Donnerstag, November 30, 2006

Nachruf

Heute verlässt uns Michael, ein extrem lustiger, etwas durchgeknallter Flurmitbewohner. Wir werden ihn als den Menschen in Erinnerung halten, der er war, ist und immer für den Flur sein wird, ein begnadeter Jazz Pianist, Meister des Clatch und Freund. Wo wir es gerade von Erinnerung haben, da steht noch eine Sonntagsfika von Michael aus... *hust*, *hust*
Ich könnte hier noch viele Worte über die witzige Zeit mit Michael verlieren und wie sehr wir ihn doch vermissen werden, aber zum einen zieht er ja nur ein paar Kilometer weit weg und zum anderen haben wir jetzt endlich mehr Platz im Kühlschrank. Stattdessen lasse ich einfach noch ein paar Bilder sprechen:

Das aktuelle Foto von seinem Studentenausweis.
"I'm on the HIIIIIGGGHHWAY to hell!!!"

Ein leichtes Lächeln für das Foto im Führerschein. Sehr sympathisch!

Und beim Zähneputzen.

Also Micha, viel Spaß in deiner neuen Bude und vergiss uns nicht, wenn du deine Einzugsparty feierst! Wir würden das nicht vergessen ;-)

Mittwoch, November 29, 2006

Schwarzer Stift

Da suche ich schon seit Tagen den schwarzen Whiteboard-Marker und siehe da, eines Morgens am Kühlschrank!
Anklicken zum Vergrößern

Montag, November 27, 2006

Kultur

Zu meinem Geburtstag ist mein alter Freund und Kupferstecher Daniel H. angereist, um mal ein Wochenende auf der ländlicheren Seite von Schweden zu verbringen. Er selbst studiert ja zur Zeit in Stockholm was natürlich mit einem kleinen Städtchen wie Linköping nicht zu vergleichen ist.
Nach meiner Geburtstagsparty am Donnerstag, einer Kellerparty mit anschließender Geburtstagsparty bei Inga und Ausklang im Herrgår'n am Freitag waren wir partymäßig gut bedient und relativ fertig. Unbarmherzig wie sie ist, schleifte uns dann Kathrin Samstags um 14 Uhr (gefühlt war es 8 Uhr Morgens) in ein Museum für Moderne Kunst, das, total unüblich für Schweden, sogar kostenlos war.Na wer sich da mal nicht an Matrix erinnert fühlt. Krass war der Aufbau des Museum mit einem versteckten Raum zu dem man nur durch einen Spint ohne Rückwand gelangen konnte. Dazu noch Räume mit Neonlicht und komischen Inschriften, viele Medien... halt Kunst irgendwie. Es wurde einem schnell klar warum die dafür kein Geld verlangen.
Dann ging es weiter mit dem Schlossmuseum, das nur ein Steinwurf entfernt liegt. Unsere kleine Kulturgruppe lief schnurstracks in den ersten Ausstellungsraum ohne der Kassiererin auch nur etwas Aufmerksamkeit zu schenken, quasi einmaschiert wie in Polen. Nach fünf Minuten kam uns dann, Haare raufend, eben diese Frau hinterher, wir hätten doch bitte sehr zu zahlen. Wahrscheinlich hatte sie mit Vielem gerechnet aber nicht mit einer Berliner Schnauze wie der von Kathrin, die sogleich anfing über den Preis und die Konditionen zu verhandeln. Was ich an dem Nachmittag gelernt habe, in einem schwedischen Museum verhandelt man nicht, wir verließen es also wieder.
Ein missglückter Kartoffelauflauf später stand dann das letzte große und vor allem teure kulturelle Highlight auf dem Programm, schwedische Folkmusik. Für mich klang das Ganze wie Ska-Punk, auch unter dem Namen Zeckenmusik bekannt. Thierry, ein Franzose, der auch dabei war, kommentierte es mit "Eine neue Erfahrung". Auffällig waren die viele Frauen, die entweder kurz vor oder nach der Entbindung waren.Der Kleine musste sich die Musik wenigstens nicht anhören und er macht einen zufriedenen Eindruck.
Samstag Abends war dann nochmal eine Korridorparty angesagt und wenige Stunden danach ging es für Daniel dann schon wieder nach Stockholm.

Freitag, November 24, 2006

Geburtstag

Gestern war es mal wieder soweit, habe jetzt ein weiteres Jahr auf dem Buckel und bin immer noch kein Deut weiser.
Danke für all die lieben Glückwünsche und Geschenke, hat mich tierisch gefreut!
Mit meinen neuen Freunden hier aus Schweden hatte ich gestern noch eine kleine Geburtstagsparty auf unserem Flur. Bilder davon finden sich rechts in der Leiste.

Sonntag, November 19, 2006

Lego Trippen

Freitags war ich auf der 20 Jahre Feier des Herrgår'n hier in Ryd. 20 Jahre deshalb Eintritt für 20 SEK (2.20€) und Bier für den gleichen Preis, was sehr günstig für eine schwedische Kneipe ist. Der Abend war für einen Abend im Herrgår'n ganz ok, ich werde einfach nicht grün mit dieser Kneipe, kann aber auch nicht genau sagen was mich daran stört. Klar, zum einen die meist schlechte Musik und irgendwie fehlt dem Schuppen einfach die Atmosphäre. Das Flamman ist da schon um Welten besser.
Gestern war ich dann mal wieder auf einer Kravall, diesmal mit dem Thema Lego, wovon man aber nicht besonders viel merkte. Insgesamt eher eine der schlechteren Kravalle, hätte mich besser zuvor mehr informiert und nicht einfach das Ticket gekauft. Dann hätte ich zum Beispiel auch gewusst, dass die Party von dem Computer Science Programm, sprich den Informatikern, organisiert wurde; Parties, die ich in Karlsruhe seit Jahren meide, aber man lernt ja aus Fehlern.
Hier mal etwas Lustiges was ich in einer schwedischen Zeitung gefunden habe.
Die Physik in einer Schwedischen Badewanne ... und in einer Amerikanischen.
Die Schweden machen sich schon häufiger mal über die prüden Amerikaner lustig und sind generell eher noch USA-kritischer eingestellt als wir das seit dem Irak Krieg sind. Die Haltung kommt mir voll entgegen, da ich an den USA noch nie ein gutes Haar gelassen habe.

Mittwoch, November 15, 2006

Krieg ist die Hölle...

... aber der Sound ist geil! Frei nach diesem Zitat war ich am Montag Abend mit elf Leuten in dem Laserdome von Linköping. Wer es nicht kennt, bei dem Spiel wird man in zwei Gruppen eingeteilt und jeder bekommt einen Anzug mit Sensoren und eine Waffe. Die Sensoren am Anzug registrieren an Bauch, Rücken und Schultern den Laser, den die Waffe aussendet, wonach Punkte vergeben werden. Man rennt in dieser Montur dann in einem dunklen Raum mit vielen Hindernissen bei Technomusik rum und versucht die Leute vom anderen Team abzuschießen. Wer getroffen wird kann zehn Sekunden selbst nicht mehr schießen und nicht weiter getroffen werden.Also unterm Strich, ein Haufen Spaß!!!
Der schwedische Rambo hier zockt das Spiel schon seit Jahren und war zum Glück in meinem Team.Mit ihm hatte ich mich noch vor dem Spiel darüber unterhalten, dass Laserdomespiele in Deutschland wohl verboten sind und deshalb sind sie in Deutschland recht unbekannt. Er meinte darauf nur: "Wie verboten? Ihr seid doch sonst so liberal mit eurem billigen Alkohol und den Nutten!". Und schon waren wir wieder bei einem der heikelsten Themen: Prostitution. Wer sich noch vage an die WM 2006 erinnern kann, die Schweden hatten damals gedroht nicht an der WM teilzunehmen, weil in Deutschland Prostitution als normaler Beruf gilt. Hätte ihnen zumindest die Niederlage erspart ;-) In Schweden ist Prostitution strengstens verboten und es werden bei Verstoß sowohl Freier als auch Prostituierte bestraft. Begründung für das Gesetz. Nur wer wirklich hoffnungslos ist, verkaufe seinen Körper. Also die Argumentation ist dann wohl folgendermaßen. Nur Tätigkeiten, die man von sich aus machen würde, wenn man sich nicht in einer finanziellen Notlage befindet, können als legale Berufe zugelassen werden. Somit fällt dann die Prostitution per obiger Definition als Beruf weg. Also ich kann mich der Argumentation nicht ganz anschließen, schließlich gibt es nachweislich auch genug Leute, die ohne finanzielle Notlage lieber ihren Körper verkaufen, weil es einfach bequemer ist als einem normalen Beruf nachzugehen und warum sollten die keine Steuern zahlen? Außerdem treibt man durch Verbote das Ganze doch nur in den Untergrund, ist ja nicht so, dass es keine Prostituierten in Schweden gäbe.

Sonntag, November 12, 2006

Kopenhagen & Malmö

Freitag Morgens um 6 Uhr fuhr ich mit Jan, Bernhard, Babs und Diana mit einem gemieteten Auto nach Helsingborg von wo wir dann die Fähre nach Helsingør nahmen. In Helsingør schauten wir uns ein Schloss an bevor wir dann weiter Richtung Kopenhagen fuhren. Mittags angekommen luden wir unser Zeugs erstmal in der Jugendherberge ab und fuhren mit dem Bus ins Stadtzentrum. In der Touristeninfo erarbeitete dann Diana einen Schlachtplan wie wir die Stadt angehen. Wir schauten uns viele alte Schlösser, Kirchen und andere Prunkbauten an. Kopenhagen ist eine wirklich sehr schöne Stadt mit vielen Gärten und einer sehr schönen Fußgängerzone. Was negativ auffiel waren die extrem hohen Preise, sogar noch höher als in Schweden! Nach vielen Stunden Fußmarsch in der Stadt und einer verdienten Pizza fuhren wir sichtlich erschöpft aber glücklich mit dem Bus zurück in die Jugendherberge und fielen ins Bett. Die Herberge war übrigens eine der Besten, die ich bisher gesehen habe, wenn man auch nicht von einer Jugendherberge im eigentlichen Sinne reden kann, weil wir mit Abstand die Jüngsten waren.
Am Samstag morgen fuhren wir dann nach einem guten Frühstück wieder in die Innenstadt, um noch ein paar Pärke zu sehen.
Gegen Mittag ging es dann weiter über die berühmte Öresundbrücke nach Malmö, die drittgrößte Stadt in Schweden aber immernoch klein verglichen mit deutschen Städten. Die Altstadt und die Parkanlage sind sehr sehenswert. Nach einigen Stunden hatten wir alles abgeklappert und machten uns wieder auf den Heimweg in Richtung Linköping.
Unsere 2-Tage-2-Städte-Tour war trotz recht knappen Zeitplan ausgesprochen schön. Bilder dazu finden sich wie immer rechts in der Leiste.

Mittwoch, November 08, 2006

Lo and Behold!

Gestern wurde ich von Tobias, einem Flurmitbewohner, gefragt ob ich Lust hätte an einer Sitzung des FR Ryds teilzunehmen, das ist eine Art Organisationsverein des Studentenviertels Ryd indem ich wohne.
Ich: "Ähm... habe keine Ahnung von FR Ryd und außerdem kriege ich eh nicht soviel mit, wenn nur schwedisch gesprochen wird."
Tobi: "Die Sache ist die, wir brauchen einfach 25 Leute, die an der Sitzung teilnehmen."
Kleine Denkpause meinerseits...
Ich: "Warum das denn?"
Tobi: "So ist die Regel!"
(Klar, mit der Antwort hätte ich mittlerweile rechnen sollen)
Ich: "Moment, ich soll da einfach nur rumsitzen, damit ihr genug Leute seid?"
Tobi: "Genau, nimm dir ein Buch mit oder nen Laptop! Ach, gibt auch was zu essen danach!"
Ich: "Sag das doch gleich, bin dabei!"

Heute Abend um kurz nach 6 Uhr ging ich dann mit Mats und Jan-Erik (die Beiden wollten sich ein kostenloses Essen auch nicht entgehen lassen) ins Herrgår'n, wo die Sitzung dann stattfand. Wie vorhergesagt habe ich wirklich von der Sitzung nicht viel mitgekriegt aber mein schwedisches Donald Duck Buch wollte ich dann doch nicht rausholen und weiterlesen. Nach einer Stunde war die Sitzung dann vorbei und es gab Tacos mit allerlei Beilagen zu essen, was mich für die Mühe entlohnte.
Den ganz Findigen unter euch wird vielleicht aufgefallen sein, dass die Überschrift immernoch keinen Bezug zu dem Text hier hat, aber das hole ich jetzt nach. Seit ein paar Wochen höre ich nämlich noch die Vorlesungen Queuing Theory, wo man praktisch lernt wie sich das In-der-Schlange-Anstellen so theoretisch abspielt. Eine Vorlesung wie geschaffen für Schweden und nun zur Überleitung. Aufgepasst! Jedesmal wenn der Lehrer bei einem Beweis so zur Pointe (sehr unmathematisch!) kommt, also so zum Schluss, dann leitet er die mit "Lo and Behold!" ein, was mich jedesmal schmunzeln lässt. Kennt jemand dafür eine knackige Übersetzung ins Deutsche? Vielleicht sowas wie "Potz, Blitz!" oder einfach "Was für eine Überraschung!".

Freitag, November 03, 2006

Pallen

Gestern Abend war mal wieder Kravall, diesmal Pallen Kravall was übersetzt "die Palette" heißt, keine Ahnung wie man auf so einen Namen kommt. Zum Warm-up trafen wir uns bei Kathrin und hatten eine kleine, gemütliche Preparty.
Gegen halb 12 fuhren wir dann mit dem Fahrrad Richtung Uni ins Kårallen Gebäude. Es war sicher scheiß kalt auf dem Fahrrad aber dafür hatten wir ja das Warm-up, keiner hat die Kälte mehr so richtig wahr genommen.Als Thema für die Kravall hatte man sich UV-Licht ausgedacht. Es gab ein Haufen phosphorisierende Deko, die in den unterschiedlichsten Farben schillerte. Krass sahen auch die Seifenblasen in dem UV-Licht aus, die von einer Maschine produziert wurden. Faszinierend war auch, dass später alle Leute auf der Tanzfläche kleine leuchtende Punkte überall auf der Haut hatten, was durch die zerplatzen Seifenblasen kam.Die Kravall war echt spitze, rechts in der Leiste findet man noch ein paar Fotos mehr.

Donnerstag, November 02, 2006

Swedish Porridge

Die Schweden essen ja praktisch das Gleiche wie wir Deutsche. Die Köttbullar, also die Fleischbällchen sind ja praktisch nur kleinere Frikadellen, das Fleischwurst-Kartoffel Gericht Pytt i Pana kennt man bei uns auch, auch wenn hier in Schweden generell alles kleiner zubereitet wird, so sind in Pytt i Pana die Kartoffeln z.B. in kleine Würfel geschnitten.
Letztens fiel mir dann der große Unterschied in der Ernährung auf, das Frühstück! Neben süßem Brot, Knäckebrot und total salziger Butter zeichnet sich das normale schwedische Frühstück vor allem durch Porridge aus. Bei uns nennt man das auch Haferschleim.
Für die Zubereitung nimmt man Haferflocken mit Kleien und verrührt sie mit Wasser in einem Topf. Gerade soviel Wasser nehmen, dass die Flocken gerade anfangen zu schwimmen, nicht zuviel!Dann ein paar Sonnenblumenkerne für den Geschmack dazugeben und bei starker Hitze unter stetigem Rühren kochen lassen. Wenn das Wasser verdunstet ist, kann man die Porridge Grundmasse auf einen Teller geben. Hinzu kommt dann noch eine kleine Stulle von dem salzigen, schwedischen Butter, der untergerührt wird. Als nächstes gibt man einen guten Schuss Milch dazu und einen großen Löffel Marmelade (am Besten Waldbeeren) und voilà, das typisch schwedische Porridge, wobei ich mir als noch ein paar Bananen dazu schnipple.Nach dieser Entdeckung kam ich auf die Idee einen unglauben Selbstversuch zu starten, den die Welt so noch nicht gesehen hat. Was wäre wenn ein Nicht-Schwede sich zwei Monate lang mit schwedischem Porridge zum Frühstück ernähren würde? Keine Ahnung? Genau, dem muss auf den Grund gegangen werden, durch meinen selbstlosen Einsatz. Der Ausgang dieses Experiments ist unvorhersehbar, die Risiken vielfälltig. Wird mein Haar blond werden? Werde ich anfangen sinnlose Regeln ohne Widerworte zu befolgen? Oder kriege ich einfach nur Pickel davon? Fragen über Fragen! Es muss also getan werden, im Namen der Wissenschaft, haltet mich nicht davon ab!

Mittwoch, November 01, 2006

Got Snow!

Morgens um kurz vor 7 Uhr aus dem Bett gekrochen. Noch komplett schlaftrunken dann wie in Trance die ganzen Routineaufgaben wie Duschen, Zähne putzen usw. erledigt, danach in die Küche gedackelt um Frühstück zu machen.
Nach ein paar Minuten kam dann Jan-Erik in die Küche und fragte, ob ich schon den Schnee gesehen hätte. Wie Schnee??? Erstmal die Augen richtig aufgemacht und aus dem Fenster geschaut. Tatsächlich Schnee! und das am ersten November.Das hier ist ein Foto von heute morgen aus meinem Fenster.