Läse ich nicht Tagesschau.de und Spiegel.de, so hätte ich von dem alljährlichen Ärgernis noch nicht mal etwas mitbekommen. Fasching!
Dieser verordneten Heiterkeit konnte ich noch nie etwas abgewinnen, geschweige den verstehen. Da wird aus dem seriösen Bänker von einem Tag auf den anderen ein Volljeck, der sich am liebsten wild bemalt und in Frauenkleidern ins Getümmel stürzt. Auf Kommando drehen ganze Städte durch und die Leute sind in ausgesprochen ausgelassener Laune. Der Deutsche scheint doch tatsächlich für einen Moment die selbst auferlegte Kühlheit abzustreifen und wird herzlicher als ein Spanier es um acht Uhr morgens je sein könnte. Plötzlich kann man selbst über Dinge lachen, die einem, vor nur einer Woche, noch dem Herzinfarkt näher brachten (der Zentraltrat der Muslime in Deutschland natürlich ausgenommen).
Es ist ein psychologisches Phänomen, dieser kollektive Irrsinn, der irgendwann doch jeden mitreißt. Ein Ventil der aufgestauten deutschen Verbissenheit und als solches zweckmäßig, so die nüchterne Analyse. Den Schweden entgeht dieser Spass, Karneval kennt man hier nur aus dem Fernsehen. Irgendwie doch schade, dass ich dieses Jahr nicht dabei bin. Habe ich das wirklich gerade geschrieben? Helau!
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