Montag, Januar 29, 2007

Am Deutschen Wesen soll das Internet genesen

Mal etwas ganz anderes. Habe gerade erfahren, dass ich mit diesem schönen Blog hier einen nicht unerheblichen Beitrag zum Deutschen Literaturgut leiste und ihn deshalb nach dem Gesetz über die Deutsche Nationalbibliothek in der Nationalbibliothek abliefern muss, in zweifacher Ausfertigung versteht sich. Es lebe die deutsche Gründlichkeit! Den ganzen Kleinkriminellen dort draußen, die denken sie könnten eine kleine Homepage betreiben ohne die Deutsche Nationalbibliothek darüber in Kenntnis zu setzen, droht man mit einem Bußgeld von bis 10.000,- €. Mit dem Geld wird dann sicher die deutsche Steinkohle subventioniert :-)
Egal, mein Gewissen ist so rein wie der Schnee vor meiner Haustür, da gerade folgende Email meinen Rechner verließ.
Guten Tag,

als verantwortungsvoller und gesetzestreuer Bürger der Bundesrepublik Deutschland möchte ich den Forderungen aus der Novellierung des Gesetzes über die Deutsche Nationalbibliothek (DNBG) vom 22. Dezember 2006 nachkommen.
Ich möchte hiermit meine Webseite http://mein-ikealand.blogspot.com/ abliefern, wie es nach §14 (3) des DNBG von mir verlangt wird. Es tut mir außerordentlich Leid, dass ich der einwöchentlichen Ablieferungsfrist nach §14 (4) nicht nachgekommen bin und bin reuig. Wären sie so nett von dem Bußgeld von bis zu 10.000,- € nach §19 abzusehen?


Mit freundlichen Grüßen,

Florian Wilhelm

Auf die Antwort bin ich ja mal gespannt :-) Bitte schreibt mir doch was Nettes und legt mir einen Buchgutschein bei!

Sonntag, Januar 28, 2007

In the Ghetto

Heute morgen um halb vier, ich schlief friedlich bis zu der Sekunde, in der mich ein hektisches Klingeln aus dem Schlaf riss. Nachdem das Adrenalin meine Sinne klarer werden ließ, dachte ich mir nur Scheiße, sicher Feueralarm und rannte aus aus meiner Zimmertür. Aber kein beißender Rauchgeruch, wie erwartet, sondern nur das Parfum meiner Nachbarin, das mir in die Nase drang. Sie sah sichtlich geschockt aus und sagte kurz etwas Unverständliches auf Schwedisch zu mir. Neben ihr stand ein Unbekannter, der sich den Kopf hielt und auch etwas mitgenommen aussah. Woher kommt der Höllenlärm? Egal, erstmal zurück ins Zimmer, Hose und Shirt anziehen. Dann zurück auf unserem Flur, auch Jan Eric und Matilda hatten sich dazugesellt, der Unbekannte telefonierte gerade mit der Polizei. Was ist hier los? Sofia erklärte mir, dass sie und zwei Freunde gerade von einer 7 bis 8 Mann starken Bande angegriffen wurden und sich gerade noch in den Flur retten konnten. Der Unbekannte zeigte mir eine zerbrochene Flasche und eine Schnittwunde. Einer der Angreifer hatte ihm erst einen Schneeball und danach eine Flasche an den Kopf geworfen. Es war mittlerweile ruhiger geworden. Die Bande, die noch vor einer Minute an der Tür randaliert hatte, war verschwunden. Zum Glück war der eine Schwede nur leicht verletzt, ein paar Heftpflaster erfüllten ihren Zweck. Der zweite Freund von Sofia meldete sich wenig später auf dem Handy. Er war im Chaos der Flucht in einen anderen Korridor gerannt und war zum Glück auch wohl auf.
Wir redeten in der Küche noch ein paar Minuten bis der leicht verletzte Schwede sicher sein konnte, dass die Bande wirklich verschwunden ist und die Polizei gleich ankommt. Nachdem er gegangen war, gingen wir alle zurück in unsere Zimmer. Bis ich endlich wieder ruhiger wurde und einschlafen konnte, verging gut eine Stunde. Viele Gedanken drehten sich in meinem Kopf. Was geht nur vor in den Köpfen dieser Bande? Warum haben sie Sofia und ihre Freunde grundlos angegriffen? Wie kann man sich vor sowas schützen?

Donnerstag, Januar 25, 2007

Örebro

Am Mittwoch versuchten wir zum zweiten Mal nach Örebro zu fahren und diesmal waren uns die Götter wohlgesonnen. Kein Sturm wie das letzte Mal sondern strahlend schönes Winterwetter erwartete uns. Als Erstes machten wir uns auf den berühmten Svampen von Örebro zu besichtigen. Der Svampen, was auf Deutsch Pilz heißt, ist ein rießiger, pilzförmiger Wasserturm in der Stadt.


Danach schauten wir uns die Burganlage an, die direkt im Stadtzentrum liegt in der Nähe des Markplatzes.


Bei -8°C war der Burggraben komplett zugefroren.


Nach einer kleinen Burgbesichtigung schauten wir uns noch den Altstadtteil und den Markplatz an.


Auf dem Markplatz fanden wir dann wohl die größte Toblerone der Welt. Der Verkäufer meinte noch so: "Die langt für nen Abend!".


Die Reiseplanung hatte übrigens Jan übernommen, der die Aufgabe, wie man das ja als Wirtschaftsingenieur (also quasi BWLer) lernt, einfach mal an seinen schwedischen Flurmitbewohner outgesourct (schreckliches Wort!) hat. Dieser ist in Örebro zur Schule gegangen und hat die Tour für uns bis ins kleinste Detail durchgeplant. So mit ausgedruckter Stadtkarte, Markierung aller Sehenswürdigkeiten inklusive der besten und günstigen Pizzeria. Ein absoluter Lacher war die Rückseite der Karte, die er uns gemacht hatte. Da stand ganz groß Emergency Numbers, also Notfallnummern, worunter er drei Telefonnummer seiner Freunde aus Örebro angegeben hatte, die uns helfen können, falls irgendetwas passiert oder schief geht. Ich war ja dafür um 14 Uhr dort einfach mal spaßeshabler anzurufen und denen zu sagen, dass wir hungrig sind, ob sie uns nicht was kochen könnten. Auf die Reaktion wäre ich mal gespannt gewesen.

Samstag, Januar 20, 2007

Schnee!!!

Endlich, mit starker Verspätung hat uns der Winter doch gefunden. Heute Mittag hat es angefangen zu schneien und der Schnee bleibt sogar liegen. Hoffentlich lange, den von dem nasskaltem Wetter habe ich echt die Nase voll, dann schon lieber schönen, weißen Schnee. Leider habe ich keine Bilder davon, da meine Kamera gerade kaputt ist. Garantie habe ich zwar noch aber CASIO ist der Meinung, dass ich sie unsachgemäß benutzt habe. Bin mir jedoch keiner Schuld bewusst. Naja, mal sehen was dabei noch rauskommt.
Kann mir jemand eine Digicam für knapp 200€ empfehlen, die nicht von CASIO ist?

Montag, Januar 15, 2007

Stürmische Zeiten

Gestern früh wollten Babs, Jan, Tina, Sanne und ich eine Tagestour nach Örebro machen. Schon Morgens auf dem Weg zum Bahnhof war es relativ stürmisch, wie sich später herausstellte war das aber nur der Anfang. Schon beim ersten Umsteigen in Mjölby hatte der Sturm eine orkanartige Stärke erreicht und den Zugverkehr von Mjölby nach Örebro bis heute zum Erliegen gebracht. So saßen wir gute vier Stunden in dem Kaff Mjölby fest bis wir endlich wieder mit einem Zug zurück nach Linköping fahren konnten.
Auf dem Weg vom Reisezentrum nach Ryd war es kaum noch möglich mit dem Fahrrad geradeaus zu fahren, man fühlte sich wie ein Spielball des Windes. Überall sahen wir entwurzelte Bäume und Beschädigungen an Häusern. Ganz neue Lichtungen enstanden im Wald.
Auch Ikea hat es schlimm erwischt. Kaum ein Fahnenmast steht noch gerade.


Da es mit unserer Tour nach Örebro also nichts wurde, entschlossen wir uns gemeinsam noch ein schwedisches Gericht zu kochen. Leider habe ich keine Ahnung wie das Gericht heißt, aber egal, es hat zumindest super geschmeckt. Das Typsiche an dem Kartoffelgericht ist, dass man die gekochten Kartoffeln zu Tisch in einer Presse direkt auf seinen Teller drückt. Sieht dann in etwa aus wie Spaghetti-Eis.


Darüber kommt dann Putengeschnetzeltes in einer süß-saueren Soße mit Pilzen, Orangen, Paprika, Ingwer und einigen Gewürzen. Echt lecker!


Mit einer Zufriedenheit, die einem so nur ein voller Magen beschert, ließen wir den Abend dann noch mit dem Brettspiel Cartagena ausklingen.

Samstag, Januar 13, 2007

Zurück in Schweden

Hej Leute, bin gerade eben wieder in Linköping angekommen und werde in nächster Zeit häufiger mal etwas schreiben. Die letzten drei Wochen in Deutschland waren super schön. Um die Weihnachtszeit habe ich meine ganze Großfamilie und die Verwandschaft mal wieder gesehen, dann viele Freunde aus St. Martin und Umgebung, aus Karlsruhe und sogar bis zu Diana und Jürgen nach Berlin habe ich es über Silvester geschafft. Es war echt eine tolle Zeit dort. Mit guten Freunden auf dem Platz der Republik vor dem Reichstag unter tausenden Anderen ins neue Jahr zu feiern ist einfach etwas ganz Besonderes.
Trotz dieser schönen Tage freue ich mich jetzt doch wieder hier in Schweden zu sein. Es ist schon komisch, dass es mich hier wieder richtig hingezogen hat, aber das ist das beste Zeichen dafür, dass es einem wirklich gefällt. Doch genug der Worte für heute, ich räume jetzt noch ein wenig mein Zimmer ein und schau mal ob ich ein paar Flurschweden für eine Fika motivieren kann. KAFFEE!!!!