ging ich also Mittwoch Abends zur Drop-in Sprechstunde, d.h. Vorbeikommen ohne Termin. Schon nach wenig mehr als einer halben Stunde kam ich an die Reihe. Der Arzt war sehr freundlich und nach den obligatorischen Worten der Begrüßung sagte ich ihm, dass er mich gegen FSME impfen solle.
"Okay, wohin geht den die Reise?"
"Reise??? Nein, ich möchte über Sommer hier in Schweden wandern und deshalb die Impfung."
"Gibt es die Krankheit überhaupt in Schweden?"
"Ähhh.... ja, habe da so ne Karte gesehen mit roten Punkten um den Vänern, ähh.. oder Vättern..." Der Arzt schlägt ein Buch auf. "... ach ja und um Stockholm oder so."
Er klappt das Buch zu und schaut mich ernst an.
"Die FSME Ansteckungsgefahr in Schweden wird maßlos übertrieben, da gibt es nur 140 Neuerkrankungen pro Jahr... und überhaupt so tragisch ist das ja alles gar nicht... und die Amerikaner kommen auch alle her und wollen geimpft werden nur wenn sie das Wort Europa hören..." So ging der Monolog dann die nächsten zehn Minuten in denen der Onkel Doktor mich mit mehr oder weniger stichhaltigen Argumenten von der Impfung abbringen wollte. Ich legte mein freundlichstes 'Ich höre dir zwar nicht zu, aber wenigstens lasse ich dich ausreden'-Gesicht auf, scheinbar hatte er was das Quatschen angeht einen gewissen Nachholbedarf zu stillen.
Nach einer Weile war er dann fertig oder er hatte einfach gemerkt, dass ich eh nicht mehr zuhöre, bin schließlich kein Schauspieler. Er blickte mir tief in die Augen, wartete zwei Augenblicke und fuhr mit gesenkter Stimme fort: "Möchten Sie sich immer noch impfen lassen?"
"Ja, ich will!" mit entschlossener Stimme aber mittlerweile doch etwas verunsichert.
Sein Blick lag weiter auf mir, dann entspannte sich sein Gesicht plötzlich, fast zu einem freundlichen Lächeln hin. "Okay, ich bin ja auch dagegen geimpft, ist einfach sicherer, richtig?"
Alles klar, ne?

Sonntag, März 18, 2007

Spikning

An einem lauen Herbsttag in Jahre 1517 machte sich mein alter Freund Martin Luther auf den Weg zur Schlosskirche in Wittenberg und schlug dort seine 95 Thesen an das hölzerne Kirchentor. Das Internet war damals leider noch nicht erfunden, sonst hätte er wohl einfach einen Eintrag auf seinem Blog geschrieben. Oder auch nicht. Vielleicht war ihm der symbolische Akt, der mit dieser Form der Veröffentlichung einher ging, wichtiger als die bloße Publizierung. Der Abschluss seiner jahrelangen Forschung und Arbeit, die Reinigung seiner Seele davon, seine persönliche Karthasis. Wie mag er sich in diesem Moment gefühlt haben als er den Hammer zum letzten Schlag hob? Wie Noah als er den letzten Nagel in die Arche trieb? Glücklich über das Geleistete aber furchtsam vor dem Sturm, der bald aufziehen würde?
Im durchweg protestantischen Schweden knüpft man an den meisten Universitäten an diese historische Begebenheit an. Die Doktoranden schlagen am Tage der Abgabe ihrer Doktorarbeit eine Kopie davon an den Baum der Weisheit, wie er hier in Linköping genannt wird. An anderen Universitäten ist es manchmal auch ein altes massives Brett.


Diese ausgesprochen schöne Tradition, wie ich finde, nennt man Spikning. Von diesem Tag an läuft eine dreiwöchige Frist, in der der Doktorand seine Arbeit gegen Kritik und im Disput verteidigen muss. Genauso wie einst Luther, der geistige Vater des Spiknings, seine Thesen gegen die Kritiker verteidigen musste.

Montag, März 12, 2007

Je mehr sich die Dinge verändern...

... desto sicherer ist doch, dass alles gleich bleibt. Oder doch nicht? Der Wind der Veränderung fegt auch durch meinen Korridor. Letzten Donnerstag ist Mats ausgezogen, der Schwede mit dem ich die ganze Zeit am meisten Unfug gemacht habe. Vorbei ist es nun mit dem spontanen Rumblödeln wann immer man sich in der Küche traf. Seine Ausstandsfika hat er gestern Abend gegeben, wo er sich mit Kuchen und Eis bei uns für die schöne Zeit bedankte. Er verließ uns mit den Worten "Macht's gut und macht mich stolz!" und entschwand ins Dunkle der Nacht.
Zumindest bleibt er unserer allwöchentlichen Prison Break Vorführung treu. Eine absolut süchtigmachende Serie zu der er mich angefixt hat.

Auch Jan Erik wird uns wohl bald verlassen, denn heute Nachmittag hielt er die Präsentation seiner Diplomarbeit, irgendwas mit DNA und phosphorisierendem Zeugs. Ich war auch mit von der Partie, konnte die Einladung dazu nicht ausschlagen, schließlich hatte er 4.5 Jahre auf diesen Tag hingearbeitet und da ist man um jeden Zuhörer froh. Ich saß also mit ziemlich ratlosem Gesicht in der Menge und verstand nur Bahnhof. Chemie und Biologie waren eh nie mein Ding gewesen und dass der Vortag auf Schwedisch war machte die Sache nicht unbedingt leichter. Nach einer dreiviertel Stunde war die Präsentation dann gelaufen und es durfte gefragt werden. Als erstes kam der Opponent an die Reihe. Das ist ein Student der gleichen Fachrichtung, der den Vortrag und die Arbeit prüfen muss. Nach dem eigentlichen Vortrag brachte er dann seine Kritik vor und Jan Erik musste sich verteidigen bzw. die gestellten Fragen ausräumen, was in die Bewertung einging. Dieses Opponenten-Prinzip ist, soweit ich das weiß, an deutschen Hochschulen völlig unbekannt und ich fand es zuerst auch ziemlich assi. Da wird ein Student bestimmt, der einem meistens guten Bekannten möglichst alle Fehler und natürlich auch Positiva aufzeigen muss. Vetternwirtschaft ist da scheinbar Tür und Tor geöffnet. Trotzdem lief alles, Schweden typisch, seinen geordneten Weg ohne erkennbare Manipulation. Der Opponent wurde sogar noch für seine guten Kritikpunkte vom Professor gelobt und Jan Erik fand sie durchaus angebracht. Nach dem der Opponent gesprochen hatte, war dann der Professor mit dem Fragen an der Reihe. Unter anderem sprach er die etwas verwirrende Beschriftung der Achsen in einem Schaubild an. Jan meinte ganz souverän "Das ging nicht besser mit dem blöden Programm" und schob hinterher: "Es stammt von einem Deutschen!". Das Gelächter war natürlich groß im Saal. Ich hatte von all dem nicht soviel verstanden, dusselte gerade etwas vor mich hin und wurde erst bei dem Wort "Tysk!", also Deutscher, wieder hellhörig. Darauf das Gelächter, mir war also klar, dass es ein Witz auf meine Kosten war, aber zumindest wusste ja kaum jemand im Saal, dass ich Deutscher bin. Ich pfählte Jan Erik mit bösen Blicken, worauf er mich angrinste und meinte: "Sorry, Florian!" Ok, jetzt wusste es jeder. Ein guter Konter fiel mir in dem Augenblick leider auch nicht ein, so entschied ich mich dafür einfach mitzulachen, auch wenn ich erst später erfuhr worum es überhaupt ging. Lächeln ist die beste Art dem Gegner die Zähne zu zeigen, das hatte mir schon immer meine Mutter gepredigt :-)

Donnerstag, März 08, 2007

Göteborg - Oslo Trip

Mittwoch Abends kamen Diana und Jürgen aus Berlin zu Besuch. Ich hatte mich schon den ganzen Tag darauf gefreut meine langjährigen Freunde wiederzusehen.
Nachdem ich den Beiden meinen Korridor und mein Zimmer gezeigt hatte, das Gepäck verstaut war, gingen wir ins Flamman, wo eine ziemlich gute Jazz Band spielte. Bei ein paar Bier und schönen Ambiente konnten wir dann herrlich über die letzten Monate reden, wie alles läuft, was passiert ist und so manch witzige Anekdote. Die Zeit verging wie im Flug und wieder bei mir daheim, fielen wir müde in unsere Betten.
Donnerstags gab ich dann eine kleine Führung durch die Uni mit längerem Zwischenstopp im Café Baljan, meinem Stammcafé, wo wir frühstückten. Gegen Mittag verschlug es uns dann in die Innenstadt von Linköping. Wir durchstreiften die kleine Fussgängerzone, den großen und den kleinen Platz und fanden uns schließlich in einem Café ein zur obligatorischen Fika mit Semlor.
Auf dem Abendprogramm stand dann die Kneipe Herrgår'n, wenn auch nicht so lange, da wir nächsten Morgen ja zu unserem Ausflug früh aufbrechen wollten.
Freitag morgens ging es dann mit Sack und Pack in einem gemieteten Auto Richtung Göteborg. Zur Verstärkung und als Ortskundige hatten wir noch Sofia von meinem Korridor mitgenommen, die in einem Dorf nähe Göteborg aufgewachsen ist. Sie war so nett uns auf ihrer Farm unterzubringen, was uns die Suche nach einer Jugendherberge in Göteborg ersparte. Nach einigen Stunden Fahrt kamen wir also auf ihrer kleinen Farm an, die weit abgelegen von anderen Häusern stand. Das kleine Häuschen, die Stallungen und die Natur drumherum strahlten diese Art von friedlicher Ruhe ab, die einem sofort wohl fühlen lässt. Wir brachten unsere Gepäck in die Wohnung und wurden schon auf dem Weg dorthin von Hunden und Katzen begrüßt, wie es sich ja für eine richtige Farm gehört. Obwohl ich ja durch meine lange Zeit in Karlsruhe eher zum Städter geworden bin, konnte ich sofort wieder verstehen was Leute dazu bringt abseits von Allem auf dem Land zu leben. Die Tiere, diese behagliche Stille und Gemächlichkeit, es ist wie wenn man von dem fünften Gang in den ersten zurückschaltet. Die Zeit läuft auf dem Land langsamer und die Eindrücke sind intensiver, berühren mehr.
Nach einem Kaffee in ihrem Haus zeigte Sofia uns die Stallungen, viele Pferde und ihren eigenen Hengst, mit dem sie und uns dann das Sprungreiten vorführte. Später dann durften wir auch alle mal zwei Runden in der große Halle reiten. Ich saß das erste Mal auf einem Pferd und hatte es mir ehrlich gesagt etwas leichter vorgestellt. Was die Faszination an Pferden ausmacht, kann ich bis heute nicht verstehen. Okay, man kann darauf durch die Prärie reiten aber eigentlich sind diese Tiere doch langweilig. Ein Hund ist viel agiler, macht mehr Blödsinn, bringt einen zum Lachen und man kann ihn knuddeln. Also ein Pferd kommt mir mal nicht ins Haus.
Den restlichen Teil des Abends und der Nacht, verbrachten wir in der Innenstadt von Göteborg, wo wir einige Kneipen unsicher machten. Was sofort auffiel sind die Menschen in Göteborg, man ist kaum in der Kneipe und schon kommt man mit ein paar wildfremden Leuten ins Gespräch. Eigentlich bin ich aus Linköping eher das Gegenteil gewohnt. Es scheint also was dran zu sein, dass in Göteborg die freundlichsten Schweden wohnen.
Um fünf Uhr morgens kamen wir nach zweistündiger Odyssee wieder auf der Farm an. Der Abend war wirklich klasse gewesen, nur zum Ende hin wurde alles etwas chaotisch... naja, Details gibt's nur auf Nachfrage ;-)
Über den nächsten Morgen besichtigten wir nochmal Göteborg, verabschiedeten uns von Sofia und fuhren nach Strömstad weiter.

Göteborg Fotoalbum

Strömstad ist ein kleines Hafenstädtchen genau zwischen Göteborg und Oslo und genau das war mit der Hauptgrund für unseren Besuch. Nichtsdestotrotz ist es ein ausgesprochen schönes Städtchen, sehr ruhig und das Stadtzentrum ist nur ein Steinwurf vom Meer entfernt, was dem Ganzen einen besonderen Flair gibt.

Strömstad Fotoalbum

Sonntags stand dann Oslo auf dem Programm. Eine wahrlich bezaubernde aber auch extrem teuere Stadt. Man entdeckt ständig einen schönen Platz nach dem Anderen. Die meisten Gebäude in der Innenstadt sind wahre Prunkbauten, die perfekt in Schuss gehalten werden. Auch zieren überall Kunstwerke und Statuen die Innenstadt. Was uns vor allem auffiel sind die vielen nackten Darstellungen von Männern, Frauen und Kindern. Es sind wohl über die Stadt mehr als hundert Statuen von nackten Menschen verteilt, was die Kunst irgendwie naiv wirken lässt. Im Touristenbüro konnte man uns leider auch nicht erklären was es mit den ganzen Statuen auf sich hat.
Während unseres Aufenhalts in Oslos nahmen wir hauptsächlich Fast Food zu uns, da nur das wirklich bezahlbar war. Nur einmal aßen wir in einer Pizzeriakette, wo ich für eine kleine Pizza Margherita umgerechnet 12€ hinlegen musste. Der Titel der teuersten Stadt der Welt kommt also nicht von ungefähr. Witzig war auch unser doch relativ günstiges Hotel mit Frühstück. Als wir uns erkundigten wann es dann Frühstück gäbe, sagte man uns, dass wir essen könnten wann immer wir wollten, das Frühstück hänge ab sieben Uhr in einem Plastikbeutel an unserem Türknauf. Na Mahlzeit!

Oslo Fotoalbum

Montag Abends erreichten wir unsere letzte Station unserer Reise, Karlstad, das am nördlichsten Zipfel von Schwedens größten See, dem Vänern, liegt. Dort waren wir in einer Jugendherberge untergebracht, die gerade noch renoviert wurde. Nahezu alle Jugendherberge (Vandrarhem) in Schweden stellen übrigens eine Küche zu Verfügung in der man sich dann seine eigenen Gerichte kochen kann, was so einen Ausflug natürlich nochmal günstiger macht.
Wir besichtigten die Innenstadt von Karlstad und die etwas außerhalb gelegene Universität, wo schon meine Cousine studiert hatte.

Karlstad Fotoalbum

Mittwoch Morgens brachen wir dann den Heimweg nach Linköping an. Es war ein toller Ausflug und wir nahmen uns fest vor, in einem Jahr nochmal wiederzukommen, dann im Sommer.

Mittwoch, Februar 28, 2007

Argumentverstärker

Letztens haben wir uns mal dran gemacht den Abstellraum unseres Flures zu entrümpeln. Neben viel Müll fanden wir auch allerlei Nützliches wie Lampen, eine Hängematte für den Sommer und neue Gardinen. Dabei lag auch ein geschnitzter Knüppel, den einer der Schweden entsorgen wollte, was ich jedoch dann verhinderte. Schließlich weiß man ja nie wann das nächste Mal die Ryd-Gang vor unserer Tür randaliert und außerdem so schlug ich vor, wäre es doch eh witzig den Knüppel im Eingangsbereich griffbereit an der Wand zu haben. Natürlich nur so wegen der Optik, ich verabscheue Gewalt. Darüber dann noch ein witziger Spruch und vielleicht überlegt es sich dann der schwedische GEZ Mann zweimal ob er klingelt.
Leider wurde mein Vorschlag bei der nächsten Flurversammlung abgelehnt und so fristet mein Argumentverstärker, wie ich ihn liebevoll taufte, ein Schattendasein in der Abstellkammer.


Eigentlich war es ja klar, dass ich mit diesem Vorschlag hier in Schweden auf verlorenen Posten stand. Ich meine in einem Land, von dem noch nie ein Krieg ausging und das auch nicht richtig bei den Weltkriegen mitspielen wollte, kann man mit sowas einfach nicht kommen ;-)


Okay, Spaß beiseite... so langsam werde ich vielleicht etwas zu makaber. Gewalt und Krieg gehören sicher zu den schlimmsten Geiseln der Menschheit und man sollte beides strikt ablehnen. Moralischer Zeigefinger wieder runter.

Dienstag, Februar 27, 2007

Pawlowscher Keks

Gemeinschaft macht stark, sagt man. Anonyme Alkoholiker z.B. finden in der Gemeinschaft neue Hoffnung. Religiöse Menschen geben sich gern, trunken durch den heiligen Geist, einer kollektiven Fantasie hin, um sich nicht alleine zu fühlen. Das imperiale Bündnis in Europa gibt uns die Kraft jedes Land der Erde, das sich unserer Zurichtung für die aktuelle Neuverteilung der Profite widersetzt, aus dem Himmel herab zu züchtigen und seine ganze gesellschaftliche Daseinsform in einen Trümmerhaufen zu verwandeln. Gemeinschaft macht also stark. Klar.
Das wissen sogar schon die meisten Fische und deshalb organisieren sie sich in großen Schwärmen, um andere Raubtiere zu verwirren. Das gleiche gilt natürlich für die Vögel, die ja praktisch auch nur Fische in der Luft sind. Es scheint demnach so als wenn der Vorteil einer Gemeinschaft eine Gott gegebene Naturkonstante sei, wäre da nicht, ja wäre da nicht die Spezies der Kekse in Schweden.
Nach wochenlangen Experimenten mit meinen Flurschweden habe ich den Beweis! Gemeinschaft kann auch tödlich sein.

Folgender Versuchsaufbau:
Man nehme einen Teller voll schwedischer Schokoladenkekse und platziere ihn plakativ auf dem Tisch im Gemeinschaftsraum.


In den folgenden Tagen werden die Kekse einer nach dem anderen gefressen. Meistens passiert dies nach der Abenddämmerung, wenn sich die Schweden unbeobachtet fühlen.
Nach ein paar Tagen sieht es im Revier der Kekse dann so aus:


Ein einzelner Keks ist der traurige Überlebende einer einst so stolzen Herde. Nach einer Weile entscheidet man sich instinktiv diesen Keks von seinem Leid zu erlösen und ihm den Gnadenbiss zu geben. Aber nicht so in Schweden. Hier scheint man Mitleid mit dem letzten seiner Art zu haben und verschont den Keks, verdammt ihn zu einem Leben in Einsamkeit aber Sicherheit. Der Keks musste tagelang warten bis er eines Morgens doch verschwunden war, ein paar Krümmel zeugten von seinem Schicksal. Ich hatte natürlich sofort Jacquinto in Verdacht. Ein portugiesischer Immigrant, der die schwedische Mentalität noch nicht ganz verinnerlicht hat und lag mit meinem Verdacht richtig. Er gab zu den Keks gerissen zu haben und erklärte mir, dass ein richtiger Schwede nie das letzte Stück von irgendetwas essen würde. Der Keks wäre liegen geblieben bis zum jüngsten Tag. Das wiederum löste natürlich meine Forscherinstinkte aus. Ich sagte Jacquinto, dass er keinen einzelnen Keks mehr essen sollte. Dann kaufte ich mir eine neue Schachtel Kekse und fing an immer nur einen einzelnen Keks auf den Teller zu legen. Und wirklich, wie vorhergesagt, der Keks wurde tagelang nicht gegessen. Darauf verspeiste ich demonstrativ, im Beisein meiner Flurschweden, den Keks, was nicht ohne Protest von Tobias vonstatten ging. Diesen Vorgang musste ich etliche Male wiederholen. Einen Keks auslegen, warten, verspeisen, bis endlich eines Tages ein Keks verschwunden war ohne mein Zutun. Eine kurze Recherche ergab, dass Jan-Erik, ein richtiger Schwede, den Keks gegessen hatte. Meine Konditionierung war also ein voller Erfolg. Ich hatte anscheinend durch das Vorführen einer Einzelkeksvertilgung die Hemmschwelle von Jan-Erik soweit herabgesetzt, dass auch er einen einzelnen Keks nicht länger verschonte.

Fassen wir also unsere Erkenntnisse zusammen:
1. Für einen Keks in Schweden bringt Gemeinschaft keine Sicherheit, eher im Gegenteil, nur allein ist er absolut sicher.

2. Ein unbeeinflusster Schwede isst niemals einen einzelnen Keks, oder generell das letzte Stück.

An das Max-Planck-Institut: Bitte überweist die Forschungsgelder auf das übliche Konto. Danke!

Montag, Februar 26, 2007

Swedish Mating and Dating

Den Schwedinnen sagt man ja nach, dass sie alle blond und willig sind, zumindest ist das eine landläufige Meinung in vielen europäischen Ländern. Mit einem Grinsen erinnere ich mich da gerne noch an eine der ersten Vorlesungen des Schwedisch 1 Intensivkurses. Unsere Lehrerin hatte ihre attraktive Tochter mitgebracht, die so auf die 30 zuging, um uns etwas über Schweden aus der Sicht der Jugend zu erzählen. Ziemlich schnell war klar, dass man mit der über wirklich alles diskutieren konnte und nach einer Weile kam die Frage auf, wie man es hier den mit dem Sex hält. Grinsend meinte sie, dass ihr natürlich klar ist, dass sich der Austausch nicht nur auf kultureller Ebene abspiele, sie aber dennoch ein paar Erwartungen dämpfen müsse, den ihrem Ruf im Ausland entsprächen die Schwedinnen keinesfalls. Sie selbst war nach eigenem Bekunden als Austauschstudentin in ihrer Studienzeit viel in Europa rum gekommen. Wenn sie sich als Schwedin zu erkennen gab, erntete sie meistens lüsterne Blicke und frivole Anspielungen.
"Die dachten sie könnten mich so einfach haben, weil ich Schwedin bin. Unglaublich. Das ging soweit, dass ich mich bei späteren Auslandsbesuchen als Norwegerin ausgeben musste.", so die Tochter entrüstet.
Die Stimmung in der Klasse war darauf etwas geknickt, lange Gesichter, einer scherzte sogar, dass die Freizügigkeit mit ein Grund war für ihn nach Schweden zu kommen, worauf die Lehrerin etwas empört meinte, dass die Schwedinnen nicht "loose" seien, was wohl umgangssprachlich sexuell offen bzw. promisk bedeutet.
Nach nun mehr als einen halben Jahr zeigt sich, dass an ihrer Aussage durchaus was dran zu sein scheint, von Gegenbeispielen hört man nur selten.
Stellenweise ist es sogar komplizierter als von vielen erwartet, was einen Immigranten in Stockholm dazu veranlasste einen wirklich lustigen Swedish Mating and Dating Guide zu schreiben. Nicht vergessen die vielen Kommentare dazu zulesen!

Dienstag, Februar 20, 2007

Fet Tisdag

Heute war der traditionelle Fette Dienstag (Fet Tisdag) in Schweden. Nach altem Brauch ist das der letzte Tag vor Beginn der Fastenzeit und natürlich muss man sich deshalb nochmal richtig stärken. In Schweden lässt man sich nicht lumpen und isst die sogenannte Semla. Das ist ein ziemlich kalorienreiches Gebäck mit Marzipan und Sahne, das einem schon beim Hinkucken das Wasser im Munde zusammenlaufen lässt.

Quelle: Wikipedia


Ich habe Mittags zum Nachtisch schon zwei von den Dingern verdrückt und musste abends zu meinem Bedauern feststellen, dass sie in Ryd ausverkauft waren. Va'fan!!!

Montag, Februar 19, 2007

Schluss mit Lustig!

Läse ich nicht Tagesschau.de und Spiegel.de, so hätte ich von dem alljährlichen Ärgernis noch nicht mal etwas mitbekommen. Fasching!
Dieser verordneten Heiterkeit konnte ich noch nie etwas abgewinnen, geschweige den verstehen. Da wird aus dem seriösen Bänker von einem Tag auf den anderen ein Volljeck, der sich am liebsten wild bemalt und in Frauenkleidern ins Getümmel stürzt. Auf Kommando drehen ganze Städte durch und die Leute sind in ausgesprochen ausgelassener Laune. Der Deutsche scheint doch tatsächlich für einen Moment die selbst auferlegte Kühlheit abzustreifen und wird herzlicher als ein Spanier es um acht Uhr morgens je sein könnte. Plötzlich kann man selbst über Dinge lachen, die einem, vor nur einer Woche, noch dem Herzinfarkt näher brachten (der Zentraltrat der Muslime in Deutschland natürlich ausgenommen).
Es ist ein psychologisches Phänomen, dieser kollektive Irrsinn, der irgendwann doch jeden mitreißt. Ein Ventil der aufgestauten deutschen Verbissenheit und als solches zweckmäßig, so die nüchterne Analyse. Den Schweden entgeht dieser Spass, Karneval kennt man hier nur aus dem Fernsehen. Irgendwie doch schade, dass ich dieses Jahr nicht dabei bin. Habe ich das wirklich gerade geschrieben? Helau!

Sonntag, Februar 18, 2007

Frohes Neues!

Ein Frohes Neues Jahr an alle Anhänger des chinesischen Kalenders. Wir befinden uns jetzt im Jahr des Schweines, wie mir Tom aus Taiwan gestern erklärt hat. Ich war zu dem traditionellen taiwanesischen Neujahrsessen eingeladen. Das Essen war für einen europäischen Gaumen sehr ungewöhnlich aber trotzdem schmackhaft, zumindest das Meiste. Bei der Süßspeise, die aus einem aufgekochten Bohnengelee in Teig bestand, musste ich mich schon sehr konzentrieren, um es nicht einfach wieder auszuspucken. Die Suppe hingegen war ausgezeichnet, wenn sie auch komplett anders schmeckte wie jede Suppe, die ich je gegessen habe. Aufgrund anderer Gewürze in Taiwan ist das Geschmacksspektrum ein komplett anderes wie in Europa, man muss es also unbedingt mal probiert haben.
Ich werde von dem Mahl demnächst noch ein paar Bilder hochladen.

Donnerstag, Februar 15, 2007

Snus

Schweden besitzt eines der restriktivsten Antirauchergesetze in der Europäischen Union. Prinzipiell ist Rauchen in allen öffentlichen Gebäude, am Arbeitsplatz und in der Gastronomie (Restaurants, Kneipen, Discos) verboten. Also Gesetze von denen man in Deutschland nur träumen kann. Kein Hustenreiz beim Besuch einer kleinen, schlecht belüfteten Kneipe, keine stinkenden Klamotten und einfach mehr Genuss beim Essen in Restaurants, sind die klaren Vorteile dieser Politik, von den gesundheitlichen Vorteilen mal ganz abgesehen.
Trotzdem scheint es mir so, als wenn es hier nicht wesentlich weniger Raucher als in Deutschland gibt. Im Freien sieht man ständig Leute hektisch an ihren Klimmstängeln ziehen. Dennoch können genau diese Nikotinjunkies ohne Probleme sechs Stunden in einer Kneipe sitzen ohne zu rauchen. Man sieht dabei niemanden apathisch an den Fingernägeln kauen oder sich reihenweise Nikotinpflaster auf den Oberarm kleben.
Was ist also das Geheimnis der Schweden? Es ist Snus!

Quelle: Wikipedia

Snus ist eine Art Kautabak, nur dass er in weißen Päckchen abgepackt ist. Man schiebt sich so ein Päckchen zwischen Oberlippe und Oberkiefer, wo es das Nikotin direkt an die Mundschleimhäute abgibt. Es schmeckt dabei ziemlich salzig und man braucht etwas Übung, um damit Sprechen zu können. Als Nichtraucher fand ich die Wirkung von Snus unerwartet stark. Ich fühlte mich etwas dusselig wie nach einigen Bier aber doch anders. Das kommt wohl einfach daher, dass mein Körper kein Nikotin gewöhnt ist.
Der Verkauf von Snus ist in Deutschland verboten, der Konsum nicht. Mein Vorschlag wäre die gleichen restriktiven Antirauchergesetze in Deutschland einzuführen wie in Schweden und dafür auch den Verkauf von Snus zu legalisieren. Das wäre der beste denkbare Kompromiss. Die Nichtraucher wären den blauen Dunst los, die Raucher würden ihre Zigarette in keiner Kneipe vermissen, weil Snus ihre Sinne benebelt und der Staat kassiert weiterhin Millionen aus den Tabaksteuern für Snus. Da die einzige nachgewiesene Nebenwirkung von langjähriger, starker Snusanwendung der Rückgang von Zahnfleisch ist, würde ich mich dann außerdem noch dafür stark machen, dass Snusbenutzer in Deutschland mehr für ihre Zahnzusatzversicherung bezahlen müssen.
Ich denke, dass wäre die beste Lösung, um die jahrelange Diskussion über die Antirauchergesetze in Deutschland einvernehmlich zu beenden.
Gebt den Snus frei!!!

Dienstag, Februar 13, 2007

Jantelov

Wenn man länger in einem fremden Land ist, fängt man an sich Gedanken über die Unterschiede im Verhalten der Menschen, zu denen daheim, zu machen. Seit Monaten keimt in mir ab und an die Frage auf, was den nun wirklich das Wesen der schwedischen Gesellschaft ausmacht. Wie kann man bestimmte Verhaltensweisen, die ich schon in vorherigen Beiträgen angesprochen haben, auf den Punkt bringen? Was ist die Essenz, die Idee hinter alldem? Schließlich, wie denkt ein Schwede?
Wenn ich in diesem Zusammenhang von einem Schweden rede, dann meine ich einen Durchschnittsschweden, der in einem Dorf oder in einer übersichtlichen Kleinstadt lebt. Alles folgende ist sicher nicht zutreffend für die Einwohner von Großstädten wie Stockholm, die selbst von ihren eigenen Landsleuten, als nicht richtige Schweden bezeichnet werden.
Licht ins Dunkeln meiner Fragen brachte erst ein langes Gespräch mit Jacquinto, einem Portugiesen von meinem Flur, der vor über 10 Jahren nach Schweden zog und sich die gleichen Fragen stellte. Er machte mich auf Jantelov aufmerksam. Jantelov ist norwegisch/dänisch und bedeutet Jantegesetz. Die schwedische Entsprechung heißt Jantelag, was jedem Schweden ein Begriff ist.
Das Gesetz von Jante lautet:
1. Du sollst nicht glauben, dass du etwas bist.
2. Du sollst nicht glauben, dass du genauso viel bist wie wir.
3. Du sollst nicht glauben, dass du klüger bist als wir.
4. Du sollst dir nicht einbilden, dass du besser bist als wir.
5. Du sollst nicht glauben, dass du mehr weißt als wir.
6. Du sollst nicht glauben, dass du mehr bist als wir.
7. Du sollst nicht glauben, dass du zu etwas taugst.
8. Du sollst nicht über uns lachen.
9. Du sollst nicht glauben, dass sich irgend jemand um dich kümmert.
10. Du sollst nicht glauben, dass du uns etwas beibringen kannst.

Quelle: Wikipedia
Diese zehn Gebote prägen das gesellschaftliche Sein und Bewusstsein in Schweden. Sie sind jedoch keinesfalls der Grund dafür, sondern wurden einfach aus den Eigenarten der skandinavischen Kulturen abgeleitet. Niemand lernt diese Gesetze also direkt, man nimmt vielmehr die Konsequenzen daraus indirekt durch die Erziehung auf.
Es fällt sofort auf, wenn man die Gesetze liest, dass sie einen etwas negativen Beigeschmack haben, was es nicht einfach macht dieses Thema, so mal zwischen Tür und Angel, anzuschneiden. Es scheint mehr so, als wenn man sich zwar bewusste ist, dass das Jantelag gewisse Verhaltensweisen und Vorgänge in Schweden erklärt, man hier jedoch keinesfalls das Jantelag propagiert, es sogar eher ablehnt.
Wen das alles neugierig gemach hat findet hier eine lesenswerte Abhandlung über das Jantelov.
Am Schluss möchte ich noch hinzufügen, dass man bei solchen Erklärungsversuchen immer verallgemeinert und damit vereinfacht. Auf gut deutsch, man schert alle über einen Kamm, was dem Individuum natürlich nicht gerecht wird. Will also sagen, dass man trotz dieser Erkenntnis über das Jantelag, keinesfalls einen Schweden in eine bestimmte Schublade stecken sollte.

Montag, Februar 12, 2007

Hurra Torpedo

Die Schweden machen sich ja gern mal über die Norweger lustig, so wie wir über die Holländer. Letztens zeigte Tobias uns diese Videos der norwegischen Band Hurra Torpedo, die es einem wirklich nicht schwer macht über die Norweger zu lachen.

Total Eclipse Of My Heart


All The Things She Said

Sonntag, Februar 11, 2007

Valla Saucer Rennen 2007

Zu den meisten Kravallen gibt es ja ein Thema und ein Wettbewerb. Bei dem letzten Kravall war das Thema "Valla Saucer Rennen" ("Schlittenrennen in Valla"). Der Wettbewerb dazu wurde am Samstag Mittag ausgetragen. Die verschiedenen Fachrichtungen hatten je einen Schlitten gebaut mit dem sie todesmutig den Hang runterdüsten. Durch die vielen Zuschauer, zwei Kommentatoren und Musik kam fast schon Stadionatmosphäre bei dem Rennen auf. Es gab einen Haufen tollkühner Konstruktionen von einem Einkaufswagen mit Autoreifen über einen Rollstuhl mit Skiern bis zu einem umgebauten Bett war alles dabei. Dabei geht es den Studenten nur um den Spaß an der Sache und den Grund zu Feiern, Verlierer gab es also keine.
Anstatt jetzt viele Worte über etwas zu verlieren, was man sich am Besten einfach anschaut, hier der Link zum Album.

In den nächsten Tag werden auf der offiziellen VSR-2007-Seite noch ein paar Bilder hochgeladen.

Freitag, Februar 09, 2007

VSR 2007 Kravall

Am gestrigen Donnerstag war mal wieder eine Kravall-Party angesagt. Die Preparty dafür war das erste Mal nach über einen halben Jahr bei uns auf dem Flur, dass ich sowas in meiner Zeit noch erleben darf *Träne aus den Augen wisch*. Da habe ich die letzten 6 Monate versucht meine Flurmitbewohner mit allen Mitteln der Diplomatie von einer Flurpreparty zu überzeugen oder davon, überhaupt mal geschlossen auf einen Kravall zu gehen aber es war vergebens. Verstärkung bekam ich erst durch unsere neuen Flurmitbewohner Matilda und Sofia, die man nicht wirklich zu einer Prepary überreden musste. Tobias und Mats waren dann ganz plötzlich der Idee auch nicht mehr so abgeneigt und die Flurparty war dadurch mit Mehrheit beschlossen.
Sehr cool war, dass nur wenige Austauschstudenten vor allem also Schweden zu der Party kamen. So war die Stimmung ganz anders wie bei einer gewöhnlichen Preparty, bei der man doch immer wieder die gleichen Austauschstudenten trifft.
Witzig ist, dass die Schweden nach ein paar Bier doch immer wieder mit den gleichen Themen anfangen. In der Gruppe, bei der ich stand, waren außer mir nur Schweden und schließlich kam dann die Frage von einer, wie das den nun ist mit den Prostituierten in Deutschland, worauf die anderen gleich einstiegen. Ob ich es gute finde, dass es in Deutschland legal, sogar ein normaler Beruf ist. Was ich davon halte, dass es in Schweden verboten ist und Freier bestraft werden. Nach der kleinen Aufwärmphase kamen dann gleich die direkteren Fragen wie: "Und? Hast du es schonmal gemacht? Also mit einer Prostituierten?"
Ganz locker: "Nö."
Nachbohrend mit einem Grinsen: "Ach, du kannst es ruhig sagen."
Schon etwas entrüstet: "Wenn ich es getan hätte, würde ich dazu stehen. Habe ich aber nicht."
Unbegreiflich welche Faszination von diesem Thema auszugehen scheint. Egal ob Schwede oder Schwedin, in den meist blauen Augen war eine funkelnde Neugier unverkennbar. Um dann zumindest einen Teil davon zu stillen, erzähle ich meistens davon, dass ich unweit eines Rotlichtviertels wohne und es einfach normal ist die Straße als Abkürzung zur Mensa zu nehmen. Um das Ganze noch etwas zu steigern, erwähne ich dann noch ganz beiläufig, dass es übrigens auch möglich ist sich das Geld für die Prostituierte vom Staat zu bekommen, falls man gewisse körperliche Behinderungen hat.
Spätestens danach fällt dann den Schweden die Kinnlade runter.
"Wie, Deutschland gibt manchen Typen Geld für die Nutten?"
"Ja klar, unser Staat will zufriedene Bürger, in jeder Hinsicht zufrieden."
Irgendwann hatte sich dann auch dieses Thema wieder erschöpft, wenngleich es sicher nicht das letzte Mal war, dass ich darüber ausgefragt wurde.
Um halb 12 machten wir uns dann auf Richtung Kravall, wo wir Gott sei Dank nicht lange in der Schlange stehen mussten. Drinnen spielte die Liveband Mindstate und es gab die üblichen Schlager- und Discoräume. Ich hatte eine Menge Spaß mit den Leuten von meinem Flur auf der Party.

Dienstag, Februar 06, 2007

Helsingfors

Letztes Wochenende machten ich mich mit sieben anderen Austauschstudenten auf Richtung Helsinki, was man in Schweden Helsingfors nennt. Freitag Mittag fuhren wir erst nach Stockholm, von wo die Fähre um 16:45 ablegte. Die Überfahrt nach Finnland dauerte insgesamt 16 Stunden, weshalb wir in Helsinki erst gegen 9 Uhr schwedischer, 10 Uhr finnischer Zeit ankamen.
Die Schifffahrt an sich war für mich schon ein Erlebnis. Nie zuvor bin ich in einem so großen Schiff über das Meer geschippert. Das Wetter war klar und kalt bei starkem Wind. Nachts standen wir stundenlang draußen an der Reling und betrachteten das offene Meer. Der Vollmond tauchte die sich kräuselnden Wellen in silbrigen Schein. Ein fantastischer Anblick, der so surreal, einen an Märchen denken ließ. Das leichte Schaukeln des Schiffes und der Geruch des Salzwassers trugen zu dieser Stimmung bei. Eine sehr schöne Erfahrung an die ich mich noch lange zurückerinnern werde.
Im Bauch des Schiffes ging es da schon desillusionierender zu. Hauptsächlich ältere Schweden nutzen die Fähre regelmäßig am Wochenende, um günstigen Alkohol einzukaufen und mal richtig die Sau rauszulassen. Wozu natürlich auch gehört, dass man sich in der Karaoke Bar bis auf die Knochen blamiert, woran sich die meisten am nächsten Tag eh nicht mehr erinnern können. Unsere Gruppe, die nur aus Deutschen und Österreichern bestand, konnte dem Ganzen nicht soviel abgewinnen. Natürlich tranken auch wir ein paar Bier aber keiner schlug über die Stränge. Es macht halt schon einen Unterschied wenn man aus einem Land kommt in dem Alkohol nichts Außergewöhnliches ist und stark in der Tradition verwurzelt.
In Helsinki angekommen versuchten wir in unserem siebenstündigen Landgang so viel wie möglich von der Stadt zu sehen. Hauptsächlich interessierten uns alte Gebäude wie Kirchen, der Dom, das Parlament und die Markthalle. Auch sahen wir das alte Olympiastadion von 1952, was noch ausgesprochen gut dastand für das Alter. Die Innenstadt von Helsinki ist wirklich sehr schön, schade, dass unsere Zeit sehr beschränkt war, wir hätten sicher noch viel mehr entdecken können.
Die Menschen in Finnland gehen übrigens vom Aussehen her in Richtung des Russischen, die Sprache ist entfernt mit dem Ungarischen verwandt. Da Finnland lange Zeit schwedische Kolonie war, ist selbst heute noch die zweite Amtssprache Schwedisch. Wir schlugen uns aber meistens mit Englisch durch, was die Finnen auch sehr gut beherrschen.
Abends dann waren wir zurück auf der Fähre und traten die Heimreise an. Nach einer Weile konnten auch wir dann den verlockenden Preisen des Duty-Free-Shops nicht mehr widerstehen und hamsterten genügend Alkohol für die nächsten Monate. Acht Paletten Bier und einige Flaschen Hartalk kamen zusammen, was wir alles in einen Wagen luden. Kurz vorm Ausgang kam Jan dann noch auf die Idee, die eine Verkäuferin, mit der er sich am vorherigen Tag schon gut unterhalten hatten, nach ein paar Probegetränke zu fragen. Schließlich, so meinte er, habe man ja mit einem Wagen voll Alk eine gute Argumentationsgrundlage denen noch etwas für umsonst aus den Rippen zu leiern. Jan ging also ein paar Gänge weiter zu seiner Verkäuferin während wir warteten. Nach einer Weile sah man Jan mit wilder Gestikulation die Verkäuferin quasi an die Wand diskutieren. Ich scherzte noch so zu den anderen, dass Jan sicher eine Flasche Wodka geschenkt bekommt und obendrein noch ihre Telefonnummer. Und tatsächlich, nachdem weitere fünf Minuten verstrichen waren, kam Jan grinsend wie ein Honigkuchenpferd siegreich mit einer Flasche finnischen Wodka zu uns rüber stolziert.
"Wie?? Du hast der wirklich eine ganze Flasche Wodka abgeschwatzt?"
"Das ist ihr Lieblingswodka, aus reinem Quellwasser..."
"Und den hat die dir geschenkt?"
"Nein, aber der ist so gut, aus reinem finnischen Quellwasser, da ist nur ein Filter zwischen Quelle und Flasche und der hält die Kieselsteine zurück..."
"Moment, du hast mir der zehn Minuten diskutiert, um eine Flasche Wodka kaufen zu dürfen?"
"... Ja, aber das ist der beste Wodka..."
Es war also schnell klar, wer die besseren Überzeugungstricks und Argumente hatte. Nach nur 10 Minuten den sonst so redegewandten Jan eine derartige Gehirnwäsche zu verpassen, dass er sich freut eine Flasche Wodka kaufen zu dürfen, ist echt schon eine tolle Leistung :-)
Wir hatten alle eine Menge Spaß auf dem Schiff und ich bin froh mit einer so tollen Gruppe unterwegs gewesen zu sein. Danke Jan R., Babs, Jan L., Moni, Bernhard, Susie und Andreas für das tolle Wochenende!


In den nächsten Tagen werde ich weitere Bilder hochladen. Es lohnt sich also später nochmal vorbeizuschauen.

Montag, Januar 29, 2007

Am Deutschen Wesen soll das Internet genesen

Mal etwas ganz anderes. Habe gerade erfahren, dass ich mit diesem schönen Blog hier einen nicht unerheblichen Beitrag zum Deutschen Literaturgut leiste und ihn deshalb nach dem Gesetz über die Deutsche Nationalbibliothek in der Nationalbibliothek abliefern muss, in zweifacher Ausfertigung versteht sich. Es lebe die deutsche Gründlichkeit! Den ganzen Kleinkriminellen dort draußen, die denken sie könnten eine kleine Homepage betreiben ohne die Deutsche Nationalbibliothek darüber in Kenntnis zu setzen, droht man mit einem Bußgeld von bis 10.000,- €. Mit dem Geld wird dann sicher die deutsche Steinkohle subventioniert :-)
Egal, mein Gewissen ist so rein wie der Schnee vor meiner Haustür, da gerade folgende Email meinen Rechner verließ.
Guten Tag,

als verantwortungsvoller und gesetzestreuer Bürger der Bundesrepublik Deutschland möchte ich den Forderungen aus der Novellierung des Gesetzes über die Deutsche Nationalbibliothek (DNBG) vom 22. Dezember 2006 nachkommen.
Ich möchte hiermit meine Webseite http://mein-ikealand.blogspot.com/ abliefern, wie es nach §14 (3) des DNBG von mir verlangt wird. Es tut mir außerordentlich Leid, dass ich der einwöchentlichen Ablieferungsfrist nach §14 (4) nicht nachgekommen bin und bin reuig. Wären sie so nett von dem Bußgeld von bis zu 10.000,- € nach §19 abzusehen?


Mit freundlichen Grüßen,

Florian Wilhelm

Auf die Antwort bin ich ja mal gespannt :-) Bitte schreibt mir doch was Nettes und legt mir einen Buchgutschein bei!

Sonntag, Januar 28, 2007

In the Ghetto

Heute morgen um halb vier, ich schlief friedlich bis zu der Sekunde, in der mich ein hektisches Klingeln aus dem Schlaf riss. Nachdem das Adrenalin meine Sinne klarer werden ließ, dachte ich mir nur Scheiße, sicher Feueralarm und rannte aus aus meiner Zimmertür. Aber kein beißender Rauchgeruch, wie erwartet, sondern nur das Parfum meiner Nachbarin, das mir in die Nase drang. Sie sah sichtlich geschockt aus und sagte kurz etwas Unverständliches auf Schwedisch zu mir. Neben ihr stand ein Unbekannter, der sich den Kopf hielt und auch etwas mitgenommen aussah. Woher kommt der Höllenlärm? Egal, erstmal zurück ins Zimmer, Hose und Shirt anziehen. Dann zurück auf unserem Flur, auch Jan Eric und Matilda hatten sich dazugesellt, der Unbekannte telefonierte gerade mit der Polizei. Was ist hier los? Sofia erklärte mir, dass sie und zwei Freunde gerade von einer 7 bis 8 Mann starken Bande angegriffen wurden und sich gerade noch in den Flur retten konnten. Der Unbekannte zeigte mir eine zerbrochene Flasche und eine Schnittwunde. Einer der Angreifer hatte ihm erst einen Schneeball und danach eine Flasche an den Kopf geworfen. Es war mittlerweile ruhiger geworden. Die Bande, die noch vor einer Minute an der Tür randaliert hatte, war verschwunden. Zum Glück war der eine Schwede nur leicht verletzt, ein paar Heftpflaster erfüllten ihren Zweck. Der zweite Freund von Sofia meldete sich wenig später auf dem Handy. Er war im Chaos der Flucht in einen anderen Korridor gerannt und war zum Glück auch wohl auf.
Wir redeten in der Küche noch ein paar Minuten bis der leicht verletzte Schwede sicher sein konnte, dass die Bande wirklich verschwunden ist und die Polizei gleich ankommt. Nachdem er gegangen war, gingen wir alle zurück in unsere Zimmer. Bis ich endlich wieder ruhiger wurde und einschlafen konnte, verging gut eine Stunde. Viele Gedanken drehten sich in meinem Kopf. Was geht nur vor in den Köpfen dieser Bande? Warum haben sie Sofia und ihre Freunde grundlos angegriffen? Wie kann man sich vor sowas schützen?

Donnerstag, Januar 25, 2007

Örebro

Am Mittwoch versuchten wir zum zweiten Mal nach Örebro zu fahren und diesmal waren uns die Götter wohlgesonnen. Kein Sturm wie das letzte Mal sondern strahlend schönes Winterwetter erwartete uns. Als Erstes machten wir uns auf den berühmten Svampen von Örebro zu besichtigen. Der Svampen, was auf Deutsch Pilz heißt, ist ein rießiger, pilzförmiger Wasserturm in der Stadt.


Danach schauten wir uns die Burganlage an, die direkt im Stadtzentrum liegt in der Nähe des Markplatzes.


Bei -8°C war der Burggraben komplett zugefroren.


Nach einer kleinen Burgbesichtigung schauten wir uns noch den Altstadtteil und den Markplatz an.


Auf dem Markplatz fanden wir dann wohl die größte Toblerone der Welt. Der Verkäufer meinte noch so: "Die langt für nen Abend!".


Die Reiseplanung hatte übrigens Jan übernommen, der die Aufgabe, wie man das ja als Wirtschaftsingenieur (also quasi BWLer) lernt, einfach mal an seinen schwedischen Flurmitbewohner outgesourct (schreckliches Wort!) hat. Dieser ist in Örebro zur Schule gegangen und hat die Tour für uns bis ins kleinste Detail durchgeplant. So mit ausgedruckter Stadtkarte, Markierung aller Sehenswürdigkeiten inklusive der besten und günstigen Pizzeria. Ein absoluter Lacher war die Rückseite der Karte, die er uns gemacht hatte. Da stand ganz groß Emergency Numbers, also Notfallnummern, worunter er drei Telefonnummer seiner Freunde aus Örebro angegeben hatte, die uns helfen können, falls irgendetwas passiert oder schief geht. Ich war ja dafür um 14 Uhr dort einfach mal spaßeshabler anzurufen und denen zu sagen, dass wir hungrig sind, ob sie uns nicht was kochen könnten. Auf die Reaktion wäre ich mal gespannt gewesen.

Samstag, Januar 20, 2007

Schnee!!!

Endlich, mit starker Verspätung hat uns der Winter doch gefunden. Heute Mittag hat es angefangen zu schneien und der Schnee bleibt sogar liegen. Hoffentlich lange, den von dem nasskaltem Wetter habe ich echt die Nase voll, dann schon lieber schönen, weißen Schnee. Leider habe ich keine Bilder davon, da meine Kamera gerade kaputt ist. Garantie habe ich zwar noch aber CASIO ist der Meinung, dass ich sie unsachgemäß benutzt habe. Bin mir jedoch keiner Schuld bewusst. Naja, mal sehen was dabei noch rauskommt.
Kann mir jemand eine Digicam für knapp 200€ empfehlen, die nicht von CASIO ist?

Montag, Januar 15, 2007

Stürmische Zeiten

Gestern früh wollten Babs, Jan, Tina, Sanne und ich eine Tagestour nach Örebro machen. Schon Morgens auf dem Weg zum Bahnhof war es relativ stürmisch, wie sich später herausstellte war das aber nur der Anfang. Schon beim ersten Umsteigen in Mjölby hatte der Sturm eine orkanartige Stärke erreicht und den Zugverkehr von Mjölby nach Örebro bis heute zum Erliegen gebracht. So saßen wir gute vier Stunden in dem Kaff Mjölby fest bis wir endlich wieder mit einem Zug zurück nach Linköping fahren konnten.
Auf dem Weg vom Reisezentrum nach Ryd war es kaum noch möglich mit dem Fahrrad geradeaus zu fahren, man fühlte sich wie ein Spielball des Windes. Überall sahen wir entwurzelte Bäume und Beschädigungen an Häusern. Ganz neue Lichtungen enstanden im Wald.
Auch Ikea hat es schlimm erwischt. Kaum ein Fahnenmast steht noch gerade.


Da es mit unserer Tour nach Örebro also nichts wurde, entschlossen wir uns gemeinsam noch ein schwedisches Gericht zu kochen. Leider habe ich keine Ahnung wie das Gericht heißt, aber egal, es hat zumindest super geschmeckt. Das Typsiche an dem Kartoffelgericht ist, dass man die gekochten Kartoffeln zu Tisch in einer Presse direkt auf seinen Teller drückt. Sieht dann in etwa aus wie Spaghetti-Eis.


Darüber kommt dann Putengeschnetzeltes in einer süß-saueren Soße mit Pilzen, Orangen, Paprika, Ingwer und einigen Gewürzen. Echt lecker!


Mit einer Zufriedenheit, die einem so nur ein voller Magen beschert, ließen wir den Abend dann noch mit dem Brettspiel Cartagena ausklingen.

Samstag, Januar 13, 2007

Zurück in Schweden

Hej Leute, bin gerade eben wieder in Linköping angekommen und werde in nächster Zeit häufiger mal etwas schreiben. Die letzten drei Wochen in Deutschland waren super schön. Um die Weihnachtszeit habe ich meine ganze Großfamilie und die Verwandschaft mal wieder gesehen, dann viele Freunde aus St. Martin und Umgebung, aus Karlsruhe und sogar bis zu Diana und Jürgen nach Berlin habe ich es über Silvester geschafft. Es war echt eine tolle Zeit dort. Mit guten Freunden auf dem Platz der Republik vor dem Reichstag unter tausenden Anderen ins neue Jahr zu feiern ist einfach etwas ganz Besonderes.
Trotz dieser schönen Tage freue ich mich jetzt doch wieder hier in Schweden zu sein. Es ist schon komisch, dass es mich hier wieder richtig hingezogen hat, aber das ist das beste Zeichen dafür, dass es einem wirklich gefällt. Doch genug der Worte für heute, ich räume jetzt noch ein wenig mein Zimmer ein und schau mal ob ich ein paar Flurschweden für eine Fika motivieren kann. KAFFEE!!!!